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Berlin & Brandenburg Tochter betäubt und attackiert – Angeklagte gesteht

Eine fünffache Mutter zieht mit einer zehnjährigen Tochter nach Berlin. Doch der erhoffte Neustart mit einem Freund misslingt. In einem Hostel kommt es schließlich zu dramatischen Szenen.

Berlin (dpa/bb) - Nach einem nächtlichen Angriff auf ihre zehnjährige Tochter hat die Mutter vor dem Berliner Landgericht gestanden. Sie sei verzweifelt gewesen. Was vor sechs Monaten in einem Zimmer in einem Hostel geschah, bedauere sie zutiefst, erklärte die 39-Jährige über ihre Verteidigerin. Die Frau soll dem Mädchen zunächst Beruhigungsmittel verabreicht und dem schlafenden Kind dann ein Kissen auf das Gesicht gedrückt haben. Die Zehnjährige sei aufgewacht und habe die Mutter von sich wegdrücken können.

Der fünffachen Mutter wird gefährliche Körperverletzung und Misshandlung von Schutzbefohlenen zur Last gelegt. Nach einem Streit mit ihrem Lebensgefährten habe sie geplant, ihre Tochter und sich in ihrer damaligen Unterkunft in einem Hostel in Berlin-Friedrichshain umzubringen, heißt es in der Anklage. Das Mädchen habe Schmerzen und Atemnot erlitten. Die Anklage lautet auf gefährliche Körperverletzung und Misshandlung von Schutzbefohlenen.

Tochter gelang Flucht ins Badezimmer

Die 39-Jährige war nach ihren Angaben im Sommer 2024 von Nordrhein-Westfalen nach Berlin gezogen, wo auch ihre Mutter lebte. Den Entschluss habe sie gefasst, nachdem sie bei einem Besuch in der Hauptstadt einen früheren Partner getroffen hatte. Die neue Beziehung habe sich allerdings schwierig gestaltet. In der Nacht zum 8. April habe sie nach Konsum von Alkohol und Kokain ihre "negativen Gedanken nicht kontrollieren können". 

Der Tochter gelang laut Anklage die Flucht ins Badezimmer. Sie habe sich eingeschlossen. In der Erklärung der Angeklagten hieß es weiter, sie sei zu sich gekommen und habe das Kind gehen lassen. "Ich war verzweifelt und denke, dass es ein Hilferuf war."

Handy-Nachrichten der Frau sorgten dafür, dass Familienmitglieder die Polizei alarmierten. Die 39-Jährige wurde am Tatort festgenommen und befindet sich seitdem in Untersuchungshaft. Für den Prozess sind vier weitere Tage bis zum 12. November terminiert.

Quelle: dpa

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