Hessen Trinkwasser-Abkochen könnte am Dienstag vorüber sein
03.11.2025, 12:53 Uhr
Eine Stadt kocht ab: In Wiesbaden sind die Einwohner derzeit zu besonderen Vorsichtsmaßnahmen beim Trinkwasser aufgerufen. Weitere Wassertests geben Grund zur Hoffnung.
Wiesbaden (dpa/lhe) - Wiesbadenerinnen und Wiesbadener können auf ein mögliches Ende des Abkochgebots beim Trinkwasser ab Dienstagabend hoffen. Sämtliche Nachuntersuchungen an der betroffenen Messstelle sowie im Trinkwasserverteilnetz seien bislang unauffällig gewesen, teilte die ESWE Versorgungs AG mit. Das Abkochgebot für Trinkwasser bleibe aus Vorsorgegründen zunächst bestehen. Für seine Aufhebung sind drei aufeinanderfolgende Wasserproben mit negativen Testergebnissen notwendig, wie das Unternehmen erläuterte.
Die letzten Proben dieser Testserie würden am heutigen Montag entnommen, mit den Ergebnissen werde frühestens am Dienstagabend gerechnet. Sobald diese vorlägen, gebe es neue Informationen über das weitere Vorgehen.
Verunreinigung wurde bei Routinetest entdeckt
Der Wiesbadener Wasserversorgungsbetrieb hatte am Freitag mitgeteilt, dass bei einer routinemäßigen Untersuchung an einer Netzmessstelle in der Wiesbadener Innenstadt eine bakteriologische Verunreinigung festgestellt wurde.
Seitdem gilt ein Abkochgebot für Leitungswasser, insbesondere zum Trinken, zur Zubereitung von Lebensmitteln und Getränken, zum Waschen von Obst, Gemüse, Salat oder anderen Lebensmitteln. Auch zur Wundreinigung, zum Zähneputzen, zum Geschirrabwasch und als Trinkwasser für empfindliche Haustiere soll nur abgekochtes Wasser verwendet werden.
In der auffälligen Probe seien Enterokokken nachgewiesen worden, teilte die Stadt Wiesbaden weiter mit. Das seien Bakterien, die natürlicherweise im Darm vorkommen und normalerweise harmlos sind. "Das Abkochgebot besteht in erster Linie nicht wegen des Nachweises von Enterokokken, sondern weil sie auf eine fäkale Verunreinigung des Wassers hinweisen können."
Quelle: dpa