Mecklenburg-Vorpommern Bär Felix aus dem Bärenwald wurde "erlöst"
08.10.2025, 14:54 Uhr
Seit 18 Jahren lebte ein Bär einem Bärenschutzzentrum in Mecklenburg-Vorpommern. Ein schmerzfreies Leben war für das kranke Tier laut Tierschutzorganisation Vier Pfoten nicht mehr möglich.
Stuer/Hamburg (dpa/mv) - Die Arthrose ist nicht besser geworden und hat in seinem Körper für starke Schmerzen gesorgt - davon ist Bär Felix aus dem Bärenwald Müritz am Dienstagabend erlöst worden. "Die Untersuchungen zeigten schwerwiegende Veränderungen an der Wirbelsäule und den Gelenken, verursacht durch eine Arthrose", teilte eine Tierärztin des Leibniz-Instituts für Zoo- und Wildtierforschung (IZW) mit. Röntgenaufnahmen durch das Ärzte-Team sowie eine anschließende Computertomographie am IZW Berlin hatten demnach bestätigt, dass ein schmerzfreies Leben für den 30 Jahre alten Felix nicht mehr möglich war.
Tierärzte-Team hatte versucht zu helfen
Auf Empfehlung des Tierärzte-Teams und in Abstimmung mit der Tierschutzorganisation Vier Pfoten sowie dem Tierpflege-Team wurde entschieden, "ihn zu erlösen, um weiteres Leiden zu verhindern". Das Team habe sich zuletzt intensiv um Felix gekümmert. "Trotz aller Bemühungen und mehrfacher Therapie-Anpassungen verschlechterte sich der Zustand von Felix in den vergangenen Wochen", erklärte die Tierärztin. Aufgrund seines Alters hatte Felix demnach mit starken gesundheitlichen Problemen zu kämpfen.
"Abschied von einem Bären wie Felix zu nehmen, ist für unser gesamtes Team immer sehr schmerzlich", teilte Tom Beer, Cheftierpfleger im Bärenwald Müritz, mit. Felix hatte 18 Jahre lang im Bärenschutzzentrum der Tierschutzstiftung Vier Pfoten in Stuer (Landkreis Mecklenburgische Seenplatte) gelebt. Das sei eine lange Zeit, "in der wir ihm ein gutes und bärengerechtes Zuhause geben konnten. Das ist für uns ein großer Trost".
Gedenkstein für Felix
Gemeinsam mit seinem Bruder Ben und seiner Mutter Maya war Felix laut Einrichtung 2007 in den Bärenwald Müritz eingezogen. 1995 wurde er im Schwarzwaldpark Löffingen geboren und lebte dort gemeinsam mit seinem Bruder zwölf Jahre lang in einem kleinen Beton-Gehege. Im Bärenwald wohnte Felix seit dem Tod seines Bruders im vergangenen Jahr allein in einem großen Waldgehege. Im Bärenwald wird jetzt an den toten Bären erinnert: Er bekommt einen Gedenkstein unter einer rund 200 Jahre alten Hainbuche im Park.
Im Bärenschutzzentrum - einem Tierschutzprojekt des Tierschutzvereins Vier Pfoten - leben derzeit acht Braunbären, die nach Angaben der Organisation "aus katastrophalen Haltungsbedingungen gerettet wurden". Auf dem 16 Hektar großen Gelände in einem naturbelassenen Wald finden sie hier einen Lebensraum, der ihren natürlichen Bedürfnissen entspricht. Der Bärenwald dient in erster Linie dem Schutz der Bären, soll aber zusätzlich zur Aufklärungs- und Bildungsarbeit beitragen.
Quelle: dpa