Niedersachsen & Bremen Kinderlärm beim Sport? Niedersachsen für neue Regelung
16.10.2025, 05:32 Uhr
Sportplätze retten, Streit entschärfen: Wieso Niedersachsen jetzt auf klare Gesetze zu Kinderlärm und die Umsetzung der "Sportmilliarde" drängt.
Hannover/Heidelberg (dpa/lni) - Müssen Anwohner es hinnehmen, wenn die Kinder auf dem Sportplatz nebenan mal wieder laut werden? Niedersachsens Landesregierung findet: ja. Auf der Sportministerkonferenz, die heute und morgen in Heidelberg stattfindet, will sich das Land daher für eine Änderung der Rechtslage einsetzen.
"Sport ist kein Störfaktor, sondern ein Grundrecht auf Teilhabe und Entwicklung – gerade für junge Menschen", sagte Sportministerin Daniela Behrens (SPD). Die Lärmschutzregelungen sollten daher bundesweit angepasst werden, um den Kommunen mehr Rechtssicherheit bei der Planung und dem Betrieb von Sportanlagen zu geben.
Nach der aktuellen Rechtslage wird Kinderlärm von Spielplätzen, Kitas und ähnlichen Anlagen und Einrichtungen im Regelfall nicht als schädliche Umwelteinwirkung gewertet. Bei Sportlärm gelten dagegen verschiedene Vorgaben.
Sportminister kommen 2026 nach Norderney
Um Sportplätze für den Breitensport erhalten und sanieren zu können, fordert Behrens zudem den Bund auf, die im Koalitionsvertrag von Union und SPD verankerte "Sportmilliarde" zur Sanierung kommunaler Sportstätten konsequent umzusetzen. "Wir brauchen diese Investitionen, um die Sportinfrastruktur zu erhalten und auszubauen – insbesondere in ländlichen Räumen", sagte die Ministerin und verwies auf die wichtige Rolle des Sports für gesellschaftlichen Zusammenhalt, Gesundheit und Integration.
Niedersachsen übernimmt 2027 und 2028 den Vorsitz der Sportministerkonferenz. Im Frühjahr 2026 werden Ministerinnen und Minister bereits auf der Insel Norderney tagen.
Quelle: dpa