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Thüringen Ministerin: Land unterstützt Ausbau des Werks von CATL

Der Batteriehersteller CATL in Arnstadt ist das bekannteste Beispiel für Wirtschaftsbeziehungen zu China. Bei einem Besuch der Konzernzentrale warb Thüringen für einen Ausbau des Werks.

Erfurt (dpa/th) - Erst eine Reise in die USA, nun nach China: Die Landesregierung will die Handels- und Forschungskontakte zu Ländern ausbauen, die für die Thüringer Exportwirtschaft wichtig sind. Derzeit ist Wirtschaftsministerin Colette Boos-John (CDU) mit einer 40 Mitglieder zählenden Delegation in China unterwegs. Nach einem Besuch des Batterieherstellers CATL in Ningde, der ein Werk mit etwa 1.700 Beschäftigten bei Arnstadt betreibt, sagte sie nach Ministeriumsangaben, Thüringen habe ein Interesse am weiteren Ausbau des Standorts bei Arnstadt. Das Land werde das unterstützen.

Auch die Stadt Ningde habe Interesse an einer engeren Zusammenarbeit mit Thüringen bekundet. CATL erweitert derzeit sein Testzentrum für Batterien in Arnstadt - nach Unternehmensangaben eine Reaktion auf die gestiegene Nachfrage in Europa und neue CATL-Projekte in Ungarn und Spanien.

Zwei Vereinbarungen in Kultur und Wirtschaft 

Während der Reise seit Ende vergangener Woche sei eine Kooperationsvereinbarung zwischen der Gothaer Stiftung Schloss Friedenstein und dem Palastmuseum in Peking vorbereitet worden, teilte das Ministerium mit. Es sollen in den kommenden Jahren mehrere Ausstellungen gemeinsam organisiert werden. 

Die Landesentwicklungsgesellschaft schloss eine Vereinbarung mit dem Zhongguancun Technology Park, einer Wirtschaftszone mit fast 500 Quadratkilometern Fläche, in der sich fast 22.000 Hightech-Unternehmen angesiedelt haben, so das Wirtschaftsministerium. Darunter seien mehrere hundert deutsche Firmen. Es gehe um eine gegenseitige Unterstützung bei der Ansiedlung von Firmen. 

Thüringer Exporte geringer als Import 

Sie habe den Eindruck, "dass es auf chinesischer Seite nach wie vor ein großes Interesse am Westen und speziell an Deutschland als Partner in Europa gibt", so die Ministerin. "Man hat mir allerdings auch vermittelt, dass man sich mitunter vom Westen missverstanden fühlt." Boos-John: "Ich halte es für wichtig, dass wir uns – bei aller berechtigten Kritik, die man an China haben kann und muss –, mitunter auch einmal in die Schuhe unseres chinesischen Gegenübers stellen und versuchen, die Dinge aus dessen Position heraus zu verstehen."

Nach Angaben des Wirtschaftsministeriums hat Thüringen ein erhebliches Handelsbilanzdefizit mit China. Importiert würden pro Jahr Waren im Gesamtwert von 4,6 Milliarden Euro – exportiert aber nur Waren im Wert von etwa einer Milliarde Euro. Nach China gingen damit rund sechs Prozent der Thüringer Exporte. 

Derzeit haben mehr als 200 Thüringer Unternehmen Exportbeziehungen nach China. Zu den wichtigsten Ausfuhrgütern zählen optische Geräte, Maschinen, elektrische Ausrüstungen und pharmazeutische Erzeugnisse. Stationen der Reise waren neben Ningde Peking, Shanghai und Changzhou.

Quelle: dpa

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