Thüringen Ministerin: "Standort Deutschland muss in die Reha"
08.10.2025, 15:27 Uhr
Für Deutschland ist 2025 nur ein Mini-Wachstum prognostiziert. Thüringens Wirtschaftsministerin Boos-John hofft auf schnelle Reformen.
Erfurt/Berlin (dpa/th) - Die wirtschaftlichen Aussichten für Deutschland und Thüringen bleiben trüb. "Ein Mini-Wachstum von 0,2 Prozent in diesem Jahr und die vage Aussicht auf eine Konjunkturerholung im kommenden Jahr sind unbefriedigend", sagte Thüringens Wirtschaftsministerin Colette Boos-John (CDU) in Erfurt. Sie reagierte damit auf die Konjunkturprognose der Bundesregierung. Damit werde es nach zwei Jahren Schrumpfung auch 2025 absehbar kaum Wachstum geben, sagte sie.
Thüringen hatte im ersten Halbjahr ein reales Wirtschaftswachstum von 0,6 Prozent verbucht und lag damit im Bundesländervergleich im vorderen Feld. Im Vergleich zum ersten Halbjahr 2024 stabilisierte sich Thüringens Wirtschaft etwas. Vor einem Jahr hatte das Bruttoinlandsprodukt im Freistaat mit 1,3 Prozent im Minus gelegen. Vor allem die für Thüringen wichtige Automobilzulieferindustrie, aber auch die Bauwirtschaft hatten Absatzprobleme, die bisher nicht überwunden scheinen.
Boos-John mahnte erneut Reformen der Bundesregierung an. "Der Standort Deutschland muss in die Reha", betonte die CDU-Politikerin. Zu den vordringlichsten Aufgaben gehören aus ihrer Sicht wettbewerbsfähige Energiepreise, der Abbau überflüssiger Bürokratie, die Senkung der Steuer- und Abgabenlast für Betriebe sowie eine wirksame Begrenzung der gestiegenen Sozialausgaben. "Hier brauchen wir zügige Entscheidungen."
Quelle: dpa