Thüringen Optik-Industrie: Kein Unternehmen muss Produktion einstellen
21.04.2020, 18:59 Uhr
(Foto: Sebastian Kahnert/ZB/dpa/Archivbild)
Jena (dpa/th) - Thüringens optische Industrie kommt besser durch die Corona-Krise als andere Branchen. Trotz Problemen musste bisher kein Unternehmen der Branche seine Produktion komplett einstellen, wie die Branchenvereinigung Optonet am Dienstag in Jena mitteilte. Aber auch in der optischen Industrie gebe es Kurzarbeit, Auftragsrückgänge und zunehmend instabile Lieferketten, erklärte Optonet-Geschäftsführer Thomas Bauer. Vielfach ermöglichten die Unternehmen ihren Beschäftigten die Arbeit im Homeoffice und hielten den Kontakt zu Kunden und Lieferanten.
Eine Prognose zur weiteren Entwicklung wagten viele Firmen derzeit jedoch nicht, so Bauer. Mit Sorge würde auf die Entwicklung in den USA geschaut, während es aus Asien wieder positive Signale gebe. Die Wirtschaftshilfen von Bund und Land würden als Unterstützung gewürdigt, genutzt werde vor allem das Kurzarbeitergeld. Wünschen würden sich die Unternehmen vor allem eine aktive Förderung des Landes von Forschungs- und Entwicklungskooperationen, um für die Zeit nach der Krise gerüstet zu sein.
Thüringen ist eine der Hochburgen der optischen Industrie in Deutschland mit nach Angaben der Branchenvereinigung rund 180 Photonik-Firmen. In der Branche arbeiten mehr als 16 000 Menschen, der Jahresumsatz lag zuletzt bei 3,3 Milliarden Euro.