Billigflieger bieten normalerweise nur Kurz- und Mittelstrecken an. Doch AirAsia plant offenbar eine neue Dimension des Low-Cost-Fliegens: Die Fluggesellschaft will für einen Kampfpreis die Langstrecke Bangkok - Frankfurt anbieten.

Langstreckenflüge sind oft teuer, doch das könnte bald vorbei sein - zumindest wenn es nach einer asiatischen Fluggesellschaft geht. Asiens größter Billigflieger AirAsia will demnächst von Bangkok aus Frankfurt anfliegen. "Wenn alles klappt, machen wir das in den kommenden zwölf Monaten", sagte Gründer und Airline-Chef Tony Fernandes am Rande des Weltwirtschaftsforums (WEF) in Kuala Lumpur. Der Flug würde wohl etwas mehr als 200 Euro kosten (pro Strecke). Direktflüge zwischen Bangkok und Frankfurt bieten Lufthansa und Thai Airways an. In der Regel liegen die Preise bei über 700 Euro für beide Strecken.

Das Passagierpotenzial sei in beide Richtungen riesig, betonte Fernandes. AirAsia zielt vor allem auf den Touristenmarkt. Falls die Billigairline diese Pläne verwirklicht, könnte das den Markt verändern - allerdings verursacht die Bereitstellung von Langstrecken auch hohe Kosten, normalerweise sind jene hohe Kosten abschreckend für Billigflug-Anbieter.

Rolle rückwärts?

Der Schritt wäre auch gerade im Fall AirAsia besonders überraschend, weil das Schwesterunternehmen AirAsia X zwischen 2009 und 2012 London und Paris anflog, die Routen aber wegen hoher Kosten einstellte. Laut Fernandes soll bald auch London wieder angeflogen werden.

AirAsia startete 2001 mit zwei Flugzeugen. Heute fliegt die Fluggesellschaft mit 170 Maschinen 88 Ziele überwiegend in Asien an. Im 1. Quartal 2016 transportierte sie rund 14 Millionen Passagiere.