Reise

Hai-Untersuchung im Roten Meer Baden bleibt verboten

Die Angst vor angriffslustigen Haien im Roten Meer ist noch nicht gebannt. Professionelle Taucher dürfen vor der Sinai-Südküste zwar wieder ins Wasser. Doch das Schwimmverbot gilt an den meisten großen Stränden weiter. Es soll erst aufgehoben werden, wenn die Ergebnisse einer Untersuchung internationaler Experten vorliegen.

Nur ansehen, nicht reingehen heißt es derzeit an vielen Stränden der ägyptischen Sinai-Halbinsel.

Nur ansehen, nicht reingehen heißt es derzeit an vielen Stränden der ägyptischen Sinai-Halbinsel.

(Foto: dpa)

Nach der tödlichen Hai-Attacke vom Wochenende sind die meisten Badestrände auf der ägyptischen Sinai-Halbinsel immer noch gesperrt. Die Behörden haben das Badeverbot verlängert. Nach Angaben der Regionalregierung von Süd-Sinai soll das Verbot erst aufgehoben werden, wenn die Ergebnisse einer Untersuchung internationaler Experten vorliegen. Solange dürften nur ausgebildete Taucher ins Meer; Haie greifen demnach nur an der Wasseroberfläche schwimmende Menschen an.

Vor der Küste des Badeortes Scharm al-Scheich hatte ein Hai am Sonntag eine 71 Jahre alte Touristin aus Baden-Württemberg angegriffen und getötet. In den Hotels von Scharm al-Scheich hieß es, noch sei unklar, ob die Küstengewässer am Freitag dieser Woche wieder für Schwimmer geöffnet würden.

Nur Profi-Taucher dürfen rein

Aktuell dürfen in dem Gebiet nur professionelle Taucher in Begleitung eines lokalen Tauchlehrers ins Wasser. Das Gebiet zwischen Ras Nasrani und der Nordspitze der Bucht von Naama ist komplett gesperrt. Einige Taucher, die in den vergangenen zwei Tagen vor der Sinai-Küste im Roten Meer unterwegs gewesen waren, berichteten anschließend, sie hätten während ihres Tauchganges Haie gesehen. Die Tiere hätten sie aber nicht auffällig oder angriffslustig verhalten.

Immerhin Sonnenbaden geht noch.

Immerhin Sonnenbaden geht noch.

(Foto: dpa)

Nach Angaben aus Sicherheitskreisen war nach dem Tod der Touristin vor der Küste ein Hai gefangen worden. Zwei Haie hatte man bereits in der vergangenen Woche gefangen, nachdem die Raubfische vier Urlauber in dem Seegebiet schwer verletzt hatten.

Experten aus Australien und den USA sollen den ägyptischen Behörden nun helfen, die Ursache für die ungewöhnlichen Angriffe zu ergründen. Bisher kursieren zwei Theorien. Zum einen heißt es, die Haie hätten wegen der Überfischung nicht genügend Nahrung gefunden und sich deshalb den Badestränden genähert. Zum anderen wird spekuliert, das Verhalten der Tiere hänge mit einem Zwischenfall im September zusammen. Damals hatte eine Schiffsbesatzung im Roten Meer Dutzende von toten Schafen über Bord geworfen.

Die Tiere, die als Opfertiere zum islamischen Opferfest verkauft werden sollten, waren nach Medienberichten auf dem Schiff verendet. Nun wird vermutet, dass Haie einige der Tierkadaver fraßen, Die Raubfische hätten sich daraufhin in den Küstengewässern auf die Suche nach weiterer leichter Beute gemacht. Diese Theorie vertrat unter anderem der Meeresbiologe Mohammed Abu Said von der Kairoer Al-Azhar-Universität in der regierungsnahen Zeitung "Al-Ahram".

Ein Beamter der Provinzverwaltung von Süd-Sinai war am Dienstagabend an dem Ort, an dem die deutsche Urlauberin ums Leben gekommen war, vor Reportern ins Wasser gestiegen. Er wollte damit demonstrieren, dass die Hai-Gefahr gebannt sei. Die Tourismusindustrie in der Region hat wegen der Sperrung der Strände bereits deutliche Einbußen erlitten.

Quelle: ntv.de, dpa/AFP

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