Zugverkehr startet Regelbetrieb Gotthard-Bahntunnel spart Reisenden Zeit
11.12.2016, 10:18 Uhr
Das Jahrhundert-Projekt Gotthard-Tunnel ist seit Juni fertig - und nun können auch Bahnreisende das Bauwerk durchfahren und dabei viel Zeit sparen. Mit dem Eurocity 11 macht sich der erste Passagier-Zug auf den Weg durch den Gotthard.
Nach langer Testphase ist es nun soweit: Der Eurocity 11, der am Sonntag um 6.09 Uhr denn Hauptbahnhof Zürich verließ, ist der erste reguläre Personenzug, der durch den Gotthard-Basistunnel durchfährt. Maximal mit Tempo 200, erst später sollen in dem 57 Kilometer langen Tunnel 250 Kilometer pro Stunde erlaubt sein, so hat es das Bundesamt für den Verkehr verfügt. Um 8.17 Uhr traf der Schnellzug in Lugano an der Alpen-Südseite ein.
Die Reisezeit von Nord nach Süd verkürzt sich dank des neuen Tunnels mit dem Fahrplanwechsel in einem ersten Schritt um 30 Minuten. Ende 2020 könnte es dann eine ganze Stunde Ersparnis sein, wenn der 15 Kilometer lange Ceneri-Tunnel als wichtiges Verbindungsstück nach Süden fertig ist. Bereits im Juni diesen Jahres wurde das Jahrhundert-Projekt eingeweiht, doch ein halbes Jahr gab es eine Testphase mit 5000 Güter- und Personenzügen. Ab dem 11. Dezember wird der Regelbetrieb für Bahnreisende aufgenommen.
Gute Intercity-Anbindungen
Für Reisende verkehren nun erst einmal der EC Zürich-Mailand, der IC Zürich-Lugano und der IC Basel-Lugano im Zwei-Stunden-Takt. Insgesamt sind es rund 50 Personenzüge täglich. Zudem soll im Dezember 2017 eine tägliche Direktverbindung Frankfurt-Mailand durch die Schweiz eingerichtet werden. Damit kommen auch Reisende aus Deutschland schneller Richtung Tessin und Norditalien. Denn: "Mit dem neuen Fahrplan verkürzen sich die Fahrzeiten für Reisende aus Deutschland in Richtung Südschweiz", erklärt eine Sprecherin der Deutschen Bahn. Je nach Zielort brauchen Fahrgäste dann rund 30 bis 40 Minuten weniger. Wer zum Beispiel nach Bellinzona im Herzen des Tessins will, braucht mit dem Zug durch den neuen Tunnel rund 40 Minuten weniger.
Auch das Angebot ändert sich: "Auf der Strecke von Frankfurt am Main über Basel nach Norditalien erhöht sich die Anzahl der schnellen Verbindungen", sagt die DB-Sprecherin. Denn zusätzlich zu den Verbindungen über den Lötschberg könnten Reisende nun auch durch den Gotthard-Basistunnel fahren. Die Strecke ist an das europäische Bahnnetz angebunden.
Quelle: ntv.de, sgu/dpa