Afrikanische Naturschützer greifen an Klage gegen Serengeti-Straße
10.12.2010, 09:53 UhrDie Tierwanderung von der Serengeti in die Massai Mara lockt alljährliche tausende Touristen nach Tansania und Kenia. Gegen das Straßenbauprojekt durch die Serengeti, die diese "Great Migration" empfindlich stören würde, laufen jetzt afrikanische Naturschützer Sturm.

Die "große Wanderung" der Gnus und Zebras ist ein beeindruckendes Naturspektakel, ...
(Foto: ASSOCIATED PRESS)
Das afrikanische Naturschutzbündnis ANAW hat vor dem Ostafrikanischen Gerichtshof in Arusha Anzeige gegen ein geplantes Straßenbauprojekt durch die Serengeti erstattet. Der Rechtsanwalt Saitabao Ole Kanchory kündigte an, das Bündnis wolle bei Gericht nicht nur einen vorläufigen Stopp des Projekts erreichen, sondern auch eine Entscheidung, dass der geplante Highway durch den Nationalpark nicht mit den Vorschriften der Ostafrikanischen Wirtschaftsgemeinschaft zu vereinbaren seien. Damit soll das Projekt dauerhaft gestoppt werden.
Nach den Plänen der tansanischen Regierung sollen im kommenden Jahr die Arbeiten an der Fernstraße beginnen, die die Städte am Viktoriasee mit der nordtansanischen Stadt Arusha und dem Hafen in der Wirtschaftsmetropole Daressalaam verbinden soll. Bisher kam die wirtschaftliche Entwicklung der Städte in Westtansania wegen der fehlenden Infrastruktur nur schleppend voran.
Proteste aus aller Welt
Allerdings soll ein mehr als 100 Kilometer langer Streckenabschnitt der Straße durch das Naturschutzgebiet Serengeti führen. Umweltschützer aus aller Welt haben in den vergangenen Monaten gegen diese Pläne protestiert. Sie fürchten die Zerstörung der traditionellen Wanderwege Hunderttausender Gnus und Zebras von der Serengeti in die angrenzende Massai Mara in Kenia und dramatische Folgen für das Ökosystem der Serengeti.
Die alljährliche Gnuwanderung lockt tausende Touristen nach Tansania und Kenia, die das Naturschauspiel beobachten wollen. Die Naturschützer argumentieren, dass eine Straßenführung südlich der Serengeti nur unwesentlich teurer und länger wäre, als die Straße mitten durch das Naturschutzgebiet zu bauen.
Quelle: ntv.de, dpa