Wie Sie sich schützen können Malaria
03.03.2004, 16:33 UhrIn vielen Ländern der Erde, besonders in solchen mit tropischen und subtropischen Klimaverhältnissen, herrscht ein besonders hohes Risiko einer Erkrankung an Malaria. Das muss jedoch nicht heißen, dass diese Länder nicht auch aus nächster Nähe kennen gelernt werden können.
Nach Schätzungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) erkranken jährlich etwa 300 Millionen Menschen weltweit an der schweren Infektionskrankheit. In über einer Million dieser Fälle endet der Krankheitsverlauf für den Infizierten mit dem Tod. Besonders schwer betroffen sind vor allem afrikanische Länder südlich der Sahara, in denen 90% der malariabedingten Todesfälle registriert werden.
Malaria – Was ist das eigentlich
Urheber der Krankheit sind mikroskopisch kleine Parasiten, die durch den Stich weiblicher Moskitos der Gattung Anopheles übertragen werden. Die Parasiten nisten sich nach einer Infektion in der Leber ein und vermehren sich dort so lange, bis die betroffenen Leberzellen platzen und die Parasiten in die Blutbahn geschwemmt werden. Die durch diese Blutvergiftung ausgelösten Fieberschübe und der erhöhte Verbrauch an körpereigener Glucose sorgen für lebensbedrohliche Erschöpfungszustände des Körpers.
Die bekannten Formen der Malaria gelten als medikamentös heilbar, sofern die Krankheit früh genug diagnostiziert und behandelt wird. Doch leider ist dies grad in Ländern, in denen keine Ansteckungsgefahr besteht, oft genug nicht der Fall. So kommt es auch in Deutschland jährlich zu zahlreichen Todesfällen aufgrund dieser Tropenkrankheit.
Fernziele ferner denn je?
Sollten Länder mit hohem Infektionsrisiko also völlig aus der Reiseplanung verbannt werden? Die Antwort darauf ist ein klares Nein. Wichtig bei der Reiseplanung in tropische Gebiete ist es vor allem, sich des Risikos bewusst zu sein. Bei zahlreichen Organisationen, zum Beispiel bei der Deutsche Gesellschaft für Tropenmedizin und Internationale Gesundheit e.V. oder der WHO, kann sich der Reisende im Vorfeld darüber informieren, ob sein Reiseziel zu den Risikoländern gerechnet wird oder nicht.
Die erste und anscheinend einfachste Methode der Prophylaxe ist das Vermeiden von Insektenstichen, die so genannte Expositionsprophylaxe. Dazu gehört unter anderem das Vermeiden unbedeckter Hautstellen, die Verwendung mückenabweisender Mittel oder das Verwenden von Moskitonetzen. Besonders in Anbetracht der Tatsache, dass verschiedene Erreger vermehrt Resistenzen gegen eine medikamentöse Behandlung aufweisen, ist die Expositionsprophylaxe äußerst wichtig.
Für eine medikamentöse Prophylaxe, oder auch Chemoprophylaxe, gibt es kein Allgemeinrezept. Sie muss unter Berücksichtigung des Reiseziels und der Reisezeit von einem Spezialisten vorgenommen werden. Nicht zuletzt, da es bei dieser vorbeugenden Behandlung zu schweren Nebenwirkungen kommen kann.
Da Kinder unter fünf Jahren und Frauen in der Schwangerschaft als besonders gefährdete Personengruppen angesehen werden, sollte in diesem Fall von einem Besuch eines Risikogebietes abgesehen werden.
Im Falle einer Infektion
Das Wichtigste im Falle einer Malariaerkrankung ist die rechtzeitige Diagnose. Besonders bei Fällen von plötzlichem Fieber nach einem tropischen Urlaub muss der behandelnde Arzt unbedingt von dieser Reise unterrichtet werden. Auch dann, wenn der Urlaub schon eine Weile zurück liegt.
Quelle: ntv.de