Reise

Die Insel regeneriert Mallorca kommt im Winter zur Ruhe

Radrennfahrer lieben den Winter und Frühling auf Mallorca.

Radrennfahrer lieben den Winter und Frühling auf Mallorca.

(Foto: imago stock&people)

Im Winter ist es ruhig auf Mallorca. Nur wenige Touristen strömen auf die Baleareninsel und es herrscht eine ganz andere Atmosphäre als im Sommer. Dennoch lohnt sich für Urlauber auch ein Trip in der kalten Jahreszeit. Dabei kommen auch Sportler auf ihre Kosten.

Mallorca regeneriert und entspannt im Winter. Über 12 Millionen Touristen werden für 2017 in der Statistik für die Insel stehen. Aber nur ein Drittel davon entfällt auf die Nebensaison zwischen Oktober und Mai - für viele die schönsten Monate auf Mallorca.

Im Winter ist es leerer und deutlich ruhiger.

Im Winter ist es leerer und deutlich ruhiger.

(Foto: imago/Ralph Lueger)

Mallorca - auch ein Wintertraum? Ein klares Ja. Wer auf Hitze und überfüllte Strände gerne verzichtet und auch das Bad im (viel zu warmen) Mittelmeer nicht vermisst, entdeckt die Lieblingsinsel der Deutschen völlig neu. Und stößt dabei auf Dinge, die von den Touristenströmen sonst überflutet werden - in entspannter Atmosphäre. Die beginnt nach der Ankunft am Aeropuerto de Son San Juan, an dem an Spitzentagen bis zu 180.000 Reisende bei 800 Starts und Landungen durchgeschleust werden, und setzt sich fort an der staufreien Übernahme des Mietwagens, von denen im Sommer bis zu 90.000 Exemplare die Straßen verstopfen.

Ein erster Höhepunkt aber ist Palma, deren wahre Attraktivität sich erst zu dieser Jahreszeit richtig entfalten kann, weil die Horden zigtausender Inseltouristen und Kreuzfahrtpassagieren ausnahmsweise nicht für Verkehrsinfarkte sorgen. Andererseits ist die Stadt keineswegs tot, sondern wohltuend lebendig. In Palma zu wohnen und sich von dort aus auf der Insel zu bewegen, ist also nicht die schlechteste Idee.

Gemessen an der ständig wachsenden Anzahl der Boutique-Hotels in der Insel-Hauptstadt ist es sogar ein Trend. 22 dieser stilvollen 4- und 5-Sterne-Unterkünfte gibt es bereits, für 2018 haben sechs weitere ihre Eröffnung angekündigt, darunter eines in einem ehemaligen Nonnenkloster in der Calle Can Campaner. Im Kultviertel Sa Gerreria soll eine ehemalige Porzellanfabrik zum luxuriösen City-Hotel umgewandelt werden und im Casco Antiguo, der Altstadt, warten einige vom Verfall bedrohte Adelspaläste auf ihre neue Bestimmung.

Kulturelle Höhepunkte auch im Winter

Der Winter ist auch die richtige Zeit, um sich für die Stadt und ihr großartiges kulturelles Angebot Zeit zu nehmen, um etwa das Castell Bellver zu besichtigen und hoch über der Stadt durch dessen Park zu schlendern. Den Palacio Real de la Almudaina, den Königspalast, muss man gesehen haben. Und natürlich die Kathedrale La Seu, in der sich jedes Jahr am 11. November und am 2. Februar trotz aller Winterstille die Menschen fast erdrücken, um Zeugen eines beeindruckenden Lichtspektakels zu werden. An beiden Tagen spiegelt sich am Morgen bei Sonnenschein die Hauptrosette der Kirche - mit einem Durchmesser von rund 13 Metern und 1200 Einzelfenstern eine der größten Europas - auf der gegenüberliegenden Wand der Kathedrale. Dies war nicht zufällig, sondern so gewollt.

Für die besten Shopping-Adressen Palmas braucht es keinen Guide. Passeig des Born und Avinguda Jaume III sind die Boulevards der Luxuslabels, in den engen Gassen der Altstadt warten unzählige Boutiquen und Galerien darauf, entdeckt zu werden. Einkaufen in Palma macht vor allem Spaß, weil dort der Black Friday im November mindestens eine ganze Woche dauert und der Rest der Nebensaison zur Hauptsaison für Schnäppchenjäger wird. Denn die Lager müssen vor dem nächsten Sommer leergeräumt sein. Das führt dazu, dass es auf Bekleidung, Kosmetik oder Sonnenbrillen bis zu 40 Prozent Nachlass gibt.

Viele Radsportler zieht es im Winter nach Mallorca.

Viele Radsportler zieht es im Winter nach Mallorca.

Winterradler suchen das Trainingslager

Längst haben die Radler die Nebensaison auf Mallorca für sich entdeckt und es gibt unendlich viele Möglichkeiten, mit dem Leihrad zu fahren. Zwei Touren eigen sich dabei besonders gut. Erstens die gemütliche Tour von der Innenstadt immer am Meer entlang in den früheren Fischervorort Portixol, heute ein Szeneviertel mit vielen Restaurants, Bars und Cafés. Und zweitens die Touren an der Playa de Palma. "Cappuccino-Tour" heißt die Rundfahrt für Hobbyfahrer über 80 Kilometer mit ausdehnter Kaffeepause im Kuchenparadies "Celler Sa Sini" in Santa Maris del Calmí.

Etwas anspruchsvoller und mit 115 Kilometer auch länger ist die Dörfertour in den Nordwesten Mallorcas zur Kapelle Iglesia de Santa Lucía. Für Profis schließlich wird die Drei-Klöster-Tour empfohlen, die bei rund 140 Kilometer Länge auch mit drei steilen Anstiegen gefordert werden. Die Klöster Santuari Monti-Sion, Ermita de Bonany und Cura sind die Bergankünfte - Panoramaaussichten über Insel und Küsten gibt es gratis.

Wer im Winter bei angenehmen Frühlingstemperaturen alle Golflöcher auf Mallorca spielen und auch noch etwas von Palma und der Insel sehen möchte, sollte sich einen Monat Zeit nehmen. 23 Plätze gibt es dort. Frust oder Freude hängen wie immer bei diesem Sport vom Können ab. Während sich etwa nur die Masochisten unter den Durchschnittsgolfern die engen und verwinkelten Fairways von Golf de Andratx in Camp de Mar antun, freuen sie sich im Golf Maioris ein paar Kilometer östlich von Palma über breite, faire Spielbahnen. Und wer erst gar nicht die Stadt verlassen will, um auf den kleinen Ball zu dreschen, der fährt nach Son Vida, nur wenige Minuten vom Zentrum entfernt. Dort gibt es mit "Son Vida", "Son Muntaner" und "Son Quint" gleich drei 18-Loch-Plätze.

Quelle: ntv.de, sgu/spot

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