Praktischer Klimaschutz Nahe Urlaubsziele wählen
08.07.2008, 08:08 UhrMit der Wahl ihres Urlaubsziels tragen Touristen mehr oder weniger stark zur Klimabelastung bei. Wer eine Fernreise antrete, solle daher wenigstens auch eine längere Zeit am Ort bleiben, fordern Umweltexperten.
Zwar sind nur sieben Prozent aller Reisen Fernreisen. Sie verursachten aber über 40 Prozent des Kohlendioxid-Ausstoßes (CO2), der bei Urlaubsreisen freigesetzt wird, sagte Martin Schmied vom Öko-Institut in Berlin bei einer Veranstaltung des World Wide Fund for Nature (WWF) in Hamburg. So wird bei einer Pauschalreise nach Mexiko etwa 28 Mal so viel CO2 freigesetzt wie beim Familienurlaub auf Rügen.
"Dabei wird deutlich, wie stark die Wahl des Reiseziels und des Verkehrsmittels den Klima-Fußabdruck beeinflussen", erläuterte Schmied. Der Klima-Fußabdruck zeigt die Auswirkungen des Tourismus auf das Klima. Die Entfernung des Urlaubsortes sollte im Verhältnis zur Aufenthaltsdauer stehen. "Ist der Urlaubsort über 2000 Kilometer entfernt, sollte der Urlauber auch mindestens zehn Tage am Ort bleiben", sagte Birgit Weerts vom WWF.
Gehe es nur darum, im Sommer einen Strandurlaub zu machen, sollten nähere Ziele bevorzugt werden. So gibt es selbst zwischen Reisezielen wie Mallorca und Ägypten in Bezug auf die Klimabelastung große Unterschiede. "Beide Ziele liegen zwar am Mittelmeer, die CO2-Emissionen sind bei der An- und Abreise nach Ägypten aber doppelt so hoch", erklärte Weerts.
Quelle: ntv.de