Neue Erben der Menschheit entdecken Reisen zu Unesco-Welterbestätten
28.07.2009, 13:52 UhrEnde Juni 2009 hat die UN-Organisation für Bildung, Wissenschaft und Forschung (UNESCO) in ihrer 33. Sitzung in Sevilla, Spanien, 13 neue Stätten in die Liste des Welterbes aufgenommen. Damit wurde der Katalog der internationalen Weltkulturerbestätten auf 890 erweitert. Sechs der neuen Welterbe-Stätten liegen in Europa und sind definitiv eine Reise wert. Das Hotelbuchungsportal Hotels.com hat sich die europäischen Denkmäler angesehen.
Wattenmeer, Deutschland/Niederlande

Seehund auf einer Sandbank im Wattenmeer.
Das am nächsten gelegene der neuen Weltkulturerbestätten ist das Naturerbe an der Nordseeküste, das zwischen den Niederlanden und Deutschland gelegene Wattenmeer. Mit rund 10.000 Quadratkilometern Wattfläche gehört die einzigartige Naturlandschaft mit Muschel- und Sandbänken, Seegraswiesen, Stränden und Dünen zu den natürlichsten Lebensräumen Europas. Die eingetragene Fläche stellt 66 Prozent des vollständigen Wattenmeeres dar und ist Lebensraum für zahlreiche Tier- und Pflanzenarten, darunter Meeressäugetiere wie Seehunde, Kegelrobben und Tümmler.
Dolomiten, Italien

(Foto: picture-alliance/ dpa)
Die Dolomiten in den norditalienischen Alpen bilden das zweite Weltnaturerbe, das neu in die Liste aufgenommen wurde. Die Gesamtfläche der Gebirgskette erstreckt sich über 141.903 Hektar, mit 18 Gipfeln über 3.000 Metern, und hat einige der weltweit schönsten Berglandschaften vorzuweisen. Charakteristisch für die Dolomiten sind die schlagartigen Wechsel von sanft gewellten Almen und steilen Riffen aus Kalkstein. Seinen Namen verdankt das Gebiet sowie das Gestein dem französischen Geologen Déodat de Dolomieu, der das Dolomitgestein beschrieben hat. Am Fuße der Dolomiten liegt die lebendige Südtiroler Landeshauptstadt Bozen.
Palais Stoclet, Brüssel, Belgien
1905 gab der Bankier und Kunstsammler dem führende Architekten der Wiener Werkstätte, Josef Hoffmann, den Auftrag, eine Villa für ihn zu bauen. Als Haus und Garten nach sechs Jahren Bauzeit fertig gestellt waren, war Brüssel um ein Gesamtkunstwerk reicher. Kostbare Materialien wie Turilimarmor aus Norwegen für die Außenwände sowie Werke berühmter Wiener Künstler für das Interieur zeichnen das Gebäude als eines der vollständigsten und homogensten Bauwerke der Wiener Werkstätte aus. Das Palais Stoclet ist auch heute noch in Privatbesitz und der Öffentlichkeit leider nicht zugänglich.
La Chaux-de-Fonds, Schweiz
Zusammen mit Le Locle stieg auch die Schweizer Uhrenstadt La-Chaux-de-Fonds in den Rang eines Weltkulturerbes auf. Das Komitee der UNESCO würdigte vor allem den Urbanismus der beiden Städte im Neuenburger Jura, der sich besonders in der Symbiose zwischen der Uhrenindustrie und dem Städtebau zeigt.
Herkulesturm, La Coruña, Spanien

(Foto: REUTERS)
Auch der weltweit älteste noch in Betrieb stehende Leuchtturm in der spanischen Hafenstadt La Coruña zählt seit Juni 2009 zum Erbe der Menschheit. Der 68 Meter hohe Turm, der 57 Meter über dem Meeresspiegel thront, wurde im zweiten Jahrhundert vom portugiesischen Baumeister Gaius Sevius Lupus aus Aeminia errichtet und weist noch heute Seeleuten mit seinem Licht den Weg. Reisende, die sich die Mühe machen, die 242 Stufen des Gebäudes zu erklimmen, werden mit einem sagenhaften Ausblick über die Stadt und die Küste von La Coruña belohnt. Glaubt man der Legende, errichtete Herkules den Leuchtturm über dem Leichnam des Riesen Geryon, den er zuvor enthauptete.
Pontcysyllte Aquädukt und Kanal, Wales, Großbritannien
Das nördlichste der neuen europäischen Weltkulturerbestätten liegt im Nordosten von Wales und ist das 18 Kilometer lange Aquädukt samt Kanal von Pontcysyllte. Die schiffbare Trogbrücke, die in den frühen Jahren des 19. Jahrhunderts fertig gestellt wurde, ist ein Kunstwerk der Baukunst der industriellen Revolution. Seitdem gilt das Kulturdenkmal mit 307 Metern Länge und 38,5 Metern Höhe sowohl als längstes, als auch höchstes über dem Fluss geführtes Aquädukt Großbritanniens. Die Besonderheit des Aquädukts ist, dass Bauherr Thomas Telford dieses aus einer gusseisernen Rinne auf 19 hohl aufgemauerten Brückenpfeilern konstruierte.
Quelle: ntv.de, abe/hotel.com