Europäische Kulturhauptstädte 2011 Turku und Tallinn rüsten sich
01.12.2010, 09:13 UhrWährend das Programm der Kulturhauptstädte 2010 in vollen Zügen läuft, machen bereits zwei Nachfolger auf sich aufmerksam: Turku in Finnland und Tallinn in Estland.

Die Alexander-Newski-Kathedrale in Tallinn: Sie ist ein Sinnbild der Russifizierung gegen Ende des 19. Jahrhunderts.
(Foto: Birgit Winter/pixelio.de)
Auf Essen, Istanbul und das ungarische Pecs folgt ein Duo von der Ostsee: Das finnische Turku und Estlands Hauptstadt Tallinn teilen sich 2011 den Ehrentitel als Europas Kulturhauptstadt. Die Balten legen eine Art Frühstart vor, wenn am 4. Dezember in Tallinn die Europäischen Filmpreise vergeben werden.
"Turku in Flammen"

Mittelalterliche Pracht in Turku: Mit dem Bau des Schlosses wurde im 13. Jahrhundert begonnen.
(Foto: picture-alliance / gms)
Dafür startet Turku erst am 15. Januar und lockt unter anderem mit "heißer" Kultur gerade in den kalten nordischen Winter: Ein "Sauna Lab" soll die mit Finnland sprichwörtlich verbundene Schwitzkultur zum Gegenstand künstlerischer Aktivitäten machen. Mit fünf von Künstlern entworfenen Saunen im Stadtgebiet, aber auch theoretischen Workshops zum Thema Saunakultur.
Die Finnen bieten als Starensemble mit internationalem Ruf den Cirque du soleil aus Frankreich auf, verzichten sonst aber eher auf "große Namen". Dafür gibt es immer mal wieder Schräges wie ein Heavy-Metal-Musical über den Brand der Stadt 1827.
Tallinner "Geschichten am Meer"
Tallinn ist mit 400.000 Einwohnern doppelt so groß wie das 200 km entfernte Turku. Es hat als einstige Hanse-Metropole auch deutlich mehr geschichtliches Ambiente vorzuweisen. "Geschichten am Meer" lautet das Motto von Tallinn als Kulturhauptstadt mit einer Windjammerparade als Höhepunkt. Natürliches Zentrum für die etwa 200 Programmpunkte ist die pittoreske Altstadt, von der Unesco als Weltkulturerbe anerkannt.
Gemeinsam laden beide Kulturhauptstädte zu einer Veranstaltungsreihe über die geschichtlich fast nie einfache Nachbarschaft zwischen den kleinen Ländern Estland und Finnland mit dem riesigen Russland ein.
Quelle: ntv.de, dpa