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Literatur-Trend Autofiktion Roh, ehrlich, literarisch stark: Fünf autofiktionale Bücher, die unter die Haut gehen

Die besten autofiktionalen Bücher fühlen sich an wie ein Blick direkt ins Innenleben – roh, klug, unvergesslich.

Die besten autofiktionalen Bücher fühlen sich an wie ein Blick direkt ins Innenleben – roh, klug, unvergesslich.

(Foto: istockphoto.com)

Autofiktionale Bücher sind schonungslos, persönlich, oft schmerzhaft, und dabei meist großartig geschrieben. Hier sind fünf Highlights des Trend-Genres, die zeigen, wie stark, ehrlich und literarisch intensiv Autofiktion sein kann.

Autofiktion boomt, und das aus gutem Grund. Wenn Autoren heute über sich selbst schreiben, dann tun sie das nicht mehr brav im Stil klassischer Autobiografien. Stattdessen mixen sie echte Erinnerungen mit erzählerischer Freiheit. Sie loten aus, was Wahrheit eigentlich bedeutet, und machen das eigene Leben zur literarischen Baustelle. Mal schmerzhaft ehrlich, mal poetisch verdichtet, aber immer persönlich und tiefgehend. Das sind die fünf schönsten autofiktionalen Bücher, die jeder einmal gelesen haben sollte:

1. "Die Jahre" von Annie Ernaux

Annie Ernaux ist die Grande Dame der französischen Autofiktion, und "Die Jahre" ihr Meisterwerk. In einem kollektiven Erinnerungsstrom erzählt sie von der Nachkriegszeit bis in die frühen 2000er. Dabei verbindet sie ihre persönliche Lebensgeschichte mit dem gesellschaftlichen Wandel Frankreichs. Ernaux benutzt kein "Ich", sondern ein distanziertes "man" oder "wir" – und erreicht gerade dadurch eine ungeheure emotionale Tiefe. Das Ergebnis ist ein literarisches Erinnerungsarchiv voller Kraft, Melancholie und Schärfe.

  • Themen: Konsum, Feminismus, Politik, Sprache
  • Schreibstil: fragmentarisch, emotional aufgeladen
  • Seiten: 255
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Hinweis: Die Preise sind volatil und die Händler passen bisweilen auch die unverbindliche Preisempfehlung (UVP) an. Sollten sich die Preise von den hier angegebenen unterscheiden, haben die Händler sie nach Veröffentlichung des Artikels geändert.

2. "Das Ende von Eddy" von Édouard Louis

Kaum ein Buch erzählt so eindrücklich von sozialer Herkunft, Gewalt und Homophobie wie dieses literarische Debüt. Louis beschreibt seine Kindheit in einem verarmten französischen Dorf, ein Aufwachsen in einer Umgebung, in der Anderssein nicht geduldet wird. Seine Sprache ist schlicht, fast protokollarisch, aber jede Zeile ist durchzogen von Schmerz und Wut. "Das Ende von Eddy" ist ein erschütterndes Dokument über soziale Ausgrenzung und einen Befreiungsschlag des Erzählers.

  • Themen: Armut, Homophobie, Gewalt, soziale Herkunft, Identität
  • Schreibstil: direkt, analytisch, nüchtern
  • Seiten: 208
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3. Kopenhagen-Trilogie von Tove Ditlevsen

Die dänische Autorin Tove Ditlevsen blickt in der sogenannten Kopenhagen-Trilogie schonungslos auf ihr Leben zurück: von der Kindheit im Arbeiterviertel über erste schriftstellerische Erfolge bis hin zur Drogensucht. Es sind klare, präzise Texte, die kaum etwas beschönigen. Ditlevsen zeigt, wie sehr Herkunft, Geschlecht und psychische Instabilität das eigene Leben prägen können und schreibt sich dabei literarisch an den Rand des Erträglichen. Eine Wiederentdeckung, die heute aktueller ist denn je.

  • Themen: Familie, Weiblichkeit, Sucht, Aufstieg, Kunst
  • Schreibstil: klar, ehrlich, psychologisch tief
  • Seiten: 448 (alle drei Bände zusammen)
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Oder lieber erst in den ersten Teil hineinlesen? Mit dem Band "Kindheit" startet die Kopenhagen-Trilogie:

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4. "Just Kids" von Patti Smith

In "Just Kids" erzählt Patti Smith von ihrer Zeit in New York, ihrer Beziehung zu Robert Mapplethorpe, vom Leben als Künstlerin. Der autofiktionale Roman liest sich roh, poetisch und tief bewegend. Das Buch ist eine Hommage an eine Ära, aber auch eine Liebeserklärung an das kreative Leben selbst. Smiths Sprache changiert zwischen Klarheit und Poesie und ist durchdrungen von einer künstlerischen Sensibilität, die weit über die reine Erinnerung hinausgeht.

  • Themen: Kunst, Freundschaft, New York der 70er, Freiheit, Kreativität
  • Schreibstil: poetisch, liebevoll, atmosphärisch
  • Seiten: 321
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5. "Was das Leben kostet" von Deborah Levy

Deborah Levy nennt ihre autobiografische Trilogie eine "Living Autobiography", und sie ist tatsächlich lebendig, atmend, wach. Im ersten Teil "Was das Leben kostet" denkt sie über weibliche Kreativität, Mutterschaft, Trennung und Selbstermächtigung nach. Das Buch ist persönlich und zugleich philosophisch. Es ist kein linearer Lebensbericht, sondern ein Essay in Bewegung. Levy schreibt klug, scharf und zugleich voller Sensibilität – ein leuchtender Beitrag zur feministischen Autofiktion.

  • Themen: Selbstermächtigung, Trennung, Mutterschaft, Schreiben, Freiheit
  • Schreibstil: essayistisch, poetisch, reflektierend
  • Seiten: 160
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Weiterlesen: Das perfekte Sommerbuch? Diese zehn Bücher lesen wir gerne am Strand

Lieber digital lesen?

Diese fünf autofiktionalen Bücher gehen unter die Haut – und manchmal wollen wir diese am liebsten überall dabei haben. Wer gerne unterwegs liest, greift zur digitalen Version. Auf dem Kindle wiegen selbst die emotional schwersten Geschichten nur 158 Gramm. Der E-Reader ist handlich, bequem und bietet Platz für ganze Bücherregale – perfekt für alle, die leicht reisen und tief lesen wollen. Und auch preislich kann sich das digitale Lesen lohnen.

  • Maße: 157,8 x 108,6 x 8 Millimeter
  • Gewicht: 158 Gramm
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Warum boomt das Genre Autofiktion aktuell?

Autofiktion ist mehr als ein Trend. Das Genre ist Ausdruck eines Zeitalters, in dem das Persönliche politisch ist und das Erzählen ein Akt der Selbstbehauptung. Die hier versammelten Bücher zeigen, wie viel Kraft in der literarischen Selbsterkundung steckt: als Widerstand gegen das Schweigen, als Mittel der Erinnerung, als Form der Wahrheit. Wer diese Texte liest, taucht tief in Leben ein, die sich nicht verstecken, sondern offenlegen, was oft verborgen bleibt.

Quelle: ntv.de

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