Für Körper, Wohnung & Co. Alleskönner Lavendel: 5 praktische Anwendungen
23.03.2022, 12:38 Uhr
Zur Körperpflege, als Gewürz oder als Insektenschreck: So vielseitig ist der Lavandula angustifolia.
(Foto: istockphoto.com)
Die dunkellila Blütenmeere der Provence – dieses idyllische Bild der Lavendelfelder kennt wohl jeder. Doch: Lavendel kann mehr als nur schön aussehen. Welche Wirkungen hat die Pflanze?
Es gibt schätzungsweise über 30 Lavendelarten. Die in Deutschland bekannteste ist der sogenannte "Echte Lavendel" (Lavandula angustifolia), der häufig für dekorative und auch für medizinische Zwecke verwendet wird. Und er ist noch vielseitiger! Diese fünf Anwendungen von Lavendel sollte man kennen.
Heilpflanze: Welche Wirkung hat Lavendel auf den Körper?
Lavendel wird seit Jahrhunderten als Heilpflanze verwendet – 2020 wurde der Lavandula angustifolia sogar zur Arzneipflanze des Jahres gekürt. Laut Apotheken-Umschau sollen die Inhaltsstoffe der Pflanze den "Schlaf verbessern und nervöse Unruhe lindern". Folgende Effekte werden dem lila Lippenblütler außerdem zugeschrieben:
- Beruhigend und entspannend
- Krampflösend
- Antibakteriell
- Lindernd bei Magenbeschwerden und Kopfschmerzen
Hauptsächlich für diese Wirkungen verantwortlich sind die in der Pflanze enthaltenen ätherischen Öle und Gerbstoffe. Sie werden in verschiedenen Mono- und Kombipräparaten verarbeitet, zum Beispiel in Kissensprays, Badezusätzen oder Kerzen. Sowohl bei innerer als auch bei äußerer Anwendung ist die angegebene Dosierung wichtig, denn zu viel des Extrakts kann wiederum zu Beschwerden wie Schwindel und Kopfschmerzen führen.
In Kapseln, etwa in denen von GreenDoc, kommt Lavendelextrakt zum Einsatz, um innere Unruhe, Anspannung und Stress zu lindern. 50 Milligramm Lavendelextrakt sind kombiniert mit 30 Milligramm Safranextrakt – der ebenfalls einen positiven Effekt auf die Psyche haben soll.
Wer an Schlafbeschwerden leidet, kann zu beruhigenden Tees oder entspannenden Badezusätzen mit Lavendel greifen. Vor dem Zubettgehen verwendet, sollen sie das bessere Einschlafen fördern.
Lavendel als Hautpflege lindert Reizungen
Der beruhigende Effekt von Lavendel wirkt nicht nur auf die Psyche. Auch die Haut freut sich über Pflege mit Lavendelextrakt. Naturkosmetik, beispielsweise Cremes und Öle, werden bei Hautreizungen, Schuppen, Insektenstiche und Juckreiz angewendet. Sofern keine Allergie besteht, kann man sogar reines ätherisches Lavendelöl in geringen Mengen auf die Haut auftragen.
Ein Peeling wie das von Pop Modern.C entfernt abgestorbene Hautschuppen und reinigt die Poren. Es ist mit Lavendelöl und Vitamin C angereichert und versorgt die Zellen so gleichzeitig mit Feuchtigkeit. Tipp: Das Peeling eignet sich auch für eine ausgiebige, erholsame Massage.
Öl, Kissen und Kerzen: Lavendel als Duftspender
Das in Lavendel enthaltene ätherische Öl verleiht den Präparaten ihren charakteristischen Duft. Dieser allein kann schon einen beruhigenden Effekt auf die Psyche haben. Deko-Gegenstände wie Kerzen oder Kissen, die etwa mit getrockneten Lavendelblüten gefüllt sind, verströmen das Aroma und verbreiten im ganzen Raum eine Wohlfühl-Atmosphäre. Top: Anders als bei einigen Raum-Sprays oder Dufterfrischern ist der Lavendelduft nicht so schwer, sondern angenehm leicht und blumig.
Damit das auch so bleibt, sollte man es mit der Lavendel-Deko nicht übertreiben. Ein oder zwei Gegenstände reichen aus, um die Duftnote großflächig zu verteilen. Ist der Geruch zu intensiv, kann er Schwindel und Übelkeit auslösen.
Lavendel gegen Mücken: Duftende Insektenabwehr
Was auf Menschen als angenehmer Duft wirkt, ist für Insekten die Geruchshölle: Viele Flug- und Krabbeltierchen mögen die Lavendelnote überhaupt nicht. Ob Motten im Kleiderschrank oder Stechmücken auf der Terrasse – der Lippenblütler schafft Abhilfe in Form von Öl, Kerzen oder Säckchen.
Draußen ist Lavendel natürlich auch im Beet oder im Blumentopf die ideale Wahl – das hält nicht nur die ungeliebten Gäste fern, sondern zaubert auch einen Hauch von Provence in den eigenen Garten. Praktisch: Als Begleitung von Rosen hält Lavandula angustifolia Blattläuse fern. Bienen hingegen mögen das Aroma sehr gerne.
In der Küche: Lavendel als Gewürz
Als Hautpflege im Badezimmer, als Duft im Wohnzimmer – es überrascht nicht, dass Lavendel sich auch in der Küche von seiner besten Seite zeigt. Die frischen oder getrockneten Blüten verfeinern Salate, Reisgerichte, Müsli, Getränke und viele weitere Speisen. Geschmacklich erinnert der Lavandula angustifolia an Rosmarin und Thymian.
Vorsicht: Schon wenige Blüten reichen aus, um das Essen zu würzen. Zu viel Lavendel schmeckt hingegen bitter. Wer nicht die reinen Blüten verwenden möchte, greift zu Ölen oder Salzen mit Lavendelanteil.
DIY: Lavendel trocknen und verarbeiten
Lavendel lässt sich recht einfach selbst trocken und anschließend weiterverarbeiten, etwa in Tees oder als Duft-Deko. Dazu einfach die Blütenstände inklusive Stiel abschneiden, die Halme bündeln und kopfüber zum Trocknen aufhängen. Wichtig: Der Lagerort muss trocken, recht warm und völlig dunkel sein, damit die Aromen nicht verloren gehen. Ein Dachboden oder Gartenschuppen im Sommer eignet sich bestens. Etwa ein bis zwei Wochen dauert es, bis man die Blüten zwischen den Fingern zerbröseln kann – dann sind sie vollständig getrocknet. Jetzt können sie nach Belieben weiterverarbeitet oder genutzt werden.
Die vielseitigen Anwendungsgebiete von Lavendel
Lavendel entpuppt sich als vielseitiger Allrounder unter den Pflanzen: Psyche und Körper profitieren von der beruhigenden Wirkung. Besonders der Duft der ätherischen Öle ist vielseitig einsetzbar, etwa zur Entspannung, als Raumlufterfrischer – oder als Insektenschreck.
Quelle: ntv.de