American-Express-Kreditkarten Amex Platinum: Wann ist die Business Card die bessere Wahl?
16.06.2025, 14:29 Uhr
Die American Express Business Platinum Card kann sich für Unternehmer und Selbstständige lohnen.
(Foto: iStock)
Die Platinum Card ist die teuerste Kreditkarte von American Express mit den meisten Extras. Neben der normalen gibt es sie auch in einer Business-Variante, die noch mehr Leistungen bietet. Für wen lohnt sich das Upgrade?
Wer die Platinum Card und die Business Platinum Card von American Express nebeneinander hält, kann sie auf den ersten Blick kaum unterscheiden. Nur das kleine "Business" zwischen dem Unternehmenslogo in der Mitte und dem groß aufgedruckten "American Express"-Schriftzug oben verrät die Variante für Geschäftskunden. Deutlich größer sind die Unterschiede in den Kosten und Leistungen. Lohnt sich die Business-Amex für Unternehmer und Selbstständige trotz höherer Jahresgebühr? Die Kosten, Vorteile und Nachteile der beiden Platinum-Karten im Vergleich.
Amex Platinum vs. Business Platinum: Kosten im Vergleich
Schon die American Express Platinum Card ist mit einer Jahresgebühr von 720 Euro eine vergleichsweise teure Kreditkarte. Das gilt gleichermaßen für die Business Platinum Card, die mit 850 Euro sogar noch mal 130 Euro mehr kostet. Sie richtet sich ausschließlich an Selbstständige und Unternehmer. Mehr zu den Leistungen der beiden Kreditkarten unten.
Die Kosten der beiden Kreditkarten im Überblick:
American Express Business Platinum Card:
- Kosten: 850 Euro im Jahr
- Willkommensbonus: 150.000 Membership Rewards Punkte (bei 30.000 Euro Mindestumsatz in den ersten sechs Monaten)
- Kostenfreie Zusatzkarten: eine Business-Platinum-Metallkarte, bis zu 98 American Express Business Gold Cards, zwei Business Platinum Plus Cards (Haupt- und Zusatzkarteninhaber)
- Weitere Karten: bis zu zwei vergünstigte private Amex-Platinum-Karten aus Metall (Haupt- und Zusatzkarteninhaber) für 350 Euro Jahresgebühr
American Express Platinum Card:
- Kosten: 720 Euro im Jahr
- Willkommensbonus: 75.000 Membership Rewards Punkte (bei 13.000 Euro Mindestumsatz in den ersten sechs Monaten)
- Kostenfreie Zusatzkarten: eine weitere Platinum Card, vier Gold Cards, eine Platinum Plus Card
Hinweis: Die Preise sind volatil und die Händler passen bisweilen auch die unverbindliche Preisempfehlung (UVP) an. Sollten sich die Preise von den hier angegebenen unterscheiden, haben die Händler sie nach Veröffentlichung des Artikels geändert.
Zusätzlich zur Jahresgebühr sollten American-Express-Kunden zwei weitere Kostenfaktoren im Blick behalten: Für Bargeldabhebungen verlangt der Kreditkartenanbieter vier Prozent des Betrages, mindestens jedoch fünf Euro. Und für Zahlungen oder Cash in Fremdwährungen werden zwei Prozent der Summe fällig. Das ist bei der Platinum und Business Platinum Card sowie deren enthaltenen Zusatzkarten gleich.
Mehr Zusatzkarten bei der Business Platinum
Ein wichtiger Unterschied zwischen American Express Platinum und Business Platinum ist die Anzahl der kostenlosen Zusatzkarten. Bei der Platinum sind neben der Hauptkarte folgende Karten inklusive:
- Eine Platinum-Nebenkarte mit allen Vorteilen der Hauptkarte
- Viermal Gold Card
- Eine Platinum-Plus-Karte mit Extrakonto für private Umsätze
Business-Platinum-Kunden bekommen noch mehr Karten zur Hauptkarte dazu:
- Eine Business Platinum Nebenkarte mit allen Vorteilen der Hauptkarte
- 98 x Business Gold Card (etwa für Mitarbeiter)
- Eine Business Platinum Plus Hauptkarte für private Umsätze
- Eine Business Platinum Plus Nebenkarte für private Umsätze
Beim Blick auf die Zusatzkarten fallen bei der Business Platinum die 98 enthaltenen Business Gold Cards auf. Warum so viele weitere Karten? Die kann ein Selbstständiger oder Unternehmer an seine Mitarbeiter zur Bezahlung betrieblicher Ausgaben aushändigen. Damit getätigte Umsätze lassen sich zur Kostenkontrolle über die Amex App einsehen und zahlen als Membership Rewards Punkte auf das Punktekonto des Hauptkarteninhabers ein. Aber auch für Mitarbeiter gibt es einen Vorteil: Wer mit der Business Gold Card seine Dienstreise bezahlt, für den gilt auch der Versicherungsschutz der Karte.
Höherer Willkommensbonus mit der Business Platinum
Wer sich für eine American-Express-Kreditkarte entscheidet, kann sich aktuell bei der Business Platinum Card einen Willkommensbonus von 150.000 Punkten für das Membership Rewards Programm sichern. Allerdings ist für die Prämie ein Mindestumsatz von 30.000 Euro innerhalb von sechs Monaten erforderlich – eine stolze Summe. Hier helfen aber auch die bis zu 99 möglichen Zusatzkarten mit, denn die darüber getätigten Umsätze zählen dazu.
Bei der Amex Platinum ist der Willkommensbonus mit 75.000 Membership Rewards Punkten halb so hoch. Der dafür erforderliche Mindestumsatz von 13.000 Euro innerhalb von sechs Monaten liegt aber auch deutlich niedriger.
Mehr Punkte sammeln mit der Business Platinum
Schon auf dem Weg zum Mindestumsatz gilt: Für jeden mit Haupt- oder Nebenkarte ausgegebenen Euro gibt es bei der Platinum und Business Platinum Card auch einen Punkt für das Bonusprogramm Membership Rewards. Die Punkte werden stets dem Konto des Hauptkarteninhabers gutgeschrieben. Wer als Business-Platinum-Inhaber seine Mitarbeiter mit Business Gold Cards ausstattet, kann also besonders viel punkten.
Die Rewards Punkte lassen sich dann etwa in Vielfliegerprogrammen zu Meilen umwandeln und zur Buchung eines Business-Class-Tickets nutzen. Auch der Transfer zu Treueprogrammen von Hotels ist möglich.
Wer will, kann die gesammelten Punkte auch beim Shopping raushauen oder damit Ausgaben nachträglich begleichen. Hier ist der Gegenwert aber in der Regel deutlich geringer als beim Meilensammeln. Je nach Flug kann ein Punkt bis zu fünf Cent wert sein, bei Einkäufen ist es mitunter nur ein Zehntel davon.
Airport-Lounge-Zugang bieten beide
Wer mit seiner Amex aufs Meilensammeln setzt, ist in der Regel häufig am Flughafen – und dort geht es oft hektisch zu. Kleine Oasen der Ruhe sind hier die luxuriösen Airport-Lounges etwa von Fluggesellschaften. Als Eintrittskarte ist in vielen Fällen (mindestens) ein Business-Class-Ticket erforderlich. Oder der Reisende öffnet sich mit einer American-Express-Kreditkarte die Türen. Sowohl bei der Platinum als auch der Business Platinum sind Priority-Pässe für Haupt- und Nebenkarte inklusive, die für mehr als 1.200 Flughafen-Lounges weltweit gelten. Jeder Pass berechtigt zur Mitnahme eines Gastes, sodass Reisegruppen von bis zu vier Personen entspannt aufs Boarding warten können.
Platinum vs. Business Platinum: Unterschiede bei Statusupgrades
Die beiden American-Express-Kreditkarten versprechen nicht nur mit ihren Lounge-Zugängen komfortables Reisen. Kunden mit Platinum oder Business Platinum Card bekommen auch Statusupgrades bei diversen Hotelketten und Autovermietungen. Dabei sind Marriott Bonvoy, Hilton Honors, MeliáRewards, Radisson Rewards, Avis, Hertz und SIXT.
Ein Unterschied zwischen beiden Karten: Ein Statusupgrade für die weltweit 850 Hotels der Global Hotel Alliance (GHA) ist nur bei der Platinum Card inklusive.
Versicherungen mit Unterschieden im Detail
Ebenfalls interessant fürs Reisen: American Express wirbt bei den Platinum-Karten mit einem auf den ersten Blick umfangreichen Versicherungspaket (etwa Reiserücktrittskosten-Versicherung, Auslandsreise-Krankenversicherung, europaweiter Kfz-Schutzbrief, Mietwagen-Vollkasko, Reise-Unfallversicherung, Schutz bei Flug- oder Gepäckverspätung). Das gilt sowohl für den Inhaber der Hauptkarte als auch die Inhaber aller Nebenkarten. Wer etwa bei der Business Platinum seine Mitarbeiter mit den Business Gold Cards auf Dienstreise schickt, gibt ihnen Versicherungen mit auf den Weg.
Allerdings müssen Interessierte bei den Versicherungen genau auf die Bedingungen achten: Damit der Schutz greift, muss beispielsweise alles mit der entsprechenden Karte bezahlt worden sein. Außerdem sollten Amex-Kunden vorab prüfen, welche Schadensfälle genau abgedeckt sind und wie hoch Selbstbehalt sowie Deckungssumme ausfallen. Ebenfalls wichtig zu wissen: Oftmals ist kein zusätzlicher Schutz über die Kreditkarte nötig, weil er auch schon auf anderem Wege besteht, etwa über eine ADAC-Mitgliedschaft oder eine Hausratversicherung. Oder er lässt sich günstig über einen klassischen Versicherungsanbieter herstellen.
Zwischen Platinum Card und Business Platinum gibt es bei den Versicherungsleistungen Unterschiede im Detail: Beispielsweise ist die Deckungssumme der Reiseunfallversicherung bei der Business-Karte mit 150.000 Euro doppelt so hoch wie bei der einfachen Platinum. Dafür gibt es nur bei der Platinum Card eine Shopping-Versicherung, etwa für ein verlängertes Rückgaberecht oder für Schadenersatz bei Beschädigung der Einkäufe.
Mehr Guthaben mit der Business Platinum
Inklusive sind bei American-Express-Kreditkarten auch verschiedene jährliche Guthaben etwa zum Reisen oder Shoppen. Bei der normalen Platinum-Karte sind es ingesamt 640 Euro, die sich wie folgt aufteilen:
- 150 Euro Restaurant-Guthaben
- 200 Euro Online-Reiseguthaben
- 200 Euro Guthaben für SIXT ride
- 90 Euro Shopping-Guthaben für Mode
Bei der Business Platinum Card summieren sich die jährlichen Guthaben auf mehr als 1.400 Euro und sind stärker auf Geschäftskunden zugeschnitten:
- 300 Euro Guthaben für Office Club (Co-Working)
- 300 Euro für ebuero Telefonservice
- Bis zu 300 Euro Guthaben für ein Auto-Abo bei SIXT+
- 200 Euro Guthaben für Dell Technologies
- 200 Euro Guthaben für Fahrten mit SIXT ride
- 200 Euro Online-Reiseguthaben
- Acht Euro Guthaben für eSIMfirst
Amex Business Platinum mit Belegverarbeitungs-Tool
Die Amex Business Platinum bietet nicht nur mehr jährliches Guthaben, sondern auch spezielle Zusatzleistungen für Unternehmer oder Selbstständige. Inklusive ist das Platinum-Paket des Belegverarbeitungs-Tools GetMyInvoices. Das lässt sich an Portale wie Google, Shopify oder Amazon anbinden und ordnet die dort gefundenen Belege dann automatisch Transaktionen etwa auf der Kreditkarte zu. Anschließend exportiert GetMyInvoices die Daten zu einer Buchhaltungssoftware wie Datev oder Lexware. Inklusive sind beim Platinum-Paket die Anbindung von zehn Portalen und die Verarbeitung von 40 Dokumenten pro Monat. Auf Upgrades bekommen Inhaber der Amex Business Platinum 30 Prozent Rabatt.
Längeres Zahlungsziel mit Business Platinum Card
Ein weiterer Vorteil für Selbstständige und Unternehmer ist das verlängerte Zahlungsziel bei der Amex Business Platinum. Das kann beispielsweise hilfreich sein, wenn Kunden ihre Rechnungen erst spät begleichen, vorher aber größere Ausgaben anstehen. In so einer Situation kann es auch mal zu einem Liquiditätsengpass kommen. Wer Rechnungen mit der American Express Business Platinum Card bezahlt, hat dann mehr Flexibilität. Denn anders als etwa bei einer Überweisung geht das Geld nicht sofort vom Konto ab. Karteninhaber bekommen erst am Ende des Monats eine Rechnung, die sie begleichen müssen. Amex gewährt bei der Abrechnung zudem ein verlängertes Zahlungsziel von 28 Tagen. Bei einem an einem am Monatsanfang getätigten Kauf sind so bis zu 58 Tage Zeit, bevor der Betrag endgültig fällig wird. Zinsen fallen während dieses Zeitraums nicht an.
Fazit: Für wen lohnt sich die American Express Business Platinum?
Die Platinum-Karten ähneln sich in vielen Punkten. Wer noch schwankt, sollte sich vorab überlegen, welche Vorteile er wirklich braucht. Sind es vor allem die beiden Priority Pässe für Airport Lounges wichtig? Dazu ist die Business Platinum nicht nötig, die sind auch bei der günstigeren Platinum Card dabei.
Auch eine Abgrenzung geschäftlicher und privater Ausgabe ist mit der "kleinen" Variante über die enthaltene Platinum-Plus-Karte möglich. Für Freelancer oder Solo-Selbstständige reicht das aus.
Die Geschäftskarte ist vor allem für Unternehmer interessant, die Nebenkarten an ihre Mitarbeiter ausgeben wollen. Die Umsätze der bis zu 98 Gold Cards werden einzeln aufgeschlüsselt, was die Kostenkontrolle vereinfacht. Außerdem sammeln sie Punkte für das Membership Rewards Programm. Und wer die dann in Vielfliegerprogrammen zu Meilen konvertiert, kann einen sehr hohen Gegenwert erhalten.
Günstigere Alternative: Die Finom Business Card
Nicht jedes Unternehmen legt Wert auf Meilensammeln und Reise-Luxus. Wer vor allem Effizienz und Kontrolle bei der Verwaltung von Zahlungen im Geschäftsalltag sucht, für den ist die Finom Business Card eine schlanke Alternative. Die Karte ist Teil eines digitalen Geschäftskontos, das speziell für Freelancer, Start-ups und kleine Unternehmen gedacht ist. Ab sieben Euro monatlich geht es los.
Stärken der Finom Business Card:
- Bis zu drei Prozent Cashback auf Kartenzahlungen (je nach Tarif)
- Kostenlose physische und virtuelle Karten für Mitarbeitende
- Sofortige Spesenverwaltung und Buchhaltungsintegration
- Multibanking-Funktion zur Verwaltung externer Konten
- Transparente, faire Gebührenmodelle
- Hohe Flexibilität durch rein digitale Verwaltung
Schwächen im Vergleich zur Amex:
Der Finom-Karte fehlen vor allem die Extras, die das Reisen angenehmer machen:
- Keine Reiseversicherungen oder Lounge-Zugänge
- Kein Punktesystem oder Status-Upgrades
- Keine Kreditkarte, sondern eine Debitkarte
Für alle, die primär ein praktisches, digitales Tool für den Geschäftsalltag suchen, ist die Finom Business Card eine interessante und deutlich günstigere Alternative zur Amex. Sie verzichtet auf Reise-Extras, punktet dafür aber mit Cashback, Buchhaltungsfunktionen und genauer Ausgabenkontrolle.
Quelle: ntv.de