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800-Watt-Limit Balkonkraftwerk: Lohnt sich eine höhere Modulleistung?

Mehr Module, mehr Power: Ein Balkonkraftwerk mit vier Modulen bringt eine Leistung von etwa 2.000 Watt mit – ist das erlaubt?

Mehr Module, mehr Power: Ein Balkonkraftwerk mit vier Modulen bringt eine Leistung von etwa 2.000 Watt mit – ist das erlaubt?

(Foto: istockphoto.com)

Balkonkraftwerke liegen nach wie vor im Trend, die Zahl der angemeldeten Anlagen steigt laut Marktstammdatenregister der Bundesnetzagentur rasant. Aktuell dürfen die kleinen Mini-PV-Anlagen maximal 800 Watt ins Netz einspeisen. Viele Anbieter bieten aber Balkonkraftwerk-Sets mit bis zu vier Modulen und einer weit höheren Leistung an. Ist das sinnvoll?

Balkonkraftwerke sind inzwischen gar nicht mehr so teuer und bieten den Vorteil, sofort selbsterzeugten Solarstrom zu liefern und damit die Stromkosten zu senken. Rund um die kleinen Solaranlagen gibt es aber ein paar Punkte, die beachtet werden müssen. Die Einspeiseleistung ist seit Mitte 2024 auf 800 Watt begrenzt – dieses Limit darf nicht überschritten werden, sonst gelten andere Regelungen. Warum es dennoch sinnvoll sein kann, zu einem Balkonkraftwerk mit einer größeren Modulleistung zu greifen, haben wir uns angeschaut.

Wechselrichter- vs. Modulleistung

Ein klassisches Balkonkraftwerk besteht in der Regel aus einem bis zwei Solarmodulen sowie allen weiteren Komponenten wie einem passenden Wechselrichter und den nötigen Anschlusskabeln. Ein einziges Solarmodul bringt eine Leistung von etwa 400 bis 450 Watt Peak mit. Das Einspeiselimit für Solarstrom ins Hausnetz liegt derzeit bei 800 Watt – nur dann gilt eine Anlage tatsächlich als Balkonkraftwerk. Die Menge der Einspeiseleistung regelt der Wechselrichter. Mini-PV-Anlagen müssen also mit einem 800-Watt-Wechselrichter ausgestattet sein. Allerdings sind bei der Modulleistung seit 2024 sogar bis zu 2.000 Watt erlaubt. Damit lässt sich also durchaus eine deutlich leistungsstärkere Anlage auf dem Balkon installieren. Aber ist es sinnvoll, wenn der Wechselrichter die Leistung sowieso wieder auf 800 Watt drosselt?

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Hinweis: Die Preise sind volatil und die Händler passen bisweilen auch die unverbindliche Preisempfehlung (UVP) an. Sollten sich die Preise von den hier angegebenen unterscheiden, haben die Händler sie nach Veröffentlichung des Artikels geändert.

Vorteile eines leistungsstärkeren Balkonkraftwerks

Balkonkraftwerke bieten verschiedene Vorteile. Sie sind einfach zu installieren, und die bürokratischen Hürden zum Betrieb so einer Anlage wurden 2024 mit dem Solarpaket I stark vereinfacht. Sie sind zudem platzsparende Energielieferanten und finden in der Regel auch auf kleinen Balkonen ihren Platz. Das Solarpaket hat aber nicht nur die Grenze für die Einspeiseleistung auf 800 Watt erhöht, auch die Modulleistung darf jetzt bis zu 2.000 Watt betragen.

Die Rechnung ist dabei ganz simpel: Mehr Leistung gleich mehr Ertrag – oder nicht? Fakt ist: Der Wechselrichter drosselt die Einspeisung auch bei leistungsstärkeren Modulen bei den erlaubten 800 Watt. Warum sollte man also mehr Geld investieren, um ein Balkonkraftwerk mit vier Modulen zu kaufen? Dafür kann es durchaus Gründe geben:

  1. Eine höhere Leistung der Module bringt einen höheren Ertrag.
  2. Soll die Einspeiseleistung von 800 Watt möglichst häufig und anhaltend garantiert werden, reichen 800-Watt-Module oft nicht aus.
  3. Das gilt vor allem bei schlechtem Wetter, bewölktem Himmel oder im Winter: Leistungsstärkere Module produzieren auch in diesen Fällen mehr Strom und schöpfen die 800-Watt-Grenze aus.
  4. Wird die Solarfläche vergrößert, sind die Erträge auch dann lohnend, wenn die Bedingungen nicht optimal sind – 800-Watt-Balkonkraftwerke schöpfen ihr volles Potenzial nur an sehr sonnenreichen Tagen aus.
  5. Auch wird die Leistungsgrenze bei einem Balkonkraftwerk mit vier Modulen deutlich schneller erreicht – wird der Strom direkt im Haushalt verbraucht, verlängert sich der Zeitraum der Stromproduktion damit.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Balkonkraftwerke mit einer höheren Leistung bis zu 2.000 Watt vor allem im Winter und bei schlechtem Wetter ihr Potenzial ausspielen. Es gibt aber auch Nachteile. So sind Balkonkraftwerke mit mehr Leistung deutlich teurer. Auch ist der Platzbedarf um einiges höher. Beides keine unwesentlichen Faktoren.

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Gesetzliche Regeln

Um ein Balkonkraftwerk zu nutzen, gibt es ein paar gesetzlichen Rahmenbedingungen. 2024 gab es im Zuge des Solarpaket I ein paar Änderungen, um Nutzern den Betrieb von Balkonkraftwerken zu erleichtern. Dazu gehört nicht nur, dass die erlaubte Einspeiseleistung von 600 auf 800 Watt angehoben wurde, auch sind seither Mini-PV-Anlagen mit einer Modulleistung von bis zu 2.000 Watt erlaubt. Daneben ist auch das Anmelden und Registrieren eines Balkonkraftwerkes vereinfacht worden – damit soll es für deutsche Bürger schneller und einfacher möglich sein, einen eigenen Beitrag zur Energiewende zu leisten.

Praktische Tipps: Kapazität steigern mit mehr Modul-Power

Generell gilt:

  • Standort und Ausrichtung: Um das Maximum aus dem Balkonkraftwerk herauszuholen, ist es wichtig, den Standort sorgfältig zu wählen und die Module optimal auszurichten. Nur so kann die Sonneneinstrahlung bestmöglich genutzt werden.
  • Modul-Leistung: Nicht nur die Anzahl der Module ist entscheidend, sondern auch deren Leistung. Es spielt also nicht nur eine Rolle, wie viele Module ein Balkonkraftwerk hat, sondern auch, ob diese maximal 400 oder 450 Watt Peak mitbringen, welche Technologie zugrunde liegt und ob diese bifazial sind.
  • Bifaziale Module: Diese Module sind besonders effizient, da sie auch auf der Rückseite Strom erzeugen können und somit eine höhere Gesamtleistung erzielen.
  • Solarspeicher nutzen: Um das 800-Watt-Limit zu umgehen und den Eigenverbrauch zu steigern, kann ein Solarspeicher sinnvoll sein. Überschüssiger Strom wird dann nicht ins Netz eingespeist, sondern in den Speicher eingespeist und zu einem späteren Zeitpunkt (z. B. nachts) verwendet.

Durch einen Batteriespeicher kann der Eigenverbrauch maximiert werden, und Nutzer machen sich zudem noch unabhängiger vom öffentlichen Stromnetz. Aber Achtung: Die Kapazität des Speichers sollte auf die Leistung der Module angepasst sein. Inzwischen gibt es viele Anbieter, die Komplett-Sets inklusive Speicherlösung anbieten.

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Fazit

Ein Balkonkraftwerk mit mehr als zwei Modulen kann also durchaus eine sinnvolle Anschaffung sein, denn die Leistung ist auch an bewölkten Tagen oder im Winter höher. Dank des 800-Watt-Wechselrichters wird die erlaubte Einspeiseleistung von 800 Watt auch an sonnigen Tagen nicht überschritten. Allerdings sind die Kosten für ein größeres Balkonkraftwerk höher – das kann sich aber schnell amortisieren, da auch bei den Erträgen ein Maximum herausgeholt wird. Gegenrechnen schadet aber natürlich nicht: Ob sich der höhere Preis lohnt, hängt nicht zuletzt auch vom Verbraucherverhalten ab.

Quelle: ntv.de

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