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Süßer Brauch aus Dänemark "Der Wichtel kündigt sich mit Mini-Handabdrücken am Fenster an"

In der Vorweihnachtszeit zieht bei vielen Familien ein Wichtel ein.

In der Vorweihnachtszeit zieht bei vielen Familien ein Wichtel ein.

(Foto: iStockphoto)

Die Weihnachtszeit steht vor der Tür – und damit die Zeit der Advents-Rituale. In Skandinavien schüren Wichtel mit lustigen Streichen und Geschenken die Vorfreude der Kinder auf das Fest. Wichteltür-Expertin Sabine Jürges erklärt, wie der Trend funktioniert.

Sabine Jürges hat sich voll und ganz dem Wichteltür-Phänomen verschrieben und im vergangenen Jahr das Unternehmen "24 Tage Wichtelzauber" gegründet. Sie vertreibt Wichteltür-Sets mit vorgeschriebenen Wichtelbriefen und Ideen für Streiche. Bei Amazon & Co. gibt es inzwischen diverse Wichteltür-Starter-Sets oder auch Wichtel-Handbücher, was für viele Eltern praktisch ist. Denn hinter dem Brauch steckt oft eine ganze Menge Mühe.

Was ist eigentlich der Sinn und Zweck einer Wichteltür?
Sabine Jürges:
"Die Wichteltür ist auf einen skandinavischen Brauch zurückzuführen. Bei diesem Brauch zieht in der Vorweihnachtszeit bei den Familien ein kleiner Wichtel ein. Die Aufgabe der Wichtel besteht eigentlich darin, dem Christkind oder auch dem Weihnachtsmann zu helfen, die Geschenkewünsche einzusammeln. Doch stattdessen treiben die Wichtel viel lieber Schabernack und spielen die verrücktesten Wichtelstreiche – das führt natürlich zu strahlenden Kinderaugen vor der Wichteltür! Neben Schabernack motiviert der Wichtel die Kinder aber auch dazu, zu singen und zu basteln, so dass er für schöne gemütliche Momente innerhalb der Familie sorgt."

Ist die Wichteltür der bessere Adventskalender oder eher eine Ergänzung?
"Die Wichteltür kann als komplett eigenständiger Adventskalender genutzt werden. Da der Wichtel die Kinder regelmäßig um etwas bittet, bedankt er sich auch viel bei den Kindern. Und da kann er natürlich neben Nüssen und Mandarinen auch mal das ein oder andere Geschenk deponieren. In den meisten Familien dient die Wichteltür aber mehr als unterhaltende Ergänzung zum klassischen Adventskalender."

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Wann sollte der Wichtel am besten einziehen – und wie lasse ich ihn einziehen? Gibt es besondere Rituale?
"Der Wichtel kündigt sich klassischerweise am 30.11. mit zwei kleinen Handabdrücken an der Fensterscheibe an. Dann baut sich die Wichtelwelt Schritt für Schritt auf. Beim ersten Wichtelbesuch dauert das noch etwa zwei bis drei Tage. Wenn der Wichtel schon mal da war, dann werden die ersten Tage meist zusammengefasst, da die Kinder das Spiel schon kennen. Ansonsten sind beim Einzug der Kreativität keinerlei Grenzen gesetzt. Von Mini-Handabdrücken bis hin zu großen Umrissen an der Fensterscheibe, die suggerieren, dass der Wichtel durch die Scheibe gesprungen ist, kann wirklich alles dabei sein. Auch die Baustelle beim Bau der Wichteltür kann unterschiedlich groß inszeniert werden. Am Ende sollte man nie aus den Augen verlieren, dass für die Kinder allein die Tatsache, dass da auf einmal etwas am Fenster und an der Wand passiert, schon extrem aufregend ist."

Braucht der Wichtel auch einen Namen und eine Lebensgeschichte?
"Einen Namen sollte man dem Wichtel schon geben, da er ja ausschließlich über Briefe mit seiner Familie kommuniziert. Und Briefe brauchen einen Absender. Bei der Namenswahl kann man auf die ganz klassischen Wichtelnamen zurückgreifen, wie Tomte, Nisse, Nils, Snorre oder Lars. Aber auch moderne und auch weibliche Wichtelinennamen gehen natürlich immer: Alma, Finja, Freja, Milla, Runa, Tilda, Wilma.
Eine lange Lebensgeschichte braucht der Wichtel nicht unbedingt. Da er aber für mindestens drei Wochen ein festes Familienmitglied ist, kann er sich zum Beispiel über einen kleinen Steckbrief bei seiner Familie vorstellen. Gleichzeitig bittet er auch seine neue Familie im ersten Wichtelbrief darum, sich über einen Steckbrief vorzustellen. Und schon hat man die erste Wichtelaktion für die ganze Familie!"

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Ist es besser, sich spontan Wichtel-Streiche und Aktionen auszudenken oder sollten Eltern einen Plan machen?
"Das kommt immer darauf an, wie eine Familie so organisiert und strukturiert ist. Für die einen bedeutet es puren Stress, sich jeden Abend spontan etwas zu überlegen, was noch als Wichtelstreich vorbereitet werden kann. Für die anderen ist ein Plan, der vorgibt, was man umzusetzen muss, der absolute Horror. Doch bei all dem Zauber, den der Wichtel mitbringt, sollte man eins nicht vergessen: Ein Wichtelabenteuer, egal wie aufwändig man es umsetzt, bedeutet immer auch Arbeit. Denn die Wichtelstreiche benötigen meistens Dinge, die man gerade vielleicht nicht zuhause hat. Außerdem ist wichtig zu wissen, welche Streiche man überhaupt spielen möchte. Und die Wichtelbriefe müssen geschrieben werden. Das ist Arbeit und kostet Zeit und wenn man erstmal sehr euphorisch angefangen hat, wird es auch immer schwieriger, den Wichtel wieder ausziehen zu lassen."

Nanu, der Wichtel hat dieselbe Handschrift wie Mama... Was tun, wenn Kinder plötzlich am Wichtel zweifeln?
"Es kommt natürlich immer auf das Alter des Kindes an, ob und in welcher Form sie die Handschrift der Eltern erkennen. Für so einen Fall gibt es drei Lösungen. Erstens: Man arbeitet mit Wichtelsets, bei denen die Wichtelbriefe, -streiche & Co. vorgegeben sind – das spart auch direkt jede Menge Arbeit. Zweitens: Man verstellt die Handschrift so, dass sie nicht mehr zu erkennen ist – zum Beispiel mit Schreibschrift statt Druckschrift. Die dritte Lösung besteht darin, jemand anderes darum zu bitten, die Briefe zu schreiben."

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Am 24.12. ist der Wichtel-Spaß vorbei, aber wo verbringen Wichtel eigentlich den Sommer?
"Wenn der Wichtel am 25.12. wieder auszieht, weil er seinen Job erledigt hat, sind viele Kinder erstmal traurig. Für die Eltern gibt es dann mehrere Möglichkeiten, wie der Wichtelzauber erhalten bleibt. In einigen Familien bleibt die Tür das ganze Jahr über stehen und wird nur etwas zurück dekoriert. Dann taucht der Wichtel zu unterschiedlichen Anlässen immer mal wieder über das Jahr verteilt auf. Oder der Wichtel zieht komplett aus und meldet sich mit Postkarten aus dem Urlaub und zu besonderen Anlässen wie Geburtstag, Einschulung, Seepferdchen, Zahn verloren oder Schnullerfrei bei den Familien. Auch das ist eine sehr schöne Möglichkeit, den Wichtelzauber das ganze Jahr über aufrecht zu halten. Aber selbst wenn man weder das eine noch das andere macht: Sobald im nächsten Jahr wieder zwei kleine Handabdrücke an der Fensterscheibe auftauchen, steigt die Vorfreude der Kleinen ins Unermessliche."

Quelle: ntv.de

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