Smart und gesund Google-Watch-Update kann Leben retten: Wie funktioniert die Pulsverlust-Erkennung?
15.04.2025, 13:54 Uhr
Die Google Pixel Watch 3 kann jetzt erkennen, ob das Herz des Trägers schlägt oder nicht. Im Notfall wird der Rettungswagen automatisch gerufen.
(Foto: istockphoto)
Die Smartwatch als Lebensretter? Nach dem neuesten Google Watch Update gibt es mit der Pulsverlust-Erkennung eine neue Gesundheitsfunktion, die im Ernstfall tatsächlich entscheidend sein kann. Wie zuverlässig ist das neue Feature?
Geht es nach Google, sollen Smartwatches in Zukunft nicht nur praktische Alltagshelfer sein, sondern auch Leben retten können. Mit dem jüngsten Update für die neueste Google Pixel Watch steht jetzt die Pulsverlust-Erkennung zur Verfügung. Dank des Features setzt die Smartwatch selbstständig einen Notruf bei den Rettungsdiensten ab, wenn kein Herzschlag beim Träger der Uhr festgestellt wird. Wie genau das neue Feature funktioniert und was Google-Watch-Träger unbedingt über die Pulse Loss Detection wissen müssen, verraten wir hier.
Pulsverlust-Erkennung vorerst nur für Google Pixel Watch 3
Nicht überraschend hat Google das Feature zur Pulsverlust-Erkennung (engl: Pulse Loss Detection) vorerst nur für das neueste Modell der Google Watches ausgerollt. Besitzer der Google Pixel Watch 3 können also direkt in den Einstellungen nachschauen, ob sie die Lebensretterfunktion bereits aktivieren können. Für alle, die mit dem Kauf noch auf günstigere Angebote gewartet haben: Im Oster-Sale gibt es die Google Pixel 3 aktuell sehr günstig für etwas über 280 Euro. Im Jahresdurchschnitt kostete die Smartwatch etwa 325 Euro.
- 1,6 Zoll AMOLED-Display
- Telefonfunktion
- Sprachsteuerung
- Aktuell günstig wie selten
Hinweis: Die Preise sind volatil und die Händler passen bisweilen auch die unverbindliche Preisempfehlung (UVP) an. Sollten sich die Preise von den hier angegebenen unterscheiden, haben die Händler sie nach Veröffentlichung des Artikels geändert.
Wie funktioniert die Pulsverlust-Erkennung?
Laut Google messen spezielle Herzfrequenzsensoren auf der Uhrenrückseite das Blutvolumen in den Adern des Handgelenks. Schlägt unser Herz nämlich wie gewohnt, können die Sensoren Änderungen des Blutvolumens mit jedem Herzschlag feststellen. Bleibt diese Änderung aus, geht die Smartwatch davon aus, dass es keinen Herzschlag, ergo keinen Puls, mehr gibt.
In diesem Fall vibriert die Uhr kurz und fragt den Träger, ob Hilfe benötigt wird. Werden jetzt Bewegungen oder ein Puls festgestellt, beendet die Uhr den Check-up. Wird nach 15 Sekunden allerdings weder durch Bewegung noch durch einen messbaren Puls Entwarnung gegeben, sendet die Uhr einen lauten Signalton aus und startet einen Countdown, nach dessen Ablauf die Google Pixel Watch 3 einen Notruf mit automatisierter Nachricht bei den Rettungsdiensten absetzt. Für Personen, die alleine leben oder reisen kann diese Funktion sehr hilfreich sein. Die Rettungskräfte werden nämlich auch bei Bewusstlosigkeit mit schwachem Puls gerufen.
Zwar lässt sich die Google Pixel Watch 3 auch mit anderen Android-Smartphones verwenden, das beste Nutzungserlebnis gibt es aber sicherlich bei der Verwendung von Pixel Watch und Google Smartphones wie dem Pixel 9a.
- 6,3-Zoll-OLED-Display
- Google Tensor G4 Chip
- Acht GB RAM
- 128 GB Speicher
- Hauptkamera mit 48 Megapixeln
Können Smartwatches Herzinfarkte oder Schlaganfälle vorhersagen?
Mit der Pulsverlust-Erkennung hat Google seiner Pixel Watch 3 ein starkes neues Gesundheitsupdate verpasst. Allerdings sollten Nutzer wissen, dass die Pulserkennung mittels Herzfrequenzsensoren nicht fehlerfrei ist. Im alltäglichen Gebrauch kann es mitunter vorkommen, dass die Sensoren keine präzisen Messungen vornehmen können. Dann stellt die Smartwatch einen Pulsverlust fest, obwohl es dem Träger der Uhr blendend geht. Weiterhin ist für das Absetzen eines Notrufs eine stabile Verbindung zwischen Smartwatch und Smartphone notwendig. Auch muss die Mobilfunkverbindung gut genug sein, damit der Notruf gewählt werden kann.
Wie gut die aktuelle Smartwatch-Technologie ist, um Gesundheitsrisiken und Gefahrenfälle zu erkennen und einzuschätzen, untersuchten Wissenschaftler jüngst. In einer Veröffentlichung der Harvard Medical School wird auf eine Studie verwiesen, in der die Qualität von EKG-Messungen mithilfe von Smartwatches beurteilt wurde – um festzustellen, ob Smartwatches Herzinfarkte vorhersagen oder akkurat erkennen können.
Das Ergebnis: Smartwatch-EKGs können sehr gut und präzise sein – wenn die Uhren für die Messung am Handgelenk und an acht verschiedenen Positionen auf Brust und Bauch angebracht wurden. Für den alltäglichen Gebrauch ist diese Vorgehensweise also ungeeignet.
Letztendlich hielten die Wissenschaftler fest, dass Smartwatches noch nicht in der Lage seien, zuverlässige und praktikable Risikoeinschätzungen und Gefahrenvorhersagen für Herzinfarkte oder Schlaganfälle zu treffen. In naher Zukunft könnte durch die Hilfe von KI aber eine genauere Vorhersage möglich sein.
Gibt es Pulsverlust-Erkennung auch bei Apple Watches?
Bei der Apple Watch gibt es keine Pulsverlust-Erkennung, dafür aber eine Gesundheitsfunktion, die nach unregelmäßigen Herzrhythmen Ausschau hält. Solche schnellen, irregulären Herzschläge können laut Harvard Medical School einen Risikofaktor für Schlaganfälle darstellen.
Die Messung läuft bei der Apple Watch passiv im Hintergrund ab. Dabei wertet die Uhr aufgezeichnete Herzschlagrhythmen aus und benachrichtigt die Träger, wenn Unregelmäßigkeiten erkannt werden. Aktiv können Träger die Messung über die EKG-Funktion der Uhr starten. Dafür muss der Zeigefinger für 30 Sekunden auf die Digital Crown der Uhr gelegt werden, während die Apple Watch misst.
Aber: So hilfreich solche Gesundheitsdaten auch sein können, nur Ärzte und Ärztinnen können Daten und Messwerte akkurat auswerten und Risiken für Herz-Kreislauf-Erkrankungen einschätzen. Wer Schmerzen in der Brust, ausstrahlende Schmerzen in den Armen, Rückenschmerzen, Schwindel und Schwäche bemerkt, sollte umgehend den Notruf informieren.
Quelle: ntv.de