Energiekosten sparen Heizen und Lüften: Das sind die fünf größten Fehler
23.10.2024, 11:14 Uhr
Wer beim Heizen und Lüften bestimmte Fehler vermeidet, kann viel Geld sparen.
(Foto: istockphoto.com)
Noch erreicht das Thermometer tagsüber vielerorts mittlere zweistellige Werte, doch ob wir wollen oder nicht, die Heizsaison kommt. Um dabei nicht unnötig Geld zum Fenster rauszuwerfen, gilt es, diese fünf Fehler unbedingt zu vermeiden.
Heizen und Lüften spielen in den nächsten Monaten wieder eine große Rolle, wenn es ums Raumklima geht. Einige Fehler, die dabei häufig passieren, können nicht nur die Gemütlichkeit zunichte machen, sondern auch bares Geld kosten.
Kostspieliger Fehler beim Heizen: Thermostate zu hoch eingestellt
Gerade wenn es draußen bitterkalt ist, kann es drinnen gefühlt gar nicht warm genug sein. Dieses trügerische Gefühl kann allerdings teuer werden. Denn jedes Grad, das weniger geheizt wird, spart Experten zufolge knapp sechs Prozent an Heizkosten. Für jeden Raum gelten dabei unterschiedliche Richtwerte, was die Wohlfühltemperatur angeht:
- Schlafzimmer: 16 bis 19 Grad
- Wohnzimmer: 20 bis 22 Grad
- Bad: 22 bis 24 Grad
- Küche: 18 bis 20 Grad
- Flur: 15 Grad
Das Umweltbundesamt empfiehlt sogar noch etwas niedrigere Temperaturen, um Energie und damit auch Geld zu sparen, aber auch um Ressourcen zu schonen. Zu wenig heizen ist allerdings auch keine gute Idee, da dabei die Schimmelgefahr steigt. Bei analogen Heizkörperthermostaten stehen die Zahlen in etwa für folgende Temperaturen:
- Stufe 1: circa zwölf Grad
- Stufe 2: circa 16 Grad
- Stufe 3: circa 20 Grad
- Stufe 4: circa 24 Grad
- Stufe 5: circa 28 Grad
Einfacher geht es mit programmierbaren Heizkörperthermostaten. Hier lässt sich die Temperatur exakt einstellen. Laut Umweltbundesamt können solche Thermostate die Heizkosten um rund zehn Prozent senken. Die gibt es als einfache Thermostate, die sich einzeln steuern oder programmieren lassen, beispielsweise von Eqiva bei Ebay für rund 34 Euro
Hinweis: Die Preise sind volatil und die Händler passen bisweilen auch die unverbindliche Preisempfehlung (UVP) an. Sollten sich die Preise von den hier angegebenen unterscheiden, haben die Händler sie nach Veröffentlichung des Artikels geändert.
Noch etwas smarter sind Thermostate, die sich über eine sogenannte Bridge von überall aus per App steuern lassen. So kann das Heizen der Wohnung als Ganzes programmiert oder die Thermostate in die Smarthome-Umgebung integriert werden. Ein Starter-Kit inklusive Bridge und smartem Thermostat von Tado gibt es zurzeit runtergesetzt bei Lidl.
Fehler beim Heizen: Zu viel oder zu wenig Raum für Heizkörper
Die Versuchung ist groß, oft unansehnliche Heizkörper hinter dem Vorhang oder der Kommode zu verstecken, doch gerade während der Heizsaison ist das ein kostspieliger Fehler. Die Wärme aus dem Heizkörper kann sich dann nicht vernünftig im Raum verteilen. Das erhöht den Energieverbrauch.
Ebenfalls zu beachten gilt: Während der Heizsaison die Türen in der Wohnung beziehungsweise im Haus geschlossen halten. So brauchen die einzelnen Räume weniger Heizenergie, um warm zu werden. Gerade im Altbau kann es außerdem schon mal sein, dass zwischen Boden und Tür Wärme entweicht. Eine simple Lösung sind Zugluftstopper, die einfach unterhalb der Tür angebracht werden. Die gibt es bei Ebay etwa schon ab zwölf Euro.
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Viel hilft nicht viel: Thermostate nicht zu häufig verstellen
Der Gedanke ist nicht verkehrt: Wenn niemand zu Hause ist, können die Thermostate runtergedreht werden. Wenn es sich dabei aber nur um eine Abwesenheit von wenigen Stunden handelt, sollte das Thermostat nicht zu stark heruntergedreht werden. Denn wenn bei der Heimkehr wieder alles hochgeheizt werden muss, kostet das mehr Energie, als die Temperatur einfach konstant zu halten. Erst bei mehrtägiger Abwesenheit lohnt es sich, die Heizungen auf rund 16 Grad runterzustellen. Auch hier können programmierbare Thermostate eine sinnvolle Investition sein. Ebenfalls ein typischer Fehler: Die Heizung höher zu stellen, damit es schneller warm wird. Der Heizkörper erreicht jedoch auf Stufe 3 genauso schnell die 22 Grad wie auf Stufe 5.
Klassischer Fehler beim Lüften: Fenster auf Kipp
Durch dauerhaft gekippte Fenster entsteht ein sogenannter Kaminzug-Effekt, der zwar für einen Luftaustausch sorgt, aber auch zu einem starken Wärmeverlust führt. Zudem kühlt das Mauerwerk stark aus, was die Schimmelgefahr erhöht. Besser: Mehrmals am Tag für mehrere Minuten die Fenster weit öffnen, am besten gegenüberliegende Fenster, also "querlüften". Während des Lüftens sollte außerdem die Heizung komplett abgedreht werden, damit nicht unnötig nachgeheizt wird. Hilfreich, um festzustellen, ob die Raumluft mal wieder getauscht werden sollte , sind CO2-Messgeräte. Ein gutes Angebot gibt es derzeit für ein Messgerät von Abus für knapp 20 Euro bei Ebay.
Fehler beim Wäschetrocknen während der Heizsaison
Gerade das Trocknen von Wäsche kann zur Herausforderung werden während der Heizsaison. Ein Fehler, der unbedingt vermieden werden sollte, ist, die Wäsche auf den Heizkörpern trocknen zu lassen. Das erhöht die Luftfeuchtigkeit erheblich und kann zur Schimmelbildung führen. Bessere Möglichkeiten sind das Trocknen im Freien, etwa auf dem Balkon, oder in einem kühlen, belüfteten Raum. Die sicherste Methode mit Blick auf getrocknete Wäsche und schimmelfreie Räume ist ein Trockner. Den Amazon-Bestseller in diesem Segment gibt es aktuell zum reduzierten Preis.
Um Schimmelbildung zu verhindern, empfiehlt es sich zudem, immer ein Auge auf die Luftfeuchtigkeit im Raum zu haben. Die lässt sich relativ einfach mit einem Luftfeuchtigkeitsmesser nachvollziehen. Entsprechende Geräte gibt es beispielsweise bei Lidl schon ab 17 Euro.
Weitere Tipps zum Sparen von Heizenergie:
- Dichtung von Türen und Fenstern regelmäßig checken
- Heizkörper entlüften und Heizungsanlage regelmäßig warten lassen
- Auf gute Wärmedämmung von Außenwänden und Dach achten
- Schwachstellen in der Wärmedämmung mithilfe einer Wärmebildkamera ausfindig machen
- Wärmedämmfolien für Fenster oder Heizkörper-Reflexionsfolien hinter den Heizkörpern, um Wärmeverluste zu reduzieren.
Wer diese Tipps beherzigt beziehungsweise oben aufgeführte Fehler vermeidet, schafft es, ein gesundes und behagliches Wohnklima zu schaffen, Schimmelbildung vorzubeugen und gleichzeitig den Geldbeutel und die Umwelt zu schonen. Sinnvoll ist ebenfalls die Investition in programmierbare Thermostate oder andere Maßnahmen, um weitere Heizkosten zu sparen.
Quelle: ntv.de