Was bringt Solar? Tragen Balkonkraftwerke wirklich zur Energiewende bei?
21.06.2025, 06:00 Uhr
Solarenergie liegt im Trend, aber lohnen sich Balkonkraftwerke wirklich für Energiewende und Portemonnaie?
(Foto: istockphoto.com)
Über eine Million Balkonkraftwerke sind mittlerweile in Deutschland installiert. Doch reichen die Mini-Solaranlagen wirklich aus, um die Energiewende voranzutreiben? Wir werfen einen Blick auf Potenzial und Grenzen steckerfertiger Solargeräte.
Die Zahlen klingen beeindruckend: Mit über einer Million registrierter Balkonkraftwerke erreicht deren Gesamtleistung in Deutschland mittlerweile fast die eines Atomkraftwerks. Während sich diese private Stromproduktion zweifellos positiv auf die Stromrechnungen des Einzelnen auswirkt, stellt sich die Frage: Können die Mini-Solaranlagen tatsächlich einen nennenswerten Beitrag zur klimaneutralen Stromversorgung leisten?
Kleines Kraftwerk Duo XL: Balkonkraftwerk mit Halterungen für das Flachdach
Wer Solarstrom unkompliziert selbst erzeugen möchte, findet mit dem Kleines Kraftwerk Duo XL eine praktische Lösung für Flachdächer. Das Set enthält alles, was für die Inbetriebnahme nötig ist – inklusive Wechselrichter, Halterungen und Anschlusskabel. Ideal für alle, die ihren Eigenverbrauch steigern und Stromkosten senken möchten.
- Zwei bifaziale Solarmodule mit 1.000 Watt Peak (Wp)
- Hoymiles HMS-800W-2T Wechselrichter (800 Watt) inklusive App-Überwachung
- Passende Aufständerung für das Flachdach
- Fünf-Meter-Anschlusskabel mit Schutzkontaktstecker
- Preis: 499 Euro
Hinweis: Die Preise sind volatil und die Händler passen bisweilen auch die unverbindliche Preisempfehlung (UVP) an. Sollten sich die Preise von den hier angegebenen unterscheiden, haben die Händler sie nach Veröffentlichung des Artikels geändert.
Was ist eigentlich ein Balkonkraftwerk?
Ein Balkonkraftwerk ist ein kleines, steckerfertiges Solarsystem zur Eigenstromversorgung. Es besteht in der Regel aus ein bis vier Solarpanels mit einer maximalen Gesamtleistung von 2.000 Wp sowie einem Mikro-Wechselrichter mit maximal 800 Watt Ausgangsleistung. Die Solarmodule erzeugen Gleichstrom, der vom Wechselrichter in haushaltsüblichen Wechselstrom umgewandelt und direkt ins Hausnetz eingespeist wird – ganz einfach über eine Steckdose.
Passendes Zubehör für flexible Montage und einfachen Netzanschluss
Dazu kommen passende MC4-Anschlusskabel sowie ein Schuko-Stecker für die Verbindung mit dem Hausnetz. Viele Anbieter, wie auch kleines Kraftwerk, legen zudem auch passende Halterungen dazu, die je nach Ausführung für die Anbringung an Gitterbalkonen, auf Hausdächern oder an Fassaden geeignet sind. Beim Balkonkraftwerk von Kleines Kraftwerk sind Aufständerungen für Flachdächer dabei, die zum Beispiel auf einer Garage oder einer ebenen Fläche im Garten platziert werden können.
Günstiges Einsteiger-Balkonkraftwerk: onLite von Solakon
Mit dem onLite-Komplettset von Solakon gelingt der Start in die private Solarstromerzeugung besonders günstig. Das Set richtet sich an Einsteiger, die auf ihrem Balkon selbst Strom produzieren und direkt im Haushalt nutzen möchten – ohne komplizierte Installation oder hohe Anfangskosten.
- Zwei bifaziale Solarmodule mit insgesamt 900 Watt Peak (Wp)
- Fox ESS Wechselrichter (800 Watt) inklusive Solakon-App
- Passende Halterungen für Gitterbalkone
- Fünf-Meter-Anschlusskabel mit Schutzkontaktstecker
- Preis: 319,99 Euro plus Versand
Im Lieferumfang enthalten sind zwei bifaziale Solarmodule mit einer Gesamtleistung von 900 Wp, kombiniert mit einem zertifizierten 800-Watt-Wechselrichter. Das Set wird durch passende Befestigungssysteme und alle erforderlichen Anschlusskabel vervollständigt. Seitens des Herstellers gibt es eine Produktgarantie von zwölf Jahren sowie eine Leistungsgarantie über 30 Jahre.
Wie viel Strom und Geld spart ein Balkonkraftwerk?
Die durchschnittliche Jahresleistung eines Balkonkraftwerks hängt stark von der Lage, Ausrichtung und Verschattung der Solarmodule ab. Unter guten Bedingungen kann eine 800-Watt-Solaranlage laut dem Vergleichsportal Verivox jährlich rund 552 kWh Strom produzieren. Bei einem Durchschnitts-Strompreis, der laut dem Verband BDEW bei derzeit 39,69 Cent je Kilowattstunde liegt, sowie hohen Eigennutzungsanteilen von 50 bis 80 Prozent lassen sich pro Jahr etwa 110 bis 175 Euro an Kosten einsparen.
Diese Einsparungen führen dazu, dass sich die Investition in ein Balkonkraftwerk je nach Preis bereits in zwei bis fünf Jahren amortisieren kann. Hier kommen auch die langen Hersteller- und Leistungsgarantien, die bis zu 25 Jahre gelten und somit einen rentablen Betrieb des Balkonkraftwerkes absichern. Wer den Eigenverbrauch deutlich steigern möchte, sollte den Einsatz eines Energiespeichers in Betracht ziehen – etwa mit einem Modell wie dem von Growatt.
Modularer All-in-One-Energiespeicher NEXA 2000 von Growatt
Wer ein bestehendes Balkonkraftwerk effizienter nutzen und den Eigenverbrauch erhöhen möchte, sollte über die Integration eines Energiespeichers nachdenken. Der Growatt NEXA 2000, für 739 Euro erhältlich bei Powerness, ist eine kompakte All-in-One-Lösung, die gleich mehrere Funktionen in einem kompakten Gerät vereint.
- Modularer Energiespeicher mit 2.048 Wattstunden (Wh)
- Netzgekoppelter Wechselstrom-Ausgang mit 800 Watt
- Vier MPPT-Eingänge für Solarpanels
- WiFi und Bluetooth für die Integration ins Smarthome
- Preis: 739 Euro
Besonders praktisch: Die Speicherlösung bringt bereits einen integrierten Wechselrichter mit – für eine vereinfachte Installation. Ein weiterer Vorteil liegt in der Flexibilität des Systems – der Nexa 2000 kann auch als Inselanlage betrieben werden, funktioniert also unabhängig vom öffentlichen Stromnetz. Diese Eigenschaft macht das Gerät nicht nur für die Erweiterung bestehender Balkonkraftwerke interessant, sondern auch für den autarken Betrieb in Gartenhäusern oder anderen netzfernen Anwendungen.
Hilft das Balkonkraftwerk bei der Energiewende?
Kurz gesagt: Ja, jedes Balkonkraftwerk hilft bei der Energiewende, wenn auch nur in kleinem Rahmen. Es gilt: Jede Kilowattstunde Strom, die über Solaranlagen generiert wird, muss nicht von Gas- oder Kohlekraftwerken erzeugt werden. Das spart laut Experten im Mittel etwa 420 Gramm des Treibhausgases Kohlendioxid pro Kilowattstunde. Laut Bundesumweltamt muss ein Balkonkraftwerk im Schnitt übrigens rund zwei Jahre in Betrieb sein, um die bei Produktion und Transport erzeugten Treibhausgase wieder auszugleichen.
Richtig wirksam werden die kleinen Solaranlagen also erst kumulativ – das heißt, wenn die Gesamtleistung aller Balkonkraftwerke zusammengefasst wird. Die eine Million bisher installierter Anlagen kommt auf eine geschätzte Leistung von 0,9 Gigawattstunden, was beinahe einen Atommeiler ersetzen kann. Je mehr Menschen also ein Balkonkraftwerk installieren, desto mehr steigt die Leistungsausbeute. Richtig effizient wird das Ganze aber erst mit einem zusätzlichen Batteriespeicher. Dann nämlich kann der lokal erzeugte Strom auch lokal verbraucht werden, was am Ende der Netzstabilität zugutekommt.
Quelle: ntv.de