Erst abkleben, dann streichen Dieses Malerkrepp lässt keine Farbe durch
02.10.2025, 11:37 Uhr
Welches Malerkrepp hält beim Streichen dicht, lässt keine Farbe durch und macht gerade Kanten?
(Foto: ntv/RTL)
Für die nächste - kleine oder große - Renovierung ist Malerkrepp unverzichtbar, nur so bleiben Türen, Fußleisten oder Fensterrahmen garantiert farbfrei. Aber ist Malerkrepp wirklich gleich Malerkrepp? Die ntv/RTL-Testredaktion testet fünf unterschiedliche Produkte.
Für viele ist es es die schlimmste Aufgabe beim Streichen überhaupt: das Abkleben. Es braucht viel Zeit, ein ruhiges Händchen und gutes Malerkrepp, das schnell und zuverlässig angebracht werden kann. Und wenn es dann endlich klebt, sollte es gut abdichten und sich im Anschluss an die Renovierung leicht und rückstandslos entfernen lassen. Außerdem sollte es feuchtigkeitsbeständig ist, damit es während des Streichens nicht aufweicht und Farbe durchlässt. Deshalb testen wir fünf verschiedene Produkte zwischen zwei und zwölf Euro. Wie gut lassen sich die verschiedenen Kreppbänder per Hand von der Rolle abreißen, wie haften sie auf verschiedenen Untergründen?
Diese Produkte haben wir getestet
Haskyy Goldband Malerkrepp (Drei Rollen / 50 m x 30 mm) für 11,99 Euro*
Scley Kreppband Serie 545 (Drei Rollen / 33 m x 30 mm) für 8,88 Euro*
tesa Malerband Standard (Zwei Rollen / 50 m x 50 mm) für 9,99 Euro*
Gauder Malerkrepp (Eine Rolle / 50 m x 24 mm) für 4,99 Euro*
Der Testsieger: Gauder Malerkrepp
Das Malerkrepp von Gauder liegt mit 4,99 Euro pro Rolle im mittleren Preissegment. Dafür bekommt man zwar 50 Meter Kreppband, allerdings fällt dieses im Vergleich zu den anderen getesteten Bändern eher schmal aus (24 mm). Wer lieber auf ein breites Brand setzt, weil ein umfangreicher Spritzschutz benötigt wird, kann das Gauder-Krepp auch in doppelter Breite (48 mm) bestellen - muss dafür dann aber auch mehr bezahlen (7,50 Euro / Stück). Dieses Malerkrepp ist aus Washi-Papier und fühlt sich fest und stabil an; trotzdem lässt es sich gut und kontrolliert mit der Hand abreißen. Die Kanten des Kreppbands sind dabei fast immer gerade. Außerdem hält das Gauder-Malerkrepp zuverlässig sowohl am Holzboden als auch am Malervlies. Am Türrahmen und an Fensterbänken haben wir es ebenfalls getestet, dafür gibt es von uns beide Daumen hoch. Experten empfehlen, Kreppband zeitnah nach dem Streichen im 45°-Winkel zu entfernen, um Farbunterläufe zu vermeiden und eine saubere Kante zu bekommen. Beim Entfernen hinterlässt das Gauder-Malerkrepp keine Kleberückstände. Daher ist es unser Testsieger.
Haskyy Goldband Malerkrepp
Das Haskyy Malerkrepp ist mit knapp zwölf Euro pro Rolle das teuerste in unserem Test und hat mit 50 Metern Länge und 30 Millimetern Breite quasi Standardmaße. Dieses Malerkrepp fühlt sich ähnlich stabil an wie der Testsieger, doch am Anfang haben wir Schwierigkeiten, das Band von der Rolle zu bekommen: Es reißt ständig ein. Sobald aber erstmal ein Anfang gefunden ist, geht es gut und es lässt sich relativ gerade abreißen. Auf Malervlies löst sich das Band etwas schneller ab als das Gauder-Kreppband, dafür gibt es einen kleinen Punktabzug. Auf Holzboden, Türrahmen und der Fensterbank hält es dagegen zuverlässig und lässt sich ebenfalls rückstandslos entfernen.
tesa Malerband Standard
Das Malerband von tesa kostet zwar knapp zehn Euro, kommt aber im Doppelpack. Eine Rolle hat 50 Meter Länge und das Band ist 50 Millimeter breit - damit das breiteste in unserem Test. Es ist zusätzlich auch in schmaleren Varianten (19 oder 30 mm) erhältlich. Die 50-Millimeter-Breite ist besonders praktisch, wenn beispielsweise Malervlies oder Folien befestigt werden sollen; das klappt mit dem tesa Malerband problemlos. Das Krepp lässt sich leicht von der Rolle abziehen und abreißen. Allerdings ist es schwierig, es gerade abzutrennen. Es reißt sehr schnell ein, so dass man teilweise eine schräge Kante hat. Unpraktisch, wenn man z.B. ein kleines Fenster präzise abkleben will. Außerdem löst sich dieses Malerkrepp bei starker Bewegung vom Malervlies. Auf den anderen Oberflächen klebt es fest und zuverlässig und lässt sich einfach und rückstandslos entfernen.
Scley Kreppband Serie 545
Noch mehr Rollen gibt's im Paket von Scley, nämlich drei Stück. Allerdings sind diese mit 33 Metern auch deutlich kürzer als die anderen Krepprollen in unserem Test. Wir testen die Version mit 30 Millimetern Breite; aber Scley bietet auch andere Breiten (19, 25, 38 und 48 mm) an, die Preise variieren dementsprechend. Das Scley-Malerkrepp arbeitet mit Kautschukkleber und lässt sich in unserem Test gut abreißen. Punktabzug gibt es beim ersten Fühltest, dieses Produkt wirkt dünn und wenig stabil. Beim Klebetest zeigt sich: Das Kreppband hält gut am Türrahmen und am Holzboden, aber nicht am Malervlies. Sobald die Schutzunterlage etwas bewegt wird, löst sich das Band. Gerade wenn man sich viel auf der Unterlage bewegt, was beim Streichen dazugehört, ist das unpraktisch. So kann das Malervlies wegrutschen und der Boden ist nicht mehr lückenlos geschützt. Auch an der Fensterbank hält es nicht perfekt. Sobald man am überstehenden Ende ganz leicht zieht, löst es sich. Dafür bleiben immerhin keine Rückstände.
Acit Malerpapier
Das Acit Malerpapier gibt's als Einzelstück. Die Rolle, die getestet wird, ist 50 Meter lang und 30 Millimeter breit - Standardmaße. Andere Optionen sind 19, 25, 38 oder 50 mm Breite. Das Papier fühlt sich ähnlich an wie das von tesa. Das Malerkrepp basiert auch auf einem Naturkautschukkleber und lässt sich damit einfach von Oberflächen entfernen. Das Band lässt sich gut mit der Hand abtrennen; es ist einfach, eine gerade Kante zu bekommen. Das Acit-Malerpapier hält gut am Türrahmen und am Holzboden, aber lockert sich schnell vom Malervlies. Auch von der Fensterbank lässt sich das Malerpapier schon durch etwas kräftigeres Ziehen lösen. Klebereste bleiben nicht zurück.
Fazit
Alle Klebebänder lassen sich rückstandslos von den verschiedenen Oberflächen entfernen. Die dünneren Bänder von tesa, Scley und Acit einfacher als die festeren Malerkrepps von Gauder und Haskyy. Das hat den Vorteil, dass man nach dem Streichen etwas weniger Arbeit hat - aber den Nachteil, dass Flächen, die beispielsweise mit Malervlies oder Folie bedeckt sind, weniger gut geschützt sind. Wer nur mal eben eine Steckdose abkleben möchte oder eine andere, kleine Fläche ausschließlich mit Malerkrepp abkleben möchte, ist mit den dünnen Bändern gut bedient. Wer allerdings Böden, Türen oder andere größere Flächen bedecken möchte und eine Schutzfolie oder Ähnliches an einer anderen Oberfläche festkleben muss, sollte auf die stabileren Malerkrepps setzen.
*Die ntv/RTL-Testredaktion ist unabhängig, erwirbt alle Produkte auf eigene Kosten, führt Tests durch und bewertet nach objektiven Kriterien. Wenn Sie ein Produkt über einen Link kaufen sollten, erhalten wir eine Provision. Der Preis ändert sich dadurch nicht.
Quelle: ntv.de