Nachwuchs absichern Mit Kindergeld zum Millionär: So funktioniert die Strategie
31.10.2024, 15:01 Uhr
Mit dem Sparschwein kann man Geld sammeln, aber nur schwerlich vermehren.
(Foto: Silvia Marks/dpa Themendienst/dp)
250 Euro Kindergeld zahlt der Staat pro Monat für jedes Kind. Mit der richtigen Strategie kann daraus bis zum 35. Geburtstag des Sprösslings eine Million werden. Wie funktioniert das?
Manchmal wäre eine Glaskugel schön. Mal eben die nächsten Lottozahlen im Voraus erfahren - das hätte was. Doch zumindest Eltern können hierzulande auch ohne derartige Hilfsmittel ein beachtliches finanzielles Polster für den Nachwuchs aufbauen. Mit der richtigen Anlage und viel Disziplin kann Junior bereits mit 35 Jahren Millionär sein, berichtet die Welt. Der Schlüssel dazu ist das Kindergeld, das hierzulande die grundlegende Versorgung der Sprösslinge absichern soll. 250 Euro zahlt der Staat jeden Monat pro Kind, ab dem 1. Januar 2025 werden es noch einmal fünf Euro mehr. Was Eltern mit dem Geld anfangen, ist nicht vorgeschrieben.
Möglichkeiten zum Ausgeben gibt es viele: Windeln, Strampler, Babybrei - die Kosten im Alltag läppern sich. Wer dann noch das Baby im Luxus-Kinderwagen spazieren fahren will, hat ganz schnell einen Tausender weniger auf dem Konto. Gleichzeitig geht zumindest vorübergehend das Einkommen zurück, weil ein Elternteil zu Hause bleibt, bis das Kind groß genug für die Kita ist. Doch wie heißt es so schön: Jeder hat mal klein angefangen. Es muss ja nicht gleich die volle 250-Euro-Dröhnung sein, auch bei 20 oder 30 Prozent Kindergeld-Spareinlage kommt mit der Zeit schon ein ordentliches Sümmchen zusammen.
ETF-Sparplan als Schlüssel zum Erfolg
Der Betrag sollte aber nicht auf einem Sparkonto landen, sondern in einem ETF-Sparplan. Im Beispiel der Welt haben Eltern im Jahr 1999 angefangen, das Kindergeld auf diese Weise zu investieren und sich für einen Sparplan auf den Aktienindex Nasdaq 100 entschieden. Historisch gesehen war hier eine Rendite von 14 Prozent pro Jahr drin. Für die Million wären folgende Bedingungen nötig gewesen: Der Sparplan hätte mindestens die besagte Rendite von 14 Prozent pro Jahr erreichen müssen. Um Steuern zu sparen, muss der Sparplan außerdem alle zehn Jahre mit einem anderen ETF fortgesetzt werden. Im Idealfall kommen so bis zum Alter von 25 Jahren mindestens 400.000 Euro zusammen. Danach sollte das Geld noch einmal zehn Jahre im Sparplan bleiben, damit die Rendite weiter steigt. Bleibt die Performance in den letzten zehn Jahren bei mindestens 14 Prozent, kann der Nachwuchs allein mit Kindergeld zum Millionär werden.
Welches Depot eignet sich für den Kindersparplan?
Damit der Plan umgesetzt werden kann, ist ein Depot bei einem sogenannten Broker nötig. Dabei handelt es sich um einen Finanzdienstleister, der für seine Kunden die Wertpapiergeschäfte an der Börse ausführt. Anbieter gibt es mittlerweile wie Aktienkurse an der Wall Street. Gerade als Neuling ist es nicht leicht, sich einen Überblick zu verschaffen, denn immerhin bieten die Anbieter unterschiedliche Konditionen. Eine Möglichkeit dazu bietet der ntv Brokervergleich, der auch Kinderdepots unter die Lupe genommen hat.
Am Aktienmarkt sollte nur Geld angelegt werden, das in den nächsten fünf Jahren nicht gebraucht wird. So ist es möglich, einen plötzlichen Kursrutsch einfach auszusitzen. Will also das Kind mit 19 Jahren nach der Schule ein Jahr ins Ausland, sollte das dafür nötige Geld am 14. Geburtstag auf einem Festgeldkonto geparkt werden. Wer investiert bleibt und die Summe trotzdem im Depot lässt, hat die Chance, noch ein üppiges Taschengeld mitzunehmen - allerdings kann der Kurs auch innerhalb kürzester Zeit um 20 Prozent einbrechen. Wie bei allen Investitionsentscheidungen gilt es auch hier, den Wunsch nach Sicherheit auf der einen und nach Rendite auf der anderen Seite auszubalancieren.
Quelle: ntv.de