Guter Schlaf auch unterwegs Kinderreisebetten im Test - ein Alleskönner überzeugt auf ganzer Linie
04.10.2025, 09:34 Uhr
Von der Basic-Variante bis zum Allrounder - wir haben sechs Reisebetten für die Kleinen unter die Lupe genommen
(Foto: RTL/ntv)
Ob im Urlaub oder für den Kurzbesuch bei den Großeltern - um ruhig schlafen zu können, müssen sich Kinder sicher fühlen. Die ntv/RTL-Testredaktion testet vier Reisebetten, darunter ein Rundum-sorglos-Paket mit Wickeltisch und ein minimalistischer Alltagshelfer. Das Ergebnis zeigt: Nicht jedes Modell passt zu jedem Bedarf.
Ein Reisebettchen, das sich leicht transportieren, schnell aufklappen und sicher nutzen lässt, erspart Eltern im Urlaub viel Stress. In der Praxis gelingt das bei manchen Modellen auf Anhieb, bei anderen ist etwas Geduld erforderlich. Auch in Sachen Preis gehen die Wege auseinander: Einige Kandidaten starten unter 50 Euro, andere liegen deutlich über 100 Euro. Welche Reisebetten bei Qualität, Handhabung und Komfort überzeugen, wo das Preis-Leistungs-Verhältnis stimmt und welche Extras im Alltag wirklich helfen, zeigt der Praxistest der ntv/RTL-Testredaktion.
Diese Reisebetten haben wir getestet
- KIDIZ 3-in-1-Reisebett für 89,80 Euro (UVP)*
- Lionelo Flower-Reisebett für 89,99 Euro (UVP)*
- Kinderkraft SOFI-Reisebett für 169 Euro (UVP)*
- Hauck Dream N Play-Reisebett für 49,99 Euro (UVP)*
Anhand dieser Kriterien vergleichen wir die Reisebetten
Damit sich die Modelle fair vergleichen lassen, prüfen wir die Betten in identischen Alltagsszenarien. Dabei spielt der erste Eindruck eine wichtige Rolle: Wie stabil wirken Gestell und Nähte, steht das Bett sicher? Riecht es unangenehm nach Kunststoff? Beim Aufbau fokussieren wir uns darauf, wie logisch die Schritte sind, ob die Anleitung hilft und ob der zweite Versuch schneller gelingt, sobald die Handgriffe sitzen. Wichtig ist auch der Blick auf die entsprechende Matratze: Wir prüfen Dicke, Festigkeit und den Sitz im Rahmen. Außerdem checken wir die Betten hinsichtlich ihrer Befestigung und der Möglichkeit, die Liegefläche höher zu setzen, solange die Kinder noch klein sind. Entscheidend im Alltag sind Details wie Seiteneinstieg, Rollen, Gewicht, Packmaß und Tragetasche. Daneben fließen Extras wie Wickelauflage, Taschen, Sonnendach, Moskitonetz oder Spielbogen in die Bewertung mit ein.
Unser Testsieger: das KIDIZ 3-in-1-Reisebett
Das KIDIZ-Babybett ist in sechs verschiedenen Farbkombinationen verfügbar und laut Hersteller vielseitig einsetzbar - als Bett, Laufstall und Wickeltisch. Der erste Aufbau kostet Zeit, weil die deutsche Anleitung im Test zunächst ziemlich unübersichtlich wirkt. Sind die einzelnen Schritte aber verinnerlicht, geht es beim nächsten Mal deutlich leichter von der Hand.
Das Set macht qualitativ einen guten Eindruck. Trotz Rütteln und Kippen bleibt es stabil, ein auffälliger, chemischer Geruch tritt nicht auf. Die nur 1,5 Zentimeter dicke Schaummatratze fühlt sich eher fest an, sitzt spaltfrei im Rahmen und wird mit Klettverschluss fixiert. Wer mehr Polsterung wünscht, kann mit einer Komfortmatratze nachrüsten. Die luftdurchlässigen Seitenwände erlauben Sichtkontakt zum Kind. Praktisch im Alltag: Für kleinere Kinder lässt sich eine höhere Liegeposition einstellen - rückenschonend für Eltern, die ihre Babys ablegen. Sobald Kinder krabbeln und sich hochziehen können, gehört die Liegefläche nach unten, sonst besteht Sturzgefahr über die Seitenwand. Das Bett kann auch als Laufstall genutzt werden, ein Seiteneinstieg mit Reißverschluss lässt sich öffnen, wenn Kinder das Bett selbstständig betreten oder verlassen sollen.
Zur umfassenden Ausstattung zählt eine stabile Wickelauflage. In den zwei kleinen Taschen direkt an der Auflage lassen sich Cremes und Schnuller aufbewahren. Am Gestell hängen große Organizer-Taschen für Windeln, Feuchttücher und Spielzeug. Zwei große Taschen an den Außenwänden des Bettes bieten weiteren Stauraum. Dazu kommen ein bewegliches Sonnendach mit Plüschtieren und ein aufspannbares Moskitonetz. Am Gestell lässt sich eine Musikbox in Hundeform befestigen, die leuchtet, Melodien abspielt und vibriert.
Das KIDIZ eignet sich für Kinder zwischen null und drei Jahren mit einem Gewicht von bis zu 15 Kilogramm. Die Liegefläche entspricht mit rund 120 × 60 cm dem gängigen Reisebettmaß. Das Gesamtgewicht liegt bei etwa elf Kilo, dank Rollen lässt sich das Bett leicht von A nach B schieben. Die 79 × 21 × 25 cm große Tragetasche könnte für unseren Geschmack etwas größer sein - mit etwas Übung passt jedoch alles hinein, die Tasche lässt sich gut tragen und verstauen.
Fazit: Für vergleichsweise überschaubares Geld bekommt man viele Extras und ein gutes Bett mit reichlich Stauraum. Durch das Sonnendach und das Moskitonetz ist man für Urlaub in unterschiedlichen Regionen gut gerüstet.
Lionelo-Reisebett - solide und leicht zu transportieren
Das Lionelo Babybett ist in sechs Farbkombinationen erhältlich und lässt sich - wie das KIDIZ - als Bett, Laufstall und Wickeltisch nutzen. Der Aufbau gelingt zügig, die Anleitung ist für uns gut verständlich.
Im Praxischeck wirkt das Gestell solide. Beim Rütteln und Kippen bleibt es insgesamt stabil, erreicht aber nicht die Robustheit des Modells von KIDIZ. Der Geruch von billigem Plastik und Chemie bleibt aus. Die 2,5 cm dicke Schaumstoffmatratze fühlt sich eher weich an und sitzt sicher, muss jedoch durch vier Ösen gefädelt und anschließend per Klett fixiert werden, was sich als etwas umständlich erweist. Seitlich zum Rahmen bleibt ein minimaler Rand, die Matratze liegt also nicht ganz bündig.
Wie beim KIDIZ sorgen luftdurchlässige Seitenwände für Sichtkontakt, die Liegefläche lässt sich in der Höhe verstellen. Ein Seiteneinstieg mit Reißverschluss ist ebenfalls an Bord, damit Kinder das Bett selbstständig betreten oder verlassen können. Der Wickeltisch ist bis maximal 11 Kilogramm geeignet und macht einen stabilen Eindruck. An einer Seite sitzt ein Organizer mit sechs Taschen - Feuchttücher und Cremes passen gut, für Windeln sind die Fächer knapp. Zur Ausstattung gehört zudem ein Spielebogen, weitere Extras gibt es nicht.
Die Eckdaten entsprechen dem Standard: Das Lionelo Flower ist nutzbar bis etwa drei Jahre und bis 15 Kilogramm, die Liegefläche beträgt rund 120 × 60 cm. Das Bett wiegt etwa 10,5 Kilogramm und lässt sich dank Rollen leicht bewegen. Für den Abbau hätten wir uns Hinweise in der Anleitung gewünscht - hat man das Prinzip aber einmal verstanden, geht es schnell. In der 79 × 22 × 25 cm großen Tragetasche ist alles fix verstaut und gut zu tragen.
Fazit: Das Lionelo-Bett erfüllt zuverlässig seinen Zweck, überzeugt mit Extras wie dem Wickeltisch und lässt sich leicht transportieren.
Reisebett Kinderkraft SOFI - schick und ohne Schnickschnack
Das Kinderreisebett SOFI setzt auf ein modernes, minimalistisches Design - der Bezug ist grau, das Gestell kommt mit Holzoptik, die auf uns allerdings etwas künstlich wirkt. Die Verarbeitung wirkt insgesamt hochwertig, Rollen sind nicht vorhanden.
Der Aufbau ist sehr einfach: Man klappt die Beine auf, dreht das Bett um und kann es sofort nutzen. Dieser Vorgang dauert nur wenige Sekunden und ist im Vergleich der schnellste im Test. Beim Rütteln und Kippen bleibt das Bett stabil, erreicht jedoch nicht die Robustheit des KIDIZ und bewegt sich eher auf dem Niveau des Lionelo. Die seitlichen Wände lassen Luft durch und ermöglichen Blickkontakt.
Die Matratze verströmt anfangs einen chemischen Geruch, der nach einigen Tagen an der frischen Luft aber verschwindet. Mit 4,5 cm ist sie die dickste im Test und wirkt sehr bequem. Zwei Höhenstufen sind möglich, die Matratze liegt bündig im Rahmen. Sie muss durch vier Ösen geführt und anschließend mit Klettverschluss fixiert werden, was etwas fummelig ist. Ein großer Nachteil ist aus unserer Sicht die Liegefläche - mit 90 × 51 cm fällt sie deutlich kleiner aus als bei den anderen Modellen. Für größere Kinder und als Laufstall ist das Reisebett daher nur bedingt geeignet.
Das Bett wiegt laut Hersteller 8,7 Kilogramm und ist für Kinder bis 15 Kilogramm ausgelegt. Wie bei den anderen Modellen gibt es auch hier einen seitlichen Eingang mit Reißverschluss, über den Kinder selbst hinein- und herausklettern können. Im Verhältnis zur kompakten Liegefläche ist die Öffnung sehr groß, was unserem Gefühl nach das Gefühl von Geborgenheit etwas schmälert.
Bei den Extras hält sich der Hersteller zurück. Positiv jedoch sind die ausklappbaren Kufen. Dadurch wird das Bett zur Wiege, was beim Einschlafen helfen kann.
Der Abbau gelingt ebenso leicht und schnell wie der Aufbau. Die mitgelieferte Tragetasche misst 97 × 14 × 63 cm und fällt deutlich sperriger aus als die Aufbewahrung der anderen Modelle.
Fazit: Das SOFI-Kinderreisebett überzeugt mit schlichtem Design, sehr dicker und bequemer Matratze sowie unkompliziertem Handling. Es ist jedoch das teuerste Bett im Test, hat kaum Extras und die Tragetasche ist weniger handlich als bei den anderen Modellen.
Hauck Dream N Play-Reisebett - günstig und mit kleinen Schwächen
Das Hauck Kinderreisebett Dream N Play ist in vier Farbkombinationen erhältlich, darunter eine Variante mit Mickey-Maus-Motiv. Es ist das günstigste Modell im Test und wird ähnlich aufgebaut wie die Bettchen von Lionelo und KIDIZ. Der Aufbau gelingt reibungslos. Es gibt eine Videoanleitung, außerdem ist eine Schritt-für-Schritt-Anleitung direkt auf der Liegefläche aufgedruckt - praktisch, weil immer verfügbar. Ein unangenehmer Geruch fällt nicht auf.
Die Verarbeitung wirkt solide. Beim kräftigen Rütteln und vorsichtigen Kippen zeigt das Bett ausreichende Standfestigkeit. Die Stabilität liegt ungefähr auf dem Niveau der Modelle von Lionelo und SOFI. Die 1,5 cm dicke Matratze fühlt sich eher fest an - sie wird durch zwei Ösen geführt und anschließend mit Klettverschluss fixiert. Im Test sitzt sie nicht ganz so sicher wie bei den anderen Modellen, an Kopf- und Fußende bleibt ein kleiner Spalt zum Rahmen.
Seitliche Netzflächen lassen Luft zirkulieren und ermöglichen Sichtkontakt. Im Unterschied zu KIDIZ und Lionelo liegt der Ein- und Ausstieg an einer Außenwand. Die Öffnung fällt für unseren Geschmack - ähnlich wie bei SOFI - etwas zu groß aus. Rollen erleichtern das Verschieben des Dream N Play von Zimmer zu Zimmer.
Das Reisebett ist für Babys ab Geburt bis 15 Kilogramm geeignet. Die Liegefläche misst 120 × 60 cm, das Eigengewicht beträgt 7,5 Kilogramm. In der 76 × 21 × 22 cm großen Tragetasche lässt sich alles schnell verstauen und gut tragen.
Fazit: Das Reisebett Dream N Play ist einfach auf- und abzubauen, stabil und verhältnismäßig preiswert. Es ist für all jene geeignet, die ohne zusätzliche Extras auskommen.
*Die ntv/RTL-Testredaktion ist unabhängig, erwirbt alle Produkte auf eigene Kosten, führt Tests durch und bewertet nach objektiven Kriterien.
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Quelle: ntv.de