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Zinsen sichern Sind iBonds das bessere Festgeld?

iBonds sollen das Beste aus zwei Welten verbinden.

iBonds sollen das Beste aus zwei Welten verbinden.

(Foto: Getty)

Wer sein Geld risikoarm anlegen will, nutzt in der Regel Tagesgeld oder Festgeld, im Depot sind Anleihen-ETFs das Mittel der Wahl. Eine relativ neue Gattung auf dem Anleihenmarkt sind iBonds. Für wen eignen sie sich?

Dass es nicht unbedingt die beste Methode ist, sein Geld unter dem Kopfkissen zu lagern, ist kein Geheimnis. Laut vorläufiger Prognose des Statistischen Bundesamts lag die Inflation hierzulande im April bei 2,1 Prozent. Soll das Ersparte also nicht schrumpfen, muss es angelegt werden. Die Zeit der hohen Zinsen ist allerdings vorbei.

Zinsen weiter im Sinkflug

Seit dem Juni 2024 hat die EZB die Leitzinsen kontinuierlich gesenkt, aktuell liegt der wichtigste Zinssatz für den Euroraum, der Einlagen-Zinssatz, bei 2,25 Prozent. Laut Finanztip ist nicht abzusehen, ob der EZB-Rat bei seiner nächsten Sitzung am 5. Juni 2025 die Zinsen weiter absenken wird. "Große wirtschaftliche Themen wie der Zollstreit mit den USA oder große Ausgabenprogramme für Verteidigung könnten die Inflation in die Höhe treiben. Für Verbraucher bedeutet das: Die kurzfristigen Zinsen dürften nach der Zinsentscheidung vom April 2025 tendenziell sinken", schreiben die Experten. Wer sich einen bestimmten Zinssatz über einen festgelegten Zeitraum sichern möchte, kann das Geld in Festgeld anlegen, Finanztip zufolge sind 2,74 Prozent drin, wenn das Ersparte für 36 Monate geparkt werden soll.

Anleihen-ETFs sind risikoarm, aber...

Eine Alternative dazu sind klassische Anleihen-Fonds (auch Renten-Fonds genannt), die an der Börse gehandelt werden. Vereinfacht gesagt, sind Anleihen für Unternehmen oder Staaten wie eine Art Kredit, bei dem das Geld nicht von klassischen Banken, sondern von privaten und institutionellen Anlegern kommt. Die bekommen dafür Zinsen, den sogenannten Kupon, und nach einem vorher festgelegten Zeitraum, etwa drei Jahre, gibt es das geliehene Geld zurück. Da die Stückelungen häufig sehr groß sind und Anleger locker 50.000 bis 100.000 Euro pro Stück zahlen müssen, gibt es schon länger größere Anleihen-ETFs wie den iShares Euro Government Bond 1-3yr UCITS ETF (ISIN: IE00B14X4Q57) für europäische Staatsanleihen oder den Xtrackers EUR Corporate Bond UCITS ETF (LU0478205379) für europäische Unternehmensanleihen. Mit ihnen lässt sich wie auch bei Aktien-ETFs auch für Privatanleger mit kleineren Beträgen das Risiko diversifizieren, da die Anleihen-ETFs in mehrere verschiedene Anleihen investieren.

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Zwei Nachteile gibt es aber zu bedenken. "Fonds kaufen regel­mäßig neue Anleihen nach und bilden kein statisches Portfolio. Und mit neuen Anleihen, die zu neuen Markt­bedingungen und Preisen ins Portfolio kommen, verändert sich die Endfäl­ligkeits­rendite ständig", schreibt Finanztest. Obendrein schwankt auch der Kurswert von Anleihen-ETFs, wenn auch weit weniger als der ihrer Aktien-Pendants. Bei Anleihen sind die Marktzinsen ausschlaggebend. "Steigende Marktzinsen lassen die Kurswerte von Anleihen in der Regel sinken und andersherum. Der Grund: Neue Anleihen bieten höhere Zinsen, entsprechend den aktuellen Marktzinsen. Bestehende Anleihen mit niedrigeren Zinsen sind deshalb unattraktiver", erklärt Finanztip.

iBonds: Kursschwankungen müssen Anleger nicht interessieren

Hier setzen die iBonds an, die verschiedene Anbieter wie Blackrock, Amundi oder Xtrackers an den Start gebracht haben. Mit Apple haben die Produkte allerdings nichts zu tun - der Begriff iBonds steht für "Individual Bonds" oder "Income Bonds". Das Prinzip: Die Planbarkeit, dass eine Anleihe zu einem bestimmten Zeitpunkt ausläuft und die Risiko-Diversifizierung eines ETFs vereinen. "Wir haben Unternehmensanleihen aus verschiedenen Branchen, aus verschiedenen Ländern, alle in Euro, zusammen in einen Korb gelegt und lassen sie im gleichen Jahr fällig werden", erklärt Sebastian Wielert vom ETF-Anbieter Xtrackers im ntv-Interview.

Das bedeutet auch gleichzeitig ein kleineres Zinsänderungsrisiko. "Anders als bei normalen Rentenfonds stehen die Renditen von Lauf­zeit-ETF bei Kauf schon ungefähr fest", schreibt Finanztest. Weiter heißt es: "Wer den ETF bis zum Ende der Lauf­zeit hält, weiß damit schon heute, welche Rück­zahlung ihn erwartet und wie die Verzinsung ungefähr aussieht. Zwischen­zeitliche Kurs­schwankungen kann es mit den neuen Fonds zwar geben, doch wenn Anlegende ihre Anteile nicht zwischen­zeitlich, sondern erst bei Fälligkeit verkaufen, dann muss sie das nicht interes­sieren." Für den Anleihen-ETF iShares iBonds Dec 2028 Term EUR Corp Ucits ETF EUR Acc (IE0008UEVOE0) mit dreieinhalb Jahren Laufzeit (Fälligkeit im Dezember 2028) liegt die Rendite aktuell bei 2,9 Prozent pro Jahr. Obendrein kommen Anleger im Gegensatz zum Festgeld jederzeit an ihr Erspartes.

Fazit: Für wen sind iBonds interessant?

iBonds können also durchaus eine interessante Ergänzung fürs Portfolio sein, wenn schon feststeht, wann das Geld investiert werden soll und eine flexible Alternative zum Festgeld gesucht wird. Wer Geld auf unbe­stimmte Zeit anlegen will, ist Finanztest zufolge mit normalen Rentenfonds besser bedient. Simulationen hätten gezeigt, dass das Kurs­risiko in einem Umfeld mit klar positivem Zins­niveau nicht mehr so groß wie in der Null­zins­phase. Ein starker Zinsanstieg würde zwar eine Verlustphase nach sich ziehen, die aber auch nach wenigen Jahren beendet wäre.

Quelle: ntv.de

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