Tablet-Vergleich Muss es immer Apple sein? Die besten iPad-Alternativen im Vergleich
08.08.2025, 09:41 Uhr
Tablet-Computer sind eine gute Ergänzung zu Smartphone und Notebook. Wir zeigen die besten Alternativen zum iPad.
(Foto: istockphoto.com)
Das iPad ist für viele Nutzer der Tablet-Goldstandard – doch der Markt für die flachen Computer ist groß. Wir zeigen fünf sinnvolle iPad-Alternativen und erklären, warum sich der Blick über den Apple-Tellerrand lohnt.
Seit über einem Jahrzehnt setzt Apple mit dem iPad Standards im Tablet-Segment. Die Kombination aus leistungsstarken A- und M-Chips sowie einem für die Plattform optimierten Betriebssystem sichert flüssige Performance und gute Bedienbarkeit. Das hat aber seinen Preis: Aktuelle iPads kosten bis zu 1.500 Euro, wenn die Wahl auf ein vollausgestattetes iPad Pro fällt. Hier lohnt sich der Blick über den Tellerrand: Tablets anderer Hersteller bieten vergleichbare Hardware deutlich günstiger – und bieten gleichzeitig etwas mehr Flexibilität bei der Software. Wir zeigen fünf iPad-Alternativen, die sich wirklich lohnen.
iPad-Alternative aus China: Huawei MatePad Pro 12.2
Das aktuelle Huawei MatePad Pro positioniert sich als hochwertige iPad-Alternative mit 12,2-Zoll-OLED-Display und 144 Hertz Bildwiederholrate.
Vorteile:
- 12,2-Zoll OLED-Display (2.800 × 1.840 Pixel), 144 Hertz
- 50-MP Hauptkamera
- 10.100 mAh Akku mit 100-Watt-Schnellladung
- Tastatur mit Touchpad im Lieferumfang
Nachteile:
- Keine Google-Dienste verfügbar
- HarmonyOS mit begrenztem App-Angebot
- Recht hoher Preis
- Komplizierte App-Installation für westliche Dienste
Schickes Tablet ohne Google-Dienste
Der im MatePad Pro 12.2 verbaute Prozessor Kirin 9020 ist zwar kein High-End-Prozessor, stellt laut den Kollegen von chip.de aber eine flüssige Alltags-Performance sicher, während die 50-Megapixel-Kamera mit guten Aufnahmen überzeugt. Praktisch ist auch die im Lieferumfang enthaltene Tastatur mit Touchpad, die das MatePad Pro 12.2 in ein hybrides Notebook verwandelt. Beim Angebot auf huawei.com gibt es derzeit sogar einen Stylus und eine kabellose Bluetooth-Maus gratis obendrauf.
Die Sache hat allerdings einen Haken: Google-Dienste fehlen bei Huawei-Tablets komplett. Stattdessen setzt der chinesische Hersteller auf HarmonyOS 4.3 und einen eigenen App-Store. Das schränkt die Nutzbarkeit des Tablets für viele deutsche Nutzer spürbar ein, obwohl die Hardware mit 10.100-mAh-Akku und 100-Watt-Schnellladung überzeugt.
Hinweis: Die Preise sind volatil und die Händler passen bisweilen auch die unverbindliche Preisempfehlung (UVP) an. Sollten sich die Preise von den hier angegebenen unterscheiden, haben die Händler sie nach Veröffentlichung des Artikels geändert.
OnePlus Pad 3: High-End-Leistung unter 1.000 Euro
Das OnePlus Pad 3 ist ein Mittelklasse-Tablet mit High-End-Leistung. Für deutlich unter 1.000 Euro verbauen die Chinesen einen Snapdragon 8 Elite. Dafür wird aber an anderer Stelle gespart.
Vorteile:
- Starker High-End-Prozessor: Snapdragon 8 Elite
- Großes 13,2 Zoll-Display (3.392 x 2.400 Pixel), 144 Hertz
- Sehr großer Akku (12.140 mAh)
- Gutes Multitasking dank der Software Open Canvas
Nachteile
- Kein OLED-Bildschirm
- Nur drei Jahre Android-Versionsupdates
- Kein IP-Rating: nicht gegen Wasser und Staub geschützt
- Keine Mobilfunk-Option verfügbar
Mittelklasse-Kraftprotz mit Multitasking-Stärken
Das OnePlus Pad 3 setzt auf den leistungsstarken Snapdragon 8 Elite-Prozessor, der auch in High-End-Smartphones wie dem Galaxy S25 Ultra rechnet. Der Chip verspricht eine sehr gute Performance und ermöglicht auch anspruchsvolle Anwendungen und Spiele. Der große 12.140-mAh-Akku stellt ausreichende Ausdauer im Arbeitsalltag sicher. Das gilt auch für die "kleinere" Version mit zwölf Gigabyte RAM und 256 Gigabyte Speicher, die derzeit bei Coolblue für ordentliche 517,90 verfügbar ist.
Laut pcwelt.de erweist sich die OnePlus-eigene Software Open Canvas zudem als sehr praktisch, da sie cleveres Multitasking ermöglicht und das Tablet so zu einem echten Laptop-Ersatz macht. Allerdings hat das Tablet auch Schwächen: OnePlus verspricht nur drei Jahre Android-Updates – deutlich weniger als Samsung oder Apple. Zudem verzichtet der Hersteller auf OLED-Technologie beim Bildschirm und eine IP-Zertifizierung für Wasser- und Staubschutz. Auch eine Mobilfunk-Option für unterwegs gibt es nicht, was die Flexibilität abseits von WLAN-Netzwerken etwas einschränkt.
Notebook-Hybrid mit Windows 11: Microsoft Surface Pro 12
Mit dem Surface Pro 12 verbindet Microsoft Notebook-Leistung mit einem Tablet-Formfaktor. Das Versprechen: mehr mobile Produktivität auf kleinem Raum.
Vorteile:
- Leistungsstarke Windows-CPU (Snapdragon X)
- Lange Akkulaufzeit
- Hybrid-Gerät (Notebook und Tablet) dank Windows-Betriebssystem
- Lautloser Betrieb durch passive Kühlung
Nachteile:
- Kein OLED-Bildschirm
- Etwas wenig Anschlüsse – für ein Notebook
- Kein Smart-Cover oder Smart-Pen im Lieferumfang
- Software-Unterstützung ist nicht immer ideal
Zwischen Tablet und Laptop
Das Surface Pro 12 will ein Hybrid aus Notebook und Tablet sein – ist aufgrund seines Betriebssystems aber häufiger PC als Tablet-Computer. Das hat besonders bei der Arbeit Vorteile, zumindest wenn Programme genutzt werden, die mit dem Snapdragon-Prozessor kompatibel sind. Tests bescheinigen dem System spürbare Fortschritte bei Kompatibilität und nutzbaren Anwendungen, noch ist Windows für ARM-Prozessoren hier aber noch nicht ganz auf der Höhe der "normalen" Variante.
Dazu kommt: Die Bedienung ist laut Testberichten vielerorts nicht optimal auf Touch-Eingaben ausgelegt. Zwar hat Windows 11 entsprechende Funktionen an Bord, typische Software wie Adobe Premiere aber eben nicht. Hier hätte laut mynextablet.com iPadOS nach wie vor die Nase vorn. Dennoch liefert Microsoft mit dem Surface Pro 12 durchaus solide ab. Insbesondere die Prozessorleistung und Akkulaufzeit können im Vergleich definitiv überzeugen.
Lenovo Idea Tab Pro: Android-Mittelklasse mit fairem Preis
Wer bei einem Tablet eher auf die Android-Mittelklasse unter 500 Euro zielt, der wird beim Lenovo Tab P12 Pro fündig. Das Gerät bietet dabei durchschnittliche Leistungswerte, ist aber auch entsprechend günstiger als die Konkurrenz.
Vorteile:
- Schnelles 12,7-Zoll Display (2.944 x 1.840 Pixel, 144 Hertz)
- Gute Alltags-Leistung dank Mediatek-Dimensity-8300-CPU
- Gute Akkulaufzeit
- Günstiger Preis unter 500 Euro
Nachteile:
- Kein OLED-Bildschirm, Screen etwas dunkel
- Etwas schwer und unhandlich (630 Gramm)
- Software-Updates nur bis Android 16
- Keine Mobilfunk-Variante erhältlich
Gute Leistung in der Tablet-Mittelklasse
Mit dem neuen Idea Tab Pro kann Lenovo in der Android-Mittelklasse durchaus überzeugen. Das Tablet liefert eine gute Alltags-Leistung und punktet mit langer Akkulaufzeit und seinem günstigen Preis. Kleinere Nachteile gibt es beim Bildschirm: Der ist laut dem Test von heise.de zwar schnell und scharf, insgesamt aber im Vergleich etwas dunkel.
Dazu zeigt sich Lenovo bei den Software-Updates etwas zu knauserig. So wird das Idea Tab Pro größere Software-Updates nur noch bis Android-Version 16 erhalten. Immerhin: Sicherheitsupdates wird es laut Hersteller einige Jahre länger geben. Dazu gibt es auch beim Lenovo-Tablet keine Mobilfunk-Variante. Auf diese Weise ist man zwangsläufig auf WLAN oder einen Smartphone-Hotspot angewiesen.
Das Android-Flaggschiff: Samsung Galaxy Tab S10+
Ähnlich wie bei Smartphones kommandiert der koreanische Tech-Gigant Samsung auch das Android-Flaggschiff der Tablet-Welt. Derzeitiges Einstiegsmodell ist das Galaxy Tab S10+, das seit Ende 2024 auf dem Markt ist.
Vorteile:
- 12,4‑Zoll Dynamic-AMOLED‑Bildschirm (2.800 x 1.752 Pixel), 120 Hertz
- CPU mit KI- und Multitasking-Fokus (MediaTek Dimensity 9300 Plus)
- Lange Update-Garantie (sieben Jahre)
- Umfangreiche KI-Funktionen von Samsung integriert
Nachteile:
- Kamera-Qualität eher durchschnittlich
- Kein Zubehör (Netzteil, Smart Cover, Tastatur) im Lieferumfang
- Akkulaufzeit etwas kurz
Leistungsfähiges Tablet mit Samsung-Faktor
Beim Galaxy Tab S10 wagte Samsung 2024 den Umstieg vom bewährten Snapdragon auf eine Mediatek-Recheneinheit. Das Ergebnis kann sich sehen lassen – laut den Experten von chip.de überzeugt das Tablet weiterhin mit sehr guter Rechenleistung für den Alltagsbetrieb und Multitasking-Aufgaben. Auch das Kontrast- und farbstarke AMOLED-Display hinterließ einen sehr guten Eindruck. Das Galaxy Tab S10+ gibt es mit und ohne 5G – die bei notebooksbilliger.de verlinkte Variante, ist die reine WLAN-Version ohne Mobilfunk-Option.
Perfekt ist aber auch dieses Android-Flaggschiff nicht. Das Galaxy Tab S10+ schwächelt aufgrund der eher durchschnittlichen Kamera und einer etwas kurzen Akkulaufzeit. Dabei gilt allerdings die Einschränkung: Hauptkameras sind aufgrund des Formfaktors bei Tablets längst nicht so relevant wie bei Smartphones und stehen entsprechend weniger im Fokus der Hersteller. Schade ist, dass Samsung für den relativ hohen Preis recht wenig Zubehör beilegt: Netzteil, Smart Cover, Tastatur und Co. müssen einzeln gekauft werden.
Fazit: iPad-Alternativen gibt es in jeder Preisklasse
Generell gilt: Sinnvolle iPad-Konkurrenz gibt es in jeder Tablet-Preisklasse. Gleichzeitig muss es als Alternative nicht immer Android oder Google sein, wie Huawei und Microsoft mit ihren Tablet-Varianten belegen. Grundsätzlich sollte man die Leistung des Tablets nach dem eigenen Nutzungsverhalten auswählen und bereits beim Kauf auf verfügbare Peripheriegeräte und die Kompatibilität mit benötigter Software schauen.
Quelle: ntv.de