Akne abdecken Was bringen Pickel-Patches?
09.05.2025, 14:03 Uhr
Viele Teenager setzen auf Pickel-Patches, um Akne abzudecken.
(Foto: Getty Images)
Im Handel sind schon länger Patches gegen Lippenherpes erhältlich – dabei handelt es sich um kleine Pflaster mit Wirkstoffen. Inzwischen gibt es auch Patches gegen Pickel. Wir haben gecheckt, wie Experten die Mini-Pflaster beurteilen.
Dieser Trend fällt auf. Viele Teenager und Twens verstecken Pickelchen neuerdings unter kleinen Sternchen oder Herzen, die oft mitten im Gesicht kleben. Pickel-Patches nennen sich die Pflaster, die in Drogerien, Apotheken und bei Online-Shops wie Amazon & Co. in diversen Varianten erhältlich sind und gegen Hautunreinheiten helfen sollen. Einige Patches enthalten entsprechende Wirkstoffe, die laut Apotheken-Umschau antientzündliche und antibakterielle Eigenschaften haben. Wenn es stimmt, was die Hersteller der kleinen Pflaster versprechen, dann unterstützen sie die Abheilung von Pickeln, sie absorbieren Flüssigkeit und verhindern, dass an den Pickeln herumgedrückt oder gekratzt wird (wodurch schädliche Bakterien an die ohnehin oft schon entzündeten Stellen gelangen können). Sind die Anti-Akne-Aufkleber also eine sinnvolle Investition?
Sogar Models tragen Pickel-Patches
Besonders angesagt sind der F.A.Z. zufolge die Pimple Patches von Starface. "Bunte Sterne, die selbst aus weiter Entfernung im Gesicht des Trägers aufleuchten. Pickel mit Stil statt mit Scham", schreiben die Kollegen über die Patches, die laut dem US-Hersteller mit Hydrokolloid getränkt sind und Rötungen reduzieren sollen. Selbst Models tragen die Sternchen teilweise auf dem Laufsteg. Aber: Mit knapp 40 Euro pro Packung sind die knalligen Patches nicht unbedingt günstig.
Es gibt aber auch durchsichtige Pickel-Patches anderer Hersteller, die weniger auffällig sind und nicht ganz so teuer. Auch sie sollen die Abheilung von Pickelchen beschleunigen. Ob das klappt? Bei Amazon sind die Patches überwiegend positiv bewertet.
Hinweis: Die Preise sind volatil und die Händler passen bisweilen auch die unverbindliche Preisempfehlung (UVP) an. Sollten sich die Preise von den hier angegebenen unterscheiden, haben die Händler sie nach Veröffentlichung des Artikels geändert.
Wie wirken Pickel-Patches?
Pflaster gegen Pickel enthalten oft Hydrokolloide. Das sind chemische Stoffe, die zum Beispiel in Wundverbänden oder Blasenpflastern eingesetzt werden. Dort saugen sie Wundflüssigkeit auf und schaffen gleichzeitig ein feuchtes Milieu, das für die Wundheilung von Vorteil ist, informiert der Pflaster-Hersteller Hansaplast. Auch Salicylsäure steckt in einigen Anti-Pickel-Pflastern. "In frei verkäuflichen kosmetischen Produkten ist eine Konzentration von bis zu zwei Prozent enthalten. In dieser geringen Dosierung erzielt Salicylsäure eine oberflächliche Schälwirkung", so der Bayerische Rundfunk.
Was sagen Ärzte zu Pickel-Patches?
Die Apotheken-Umschau hat Dr. Christian Merkel zum Thema befragt. Der Facharzt für Dermatologie aus München sagt: "Grundsätzlich ist die punktuelle Anwendung von Pickel-Patches sinnvoll, aber nur, wenn man zum richtigen Produkt greift." Er rät dazu, vor dem Kauf mit einem Hautarzt Rücksprache zu halten, denn die Inhaltsstoffe und die Art des Pflasters sollten auf die jeweilige Hautunreinheit abgestimmt sein. Bislang fehlen umfassende medizinische Studien, die die Wirksamkeit von Pickel-Patches für alle Hauttypen und Pickelarten belegen. Das bedeutet jedoch nicht, dass Pickel-Patches nicht wirken. Sie sind besonders für einzelne Pickel als punktuelle SOS-Hilfe geeignet, nicht aber für unterirdische, zystische oder hormonell bedingte Pickel. Bei falscher Anwendung oder bei Unverträglichkeiten gegenüber Inhaltsstoffen können allergische Reaktionen auftreten.
Vorteilhaft sind Packungen mit Patches in unterschiedlichen Größen. Der Grund: Das Pflaster sollte laut Apotheken-Umschau gerade so groß sein, dass es den Pickel zwar abgedeckt. Die umliegende, gesunde Haut sollte frei bleiben.
Wichtig: Patches sind keine Dauerlösung gegen Pickel. Wer unter Akne leidet, sollte sich von einem Dermatologen untersuchen und beraten lassen. Der Hautarzt findet im besten Fall die Ursache der Akne und schlägt eine individuelle Therapie vor. Experten zufolge lässt sich Akne mit den richtigen Medikamenten gut behandeln.
Wie werden Pickel Patches richtig benutzt?
Bei der Anwendung der Pflaster sind einige Punkte zu beachten. Die Patches sollten beispielsweise nicht auf offene Wunden oder stark gereizte Haut geklebt werden. Außerdem wichtig:
Zunächst Gesicht und Hände reinigen
Das Gesicht vor der Anwendung gründlich mit einem milden Waschgel säubern und gut abtrocknen. Auch die Hände sollten sauber sein, damit keine Bakterien auf die Haut gelangen.
Kein Make-up oder Pflegeprodukte auftragen
Die Hautstelle muss frei von Cremes, Seren oder Make-up sein, damit das Patch optimal haftet und wirken kann.
Patch aufkleben
Das Patch vorsichtig von der Folie nehmen, direkt auf den Pickel setzen und leicht andrücken, damit es gut haftet.
Einwirkzeit beachten
Die Herstellerangaben zum Produkt beachten. In der Regel wird das Patch mindestens sechs bis acht Stunden auf der Haut gelassen (idealerweise über Nacht).
Nicht zu lange oder zu kurz tragen
Ein Patch sollte nicht länger als 24 Stunden auf der Haut bleiben. Bei Bedarf gegen ein frisches austauschen.
Nachbehandlung
Sind die Pflaster entfernt, lässt sich die Haut wie gewohnt schminken und pflegen.
Fazit: Was bringen Patches gegen Pickel?
Bei richtiger Anwendung können Pickel-Patches hilfreich sein, sie ersetzen aber keine typgerechte Hautpflege oder eine dermatologische Behandlung. Wer häufig an Pickeln herumdrückt oder kratzt, ist mit Pickel-Patches gut bedient. Es gibt diverse Varianten in unterschiedlichen Formen und Größen, die sich zwischendurch schnell aufkleben lassen. Die Pflaster sind jedoch eher ein praktischer kleiner Notbehelf und kein Heilmittel gegen Akne.
Quelle: ntv.de