Spar-Tipp für Touristen eSIM auf Reisen: Wo, wann, warum?
30.05.2025, 12:13 Uhr
Entspannt ins Nicht-EU-Ausland reisen? Vorher ist es sinnvoll, die eSIM des Handys zu nutzen.
(Foto: Getty Images)
Wer einen Urlaub oder eine Geschäftsreise ins Nicht-EU-Ausland plant, sollte sich mit dem Thema eSIM beschäftigen. Ein paar kleine Vorkehrungen helfen, Ärger und unnötige Kosten zu vermeiden. Wir zeigen, was wann wichtig ist.
Urlaub ist Urlaub, aber online sein – das möchten die meisten Touristen auch im Ausland. Kein Wunder, schließlich ist alles fremd und Google Maps hilft bei der Orientierung, per WhatsApp bleibt man mit Freunden in Kontakt und auch Übersetzungs-Apps sind im Ausland praktisch. Das Handy in der Hosentasche kann im Urlaub aber schnell zur Kostenfalle werden, denn durch die Internet-Nutzung außerhalb der EU fallen teilweise hohe Gebühren an. Wer eine eSIM nutzt, ist auf der sicheren Seite.
Wo ist die eSIM sinnvoll?
Jeder, der in absehbarer Zeit außerhalb der Europäischen Union (EU) unterwegs ist, sollte vor der Abreise die Roaming-Regeln der Urlaubsregion checken. Das spart unter Umständen viel Geld, weil bei der Internet-Nutzung über ausländische Mobilfunknetze (Fachbegriff: Roaming) hohe Gebühren drohen.
Innerhalb der 27 Länder der EU sowie in Island, Liechtenstein und Norwegen gilt die Regel "Roam like at Home". Das bedeutet: In diesen Staaten dürfen für das Roaming keine zusätzlichen Gebühren anfallen. Außerhalb dieser Staaten sind die Roaming-Gebühren oft sehr hoch. Das gilt auch für beliebte Reiseländer, in denen für EU-Bürger die Nutzung einer eSIM sinnvoll ist. Einige Beispiele im Überblick:
- USA
- Schweiz
- Türkei
- Ägypten
- Japan
- Kanada
Die eSIM ermöglicht den Zugang zu lokalen Tarifen ohne die üblichen Kostenfallen. Einfach vor der Reise oder im Ausland online eine eSIM mit Tarif bestellen und direkt vor Ort aktivieren. Das dauert nur wenige Minuten und meist stehen mehrere Laufzeiten oder Datenmengen zur Auswahl. Eine Option ist die ntv eSIM, eine digitale SIM-Karte für das Smartphone.
Praktisch für Verbraucher: "Für mobiles Internet gilt eine weltweite Kostenbremse. Sie liegt standardmäßig bei 59,50 Euro. Ist dieser Betrag erreicht, sollte die mobile Internetverbindung automatisch getrennt werden", informiert die Verbraucherzentrale. Allerdings funktioniert das automatische Trennen nicht immer. "Die Regelung findet keine Anwendung, wenn der Betreiber eines besuchten Netzes in dem besuchten Land außerhalb der EU es nicht zulässt, dass das Nutzungsverhalten des Roamingkunden in Echtzeit erfasst wird. In diesem Fall wird Ihnen bei der Einreise mitgeteilt, dass die Kostenbegrenzungsfunktion nicht zur Verfügung steht", so die Verbraucherzentrale.
Wann lohnt sich die Nutzung einer eSIM?
Die Kosten für mobiles Internet sollten vor jeder Reise ins Nicht-EU-Ausland mitgedacht werden. Eine eSIM lässt sich ganz entspannt vor Reiseantritt online buchen, sie ist dann auch schnell auf dem Smartphone installiert (vorausgesetzt, das Smartphone erfüllt die technischen Voraussetzungen dafür). Wer mit einer Tarif-Buchung fürs Ausland vorsorgt, ist direkt nach der Landung im Zielland über die eSIM online und muss sich nicht erst eine lokale SIM-Karte besorgen.
Die "embedded SIM" (kurz eSIM) steckt schon im Handy. Nach dem Online-Vertragsabschluss muss also kein Plastik-Chip des Mobilfunkanbieters eingesetzt werden, um den eSIM-Tarif zu aktivieren. Auch gut: "Durch die neue Technologie lassen sich mehrere Tarife auf den Geräten aktivieren, zwischen denen einfach gewechselt werden kann", schreibt die Stiftung Warentest. So ist der Switch auf den gewohnten Tarif nach der Rückkehr in die Heimat ebenfalls nur eine Sache von Minuten. Wenige Klicks in den Einstellungen reichen. Die eSIM ist damit besonders praktisch für alle, die häufig unterwegs sind, da kein physischer Kartentausch mehr nötig ist und mehrere Tarife gleichzeitig verwaltet werden können.
Die eSIM für Auslandsreisen nutzen: So geht’s
Schritt 1
Die eSIM-Daten bereithalten
Wer einen Mobilfunkvertrag für die Internetnutzung im Ausland abschliesst, bekommt vom Mobilfunkanbieter die eSIM-Daten – meist als QR-Code per E-Mail, im Kundenportal oder auch per Post.
Schritt 2
Das Gerät mit dem Internet verbinden
Idealerweise sollte das Handy während der eSIM-Aktivierung mit dem WLAN verbunden sein.
Schritt 3
Den QR-Code scannen
Wenn das Gerät online ist, die Kamerafunktion öffnen und den QR-Code des Mobilfunkanbieters scannen. Normalerweise werden Nutzer dann automatisch durch die weitere Aktivierung geleitet. Falls die QR-Code-Aktivierung nicht funktioniert, die Einstellungen des Geräts öffnen, auf den Punkt Mobilfunk klicken und über "eSIM hinzufügen" von Hand die Daten aus den Unterlagen des Anbieters eingeben (SM-DP+ Adresse und Aktivierungscode). Fertig.
Manche Anbieter verschicken zur finalen Aktivierung des Tarifs noch eine SMS, aber der Nutzung steht dann nichts mehr im Wege. Wenn doch Probleme auftreten, hilft der Kundenservice des Anbieters weiter.
Warum sollte man eine eSIM auf Reisen nutzen?
Meist sind eSIM-Tarife günstiger als internationale Roaming-Angebote des Heimatproviders. Nutzer zahlen lokale Preise und vermeiden unerwartete Kosten. Weil es mit Hilfe der eSIM so schnell möglich ist, zwischen den einzelnen gebuchten Tarifen zu wechseln, bleiben Touristen flexibel, auch wenn sie häufiger Landesgrenzen überschreiten. Bei Dual-SIM-fähigen Geräten bleibt die heimische Nummer weiterhin erreichbar.
Ein weiterer Vorteil der eSIM gegenüber der klassischen SIM-Karte: Es entsteht weniger Plastikmüll, weil physische SIM-Karten nicht mehr nötig sind. Die eSIM ist daher die ideale Lösung für Reisende, die weltweit flexibel, kostengünstig und komfortabel mobil bleiben möchten.
Quelle: ntv.de