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Nur eine Deutsche darf jubeln 21-Jähriger gelingt längste Siegesserie des Jahrtausends

Absoulte Top-Favoritin in Wimbledon: Iga Swiatek aus Polen.

Absoulte Top-Favoritin in Wimbledon: Iga Swiatek aus Polen.

(Foto: picture alliance / ASSOCIATED PRESS)

Vier deutsche Niederlagen beim Tennis-Turnier in Wimbledon: Andrea Petkovic verlässt vielleicht zum letzten Mal den Heiligen Rasen. Immerhin Tatjana Maria hat Grund zur Freude, so grandios erfolgreich wie Iga Swiatek ist sie aber lange nicht. Die 21-jährige Polin überrage derzeit alle.

Am Tag als die Corona-Sorgen in die Tenniswelt zurückkehrten, lichteten sich in Wimbledon auch die deutschen Reihen. Schuld war nicht das Virus, das Mitfavorit Matteo Berrettini erwischte. Auf die herkömmliche Art flogen Andrea Petkovic, Nastasja Schunk, Daniel Altmaier und Tamara Korpatsch aus dem Turnier. Immerhin Tatjana Maria kam weiter.

Für Petkovic könnte es der finale Auftritt im All England Club gewesen sein. Im letzten Aufschlagspiel gegen die Schweizerin Viktorija Golubic (4:6, 3:6) verletzte sie sich am Ellbogen, der Doppelstart mit Jule Niemeier war ungewiss, so wie es auch die Rückkehr im kommenden Jahr ist.

"Ich laufe hier zwar nicht rum und denke: 'Oh, das könnte mein letztes Mal gewesen sein.' Aber ich merke schon, dass es dem Ende entgegengeht", sagte die 34-Jährige. Die junge Generation wird es bald richten müssen, immerhin hatte Niemeier (22) am Montag gemeinsam mit Angelique Kerber (34) die zweite Runde erreicht. Für die zweite junge Deutsche reichte es nicht ganz.

Nastasja Schunk, erst 18 Jahre alt, Juniorinnenfinalistin im vergangenen Jahr und erfolgreich durch die Qualifikation marschiert, verlor etwas genervt vom Wind gegen die Rumänin Mihaela Buzarnescu 4:6, 2:6. "Ich hatte mir ein paar Chancen ausgerechnet, aber heute war nicht mein bester Tag", sagte Schunk: "Aber ich kann hier viel mitnehmen." Maria (34) zeigte dagegen, wie wichtig Routine auf Rasen ist. Nachdem ihr Match gegen Astra Sharma aus Australien am Vorabend wegen Dunkelheit unterbrochen worden war, gewann sie bei der Fortsetzung den entscheidenden Satz zum 4:6, 6:3, 6:4. Altmaier unterlag dem Schweden Mikael Ymer 3:6, 5:7, 5:7, Korpatsch der Britin Heather Watson 7:6 (9:7), 5:7, 2:6. Doch immerhin durften die Wimbledondebütanten antreten.

Swiateks unglaubliche Serie

Seriensiegerin Iga Swiatek aus Polen hat ihr Auftaktmatch in Wimbledon dagegen souverän gewonnen. Die Weltranglistenerste und French-Open-Siegerin brauchte für das 6:0, 6:3 gegen Qualifikantin Jana Fett (Kroatien) 75 Minuten. Für Swiatek, im All England Club die Top-Favoritin, war es der 36. Sieg nacheinander - dies ist die längste Serie in diesem Jahrtausend. Nur Serena Williams (34 Siege im Jahr 2013) und Venus Williams (35/2000) hatten ähnliche Serien auf den Court gebracht. Im 20. Jahrhundert spielten allerdings zwei andere in einer ganz eigenen Liga: Martina Navratilova (USA) übertrumpfte mit 74 Siegen im Jahr 1984 sogar noch Steffi Grafs 66 Erfolge am Stück 1989/90.

Ihre Finalgegnerin aus Paris musste lange um den Einzug in die zweite Runde kämpfen. Coco Gauff (18) aus den USA gewann erst nach zweieinhalb Stunden gegen Elena-Gabriela Ruse aus Rumänien 2:6, 6:3, 7:5. Gauff hatte bereits vor drei Jahren zum ersten Mal das Achtelfinale in Wimbledon erreicht und gilt als Geheimfavoriten auf den Titel in London. Swiatek (21) hatte auf ein Vorbereitungsturnier verzichtet, um sich nach anstrengenden Monaten mit den Turniersiegen in Doha, Indian Wells, Miami, Stuttgart, Rom und Paris zu erholen. Beim Rasenklassiker im Londoner Südwesten hatte sie 2018 das Turnier der Juniorinnen gewonnen, bei den Profis ist Swiateks bestes Ergebnis bislang das Achtelfinale 2021.

Nach dem Ausfall des Turniers 2020 und der Pandemie-Ausgabe im vergangenen Jahr waren die Organisatoren zur Normalität zurückgekehrt. Mit 42.000 Besuchern am Tag ist die Anlage im Londoner Südwesten wieder voll ausgelastet. Kaum jemand trägt Masken, Tests sind nicht mehr erforderlich. Die Normalität sei seit den French Open zurück, sagte Petkovic, die Sorgen sind es aber auch. Sie selbst hatte sich in Paris infiziert und war einige Tage ausgefallen. "Wenn ich etwas zu sagen hätte, würde ich die Maskenpflicht in geschlossenen Räumen wieder einführen", sagte Petkovic.

Quelle: ntv.de, dbe/sid

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