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Aus in der Euroleague Albas Basketballer attackieren weiter

Ich gratuliere meinem Team zu einer außergewöhnlichen Saison": Sasa Obradovic.

Ich gratuliere meinem Team zu einer außergewöhnlichen Saison": Sasa Obradovic.

(Foto: imago/Bernd König)

Für die Basketballer von Alba Berlin platzt der Traum vom historischen Einzug ins Viertelfinale der Euroleague. Doch viel Zeit zum Trauern haben sie nicht. Dass es schon so schnell mit dem Pokal-Halbfinale weitergeht, schmeckt Geschäftsführer Marco Baldi gar nicht.

Zeit ist ein kostbares Gut. Vor allem, wenn sie fehlt. "Wir müssen das jetzt rausschütteln. Es geht gleich weiter", sagte Marco Baldi. Der Macher von Alba Berlin schwor seine Basketballer direkt auf die nächste Aufgabe ein, nachdem der Traum vom historischen Viertelfinaleinzug geplatzt und das Aus in der Euroleague Realität geworden war. Es bleiben nicht einmal 48 Stunden, ehe für den Titelverteidiger das Pokal-Halbfinale ansteht. Die Erlebnisse des Vorabends schwirrten den Spielern noch in den Köpfen herum, als es Freitagmittag für den Alba-Tross zum Top Four in Oldenburg ging.

Die Gedanken kreisten um das 64:73 (34:41) im entscheidenden letzten Spiel der Top-16-Runde gegen Maccabi Tel Aviv, den Euroleague-Sieger aus Israel. Mit einem Sieg hätten es die Berliner als erste deutsche Mannschaft in die K.o.-Phase der Königsklasse geschafft, am Ende reichte es trotz einer erneut starken Leistung nicht. Entsprechend geknickt waren alle Beteiligten in der Arena am Ostbahnhof, doch bei aller Enttäuschung überwog der Stolz. "Ich gratuliere meinem Team zu einer außergewöhnlichen Saison und dazu, dass sie den deutschen Basketball auf die bestmögliche Art repräsentiert haben", sagte Trainer Sasa Obradovic: "Wir haben einen großartigen Job gemacht. Wir hatten einen Teamspirit und haben um jeden Ball gekämpft. Das zeichnet Alba die gesamte Saison aus."

"Die ganze Saison über nichts beschwert"

Was in der Mannschaft steckt, kann sie am Wochenende wieder beweisen. Am Samstag ab 17 Uhr geht es im Halbfinale des BBL-Pokals gegen keinen Geringeren als Bundesliga-Spitzenreiter Brose Baskets Bamberg. Gerade wegen der Strapazen aus der Euroleague und der fehlenden Regenerationszeit dürfte es schwierig werden, den angepeilten Titel-Hattrick perfekt zu machen. Dass ausgerechnet der Klub, der die Liga in Europa so eindrucksvoll repräsentiert hat, einen Nachteil hat, kann Geschäftsführer Baldi nicht verstehen.

Besonders missfällt ihm, dass Alba nicht das zweite Halbfinale spielen darf. Am Abend trifft Gastgeber EWE Baskets Oldenburg auf die Telekom Baskets Bonn. "Der Tagesablauf bei einem 17-Uhr-Spiel ist ganz anders als bei einem 20-Uhr-Spiel", sagte Baldi: "Wenn ich um 20 Uhr spiele, kann ich am Vormittag ein halbintensives Training machen. Das geht nicht, wenn das Spiel um 17 Uhr ist." Baldi will trotzdem nicht jammern: "Wir haben uns die ganze Saison über nichts beschwert und werden das jetzt auch nicht tun. Aber nachvollziehbar ist diese Entscheidung aus sportlichem Gesichtspunkt nicht. Wenn man sich wünscht, dass deutsche Klubs sich international etablieren, kann ich die nicht dafür bestrafen."

Auch Obradovic gefallen die Voraussetzungen nicht. "Nach so einem Spiel wie gegen Tel Aviv sind die Spieler mental und physisch leer. 48 Stunden später den bestmöglichen Basketball zu spielen, ist fast unmöglich. Es wird hart, aber es ist nicht unmöglich", sagte der Serbe. Vom Aus gegen Tel Aviv könne man aber durchaus viel mitnehmen. "Für uns alle war das eine Schule. Jeder wird daraus etwas lernen, sich einer solchen Situation gestellt zu haben - auch ich", sagte Obradovic: "Jetzt attackieren wir die anderen Titel."

Quelle: ntv.de, Uli Schember, sid

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