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Die Darts-WM von A bis Z "Ally Pally", Bier und Caller

Im Alexandra Palace werden in den kommenden zwei Wochen täglich 3000 Zuschauer zur Darts-WM erwartet.

Im Alexandra Palace werden in den kommenden zwei Wochen täglich 3000 Zuschauer zur Darts-WM erwartet.

(Foto: imago/Action Plus)

Bei der 23. Darts-WM des Verbandes PDC im Londoner Alexandra Palace fliegen bis ins neue Jahr hinein wieder die Pfeile. Für Neulinge gibt es nun das ultimative Darts-Abc, dass die Eigenarten und wichtigsten Begriffe des Turniers erklärt.

Alexandra Palace lautet der Name des Austragungsortes im Norden Londons.

Alexandra Palace lautet der Name des Austragungsortes im Norden Londons.

(Foto: imago/Action Plus)

A wie Ally Pally - Kurzform für Alexandra Palace, den Austragungsort der WM im Norden Londons. Mekka des Darts. In der Westhall, einem kleineren Saal im Komplex aus dem 19. Jahrhundert, werden in den kommenden gut zwei Wochen täglich 3000 Zuschauer erwartet.

B wie Bier - fließt bei den Darts-Fans in Strömen. Sieht man, hört man. Ein Bier kostet umgerechnet fünf bis sechs Euro. Die Protagonisten auf der Bühne trinken aber nur Wasser. Sonst würden sie vermutlich ein weiteres "B" nicht treffen: das Bull's Eye, der Kreis in der Mitte einer Dartscheibe.

C wie Caller - das Pendant zum Stadionsprecher. Sagt die geworfenen Punktzahlen und vor dem Check-out, dem Abschließen eines Durchgangs (Leg), den benötigten Rest. Besonders kultig: Russ Bray, der Ansager mit der Reibeisenstimme. Ebenfalls Kult ist ein weiteres "C": die Darts-Mitgröhl-Hymne "Chase The Sun".

D wie Double-out - der Modus, in dem bei der WM gespielt wird. Um ein Leg für sich zu entscheiden, muss der Spieler dieses mit einem Wurf auf ein Doppelfeld, dem äußeren Ring auf der Dartscheibe, beenden. Bei den meisten Sportlern am beliebtesten: die Doppel-20, genannt "Tops".

E wie Einfach - die jeweiligen Felder auf der Dartscheibe zwischen Bull's Eye und Triplefeldern sowie die großen Felder zwischen Triple- und Doppelfeldern. Werden von den Spielern grundsätzlich nicht so gerne genommen.

F wie Fünfhunderteins (501) - Startwert eines jeden Legs. Um ein Leg zu gewinnen, werden im Optimalfall neun Pfeile benötigt. In der Regel brauchen aber selbst die besten Dartsspieler einige Versuche mehr. Der Ausdruck für den Abschluss eines Legs beginnt ebenfalls mit "F": Finish.

G wie Game on! - Signal des Callers für den Beginn eines Satzes. Ohrenfreundliche Alternative zu einem Pfiff oder Startschuss.

H wie High Finish - das Beenden eines Legs bei einem dreistelligen Rest. Mit Ausnahme von der 100 werden dafür drei Pfeile benötigt. Das höchste zu bewältigende Finish ist 170.

I wie International - die Darts-WM ist keine rein britische Angelegenheit, obwohl die meisten Topspieler von der Insel stammen. Die Niederlande gelten seit vielen Jahren als Darts-Hochburg, insgesamt nehmen Sportler aus 22 Ländern teil. Auch die Fans kommen aus aller Welt. Wegen der stark ansteigenden Zuschauerzahl aus Deutschland ist im Ally Pally erstmals eine deutsche Security im Einsatz.

J wie Jahresbeginn - der erste Weltmeister des Jahres wird traditionell bei der Darts-WM gekürt, die Vorrunde dabei noch im "alten" Jahr ausgetragen. Diesmal findet das Finale am 3. Januar statt.

K wie Kostüm - es ist fast wie an Rosenmontag: Ohne Gruppenverkleidung wird ein Fan im Ally Pally schnell zum Außenseiter. Der Fantasie ist dabei keine Grenze gesetzt. In der Regel sitzen sechs Marienkäfer neben acht Superhelden, vier wandelnden Bierkrügen und Familie Feuerstein - alle mit einem 180-Schild in der Hand.

Max Hopp ist amtierender U21-Weltmeister.

Max Hopp ist amtierender U21-Weltmeister.

(Foto: imago/Pressefoto Baumann)

L wie Leg - Ausdruck für einen bei 501 beginnenden Durchgang. Um einen Satz für sich zu entscheiden, müssen bei der WM drei Legs gewonnen werden.

M wie Max Hopp - als 45. der Rangliste derzeit bester deutscher Dartsspieler. Amtierender U21-Weltmeister, Spitzname: "Maximiser". Der 19-Jährige aus dem hessischen Idstein gilt als großes Talent und schaffte im vergangenen Jahr den Sprung in die zweite Runde. Dies möchte er wiederholen. Mindestens.

N wie Neundarter - das Herunterspielen von 501 auf null mit neun Pfeilen. Das perfekte Spiel. Wird bei der WM mit einer stattlichen Zusatzgage belohnt. Seit 1996 wurden im Dartsverband PDC 183 Neundarter geworfen, 48 davon vor laufender TV-Kamera. Bei der vergangenen WM gelang dies nur dem Engländer Adrian Lewis.

O wie Onehundredandeighty (180) - optimale Ausbeute mit drei Pfeilen durch drei Treffer im Triple-20-Segment. In der Regel von lauten Fangetöse und dem Ruf des Callers "Oooonehuuuundredandeeeeeiiightyyy" begleitet. Darts-Kult!

P wie Phil Taylor - 16-maliger Weltmeister aus England mit dem Spitznamen "The Power". DAS Gesicht des Darts. In diesem Jahr auf der Jagd nach Titel Nummer 17, geht als Mitfavorit ins Turnier.

Q wie Quoten - werden bei Darts-Übertragungen immer besser. Das Vorjahresfinale sahen aus Sport1 in der Spitze knapp zwei Millionen Zuschauer (im Schnitt: 1,36 Mio). Bei der ersten Übertragung vor elf Jahren im DSF schaute noch knapp ein Sechstel zu. Beim Münchner TV-Sender nach den Fußball Quotenbringer Nummer zwei.

R wie Rangliste - eine Geldrangliste, genannt "Order of Merit". Wird unter anderem über das in den vergangenen beiden Jahren gewonnene Preisgeld bestimmt. Deutlich vorne liegt der Niederländer Michael van Gerwen vor dem schottischen Weltmeister Gary Anderson und Darts-Legende Phil Taylor (England).

S wie Satz - Meilenstein auf dem Weg zum Matchgewinn. Wer zuerst drei Legs für sich entscheidet, gewinnt einen Satz. Für den Sieg in einem Match werden bei der WM unterschiedlich viele gewonnene Sätze verlangt: in der ersten Runde drei, in der zweiten Runde und im Achtelfinale vier, im Viertelfinale fünf, im Halbfinale sechs und im Finale sieben.

"Mighty Mike" gilt derzeit als bester Spieler der Welt.

"Mighty Mike" gilt derzeit als bester Spieler der Welt.

(Foto: imago/Pressefoto Baumann)

T wie Triplefelder - der Ring auf halbem Weg zwischen Bull's Eye und Doppelfeldern. Das grundsätzliche Ziel eines jeden Dartsspielers (abgesehen vom Beenden eines Legs) ist die Triple-20, weil es dafür die meisten Punkte gibt (60).

U wie U-Bahn - kann schnell zum Feind eines im Londoner Zentrum untergebrachten Fans werden, wenn sich ein Darts-Abend in die Länge zieht und sie sich kein Taxi leisten wollen. Da die Underground nicht die ganze Nacht fährt und der Ally Pally weit außerhalb liegt, kommt es vor, dass ein weiteren "U" am späteren Abend abnimmt: die Unruhe, die die Dartsspieler bei vielen anderen Turnieren nicht gewohnt sind.

V wie van Gerwen, Michael - Niederländer, Spitzname "Mighty Mike", derzeit bester Dartsspieler der Welt. Hat in den vergangenen Monaten alle wichtigen Turnier gewonnen und nimmt die Rolle des Topfavoriten mit in den Ally Pally - das tat er aber auch schon im vergangenen Jahr, als er im Halbfinale an Weltmeister Gary Anderson scheiterte.

W wie Wurf - besteht aus drei Pfeilen. Maximal können bei einer Aufnahme 180 Punkte erreicht werden. Der Abstand des Werfenden zur Dartscheibe beträgt 2,37 m.

X, Y, Z wie Zahlen - diese müssen Dartsspieler spielend im Kopf beherrschen. Die Rechenwege von 501 auf null werden nicht angezeigt oder angesagt, sondern in Sekundenbruchteilen errechnet.

Quelle: ntv.de, Benjamin Tonn, sid

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