Haft wegen Dopings möglich Auch B-Probe von Felix Sturm ist positiv
11.11.2016, 18:02 Uhr
Trotz Dopings: Felix Sturm drohen keine sportlichen Konsequenzen.
(Foto: imago/Marianne Müller)
Mehrere Monate zieht sich die Öffnung der B-Probe von Ex-Box-Weltmeister Felix Sturm hin, nun steht fest: Sie bestätigt den Dopingbefund aus der A-Probe. Sportliche Konsequenzen drohen ihm nicht, rechtliche schon. Auch Haft ist denkbar.
Die Kölner Staatsanwaltschaft setzt das Ermittlungsverfahren wegen Dopings gegen den früheren Boxweltmeister Felix Sturm fort. "Der Befund der B-Probe ist positiv, der Anfangsverdacht wurde bestätigt", erklärte Daniel Vollmert, Sprecher der Kölner Staatsanwaltschaft. Gegen Sturm wird wegen Verstoß gegen das Anti-Doping-Gesetz im Sport ermittelt. Laut Vollmert droht dem 37-Jährigen eine Gefängnisstrafe von bis zu drei Jahren oder eine Geldstrafe.
Nach seinem Sieg bei WM-Revanche gegen den Russen Fjodor Tschudinow am 20. Februar 2016 war Sturm, der vor einiger Zeit nach Bosnien gezogen ist, positiv auf die anabole Substanz Hydroxy-Stanozolol getestet worden. Nach dem positiven Befund der A-Probe hatte sich die Öffnung der B-Probe seit Mai dieses Jahres verzögert. Erst jetzt lag das Ergebnis der Kölner Staatsanwaltschaft vor.
Sportliche Folgen wird die Angelegenheit für Sturm wohl nur im Fall einer Haftstrafe haben. Anfang Oktober legte er seinen WBA-Titel im Supermittelgewicht nieder - offiziell wegen einer Ellenbogen-Verletzung. Der Weltverband WBA verzichtete daraufhin auf eine Sperre des Boxers.
"Da der Weltverband kein Verfahren gegen Sturm eröffnet hat, werden ihm auch von uns keine Konsequenzen drohen", sagte Präsident Thomas Pütz vom Bund Deutscher Berufsboxer (BDB). Der BDB könnte Sturm laut eigener Statuten ohnehin maximal für ein Jahr sperren. Da Sturm aber nicht vor Februar 2017 wieder in den Ring steigen will, bliebe diese Strafe ohne Wirkung. Anders wäre der Sachverhalt nur, wenn tatsächlich eine Haftstrafe gegen Sturm verhängt wird.
Quelle: ntv.de, cwp/dpa/sid