Testlabor England Ausverkauft - Wimbledon öffnet die Tribünen
04.07.2021, 17:43 Uhr
Schon in den ersten Runden waren beim Turnier in Wimbledon die Tribünen gut besetzt.
(Foto: picture alliance / empics)
Das Vereinigte Königreich öffnet seine Sportstätten. Ab dem Viertelfinale könnte Wimbledon einen ausverkauften Centre Court vermelden, bei der Fußball-EM in Wembley sind 60.000 Zuschauer erlaubt und beim Formel-1-Rennen in Silverstone Mitte Juli könnten bis zu 140.000 Fans Lewis Hamilton zujubeln.
Ab dem Viertelfinale am Dienstag dürfen beim Tennis-Turnier in Wimbledon wieder alle Zuschauerplätze auf dem Centre Court und dem Platz Nummer eins genutzt werden. Dies teilten die Organisatoren am spielfreien Sonntag mit. In der ersten Woche des Grand-Slam-Turniers in London durften die Kapazitäten auf den beiden größten Plätzen zu 50 Prozent ausgeschöpft werden. Der Centre Court fasst 14.979 Besucher, der Platz Nummer eins 12.345 Fans. Ursprünglich war die volle Auslastung erst für das Final-Wochenende geplant.
Auch bei Regen in Wimbledon wird sich daran nichts ändern. Sollte das Dach über dem Centre Court geschlossen werden und aus der Freiluftveranstaltung ein Hallen-Event werden. Der Zutritt zu dem Gelände ist nur mit einem sogenannten "Vaccine Passport" möglich, der wie in Deutschland den Impfstatus oder einen negativen Schnelltest anzeigt. Die Zuschauer werden angehalten, sich weiterhin an die geltenden Richtlinien zum Tragen von Masken außerhalb der Sitzplätze zu halten.
Lewis Hamilton warnt
Erstmals seit dem Beginn der Corona-Pandemie sei bei einer Sportveranstaltung im Freien nun wieder die maximale Zuschauerzahl erlaubt, hieß es in der Mitteilung. Auf den Außenplätzen sollen allerdings noch Beschränkungen gelten. Wimbledon gehört zu mehreren Großveranstaltungen, bei denen in Großbritannien die Wiederzulassung von Zuschauern getestet wird. Dazu zählt auch die Fußball-Europameisterschaft, die im Londoner Wembley-Stadion mit den Halbfinals Mitte der Woche und dem Endspiel am 11. Juli abgeschlossen wird. Am selben Tag - dem kommenden Sonntag - endet mit dem Herren-Finale auch das Turnier in Wimbledon, das an diesem Montag mit den Achtelfinals fortgesetzt wird.
Bei den anstehenden Finalspielen der Fußball-Europameisterschaft sind 60.000 Zuschauer zugelassen. Diese müssen sich auf dem Stadiongelände nicht an Abstandsregelungen oder eine Maskenpflicht halten. Auch beim Großen Preis von Großbritannien in Silverstone plant der Veranstalter des Formel-1-Rennens mit voller Auslastung. Bis zu 140.000 Zuschauer pro Tag könnten dann dem Lokalhelden Lewis Hamilton zujubeln. Der aber hatte sich im Vorfeld des Großen Preises der Steiermarkt vor einer Woche skeptisch gezeigt. "Ich freue mich, die Fans wiederzusehen, gerade die britischen", sagte Hamilton über die anstehende Rückkehr des Publikums, "aber ich schaue auch Nachrichten, ich weiß, dass die Fallzahlen steigen, also mache ich mir auch Sorgen um die Leute."
Auch Bundeskanzlerin Angela Merkel hatte sich in dieser Woche nach ihrem Treffen mit Premierminister Boris Johnson besorgt gezeigt. "Die britische Regierung wird ihre Entscheidungen treffen. Aber ich bin sorgenvoll und skeptisch, ob das gut ist und nicht ein bisschen viel", sagte sie mit Blick auf die zu erwartenden Zuschauerzahlen bei den EM-Spielen in Wembley.
Die Infektionszahlen ziehen an
Wie auch in Wimbledon und Wembley benötigen die Besucher einen Nachweis über ihren Impfstatus oder den Nachweis eines negativen Tests. Für die Zuschauer, die an allen vier Tagen an der Strecke zwischen Northampton und Oxford sein wollen, sind nach Veranstalterangaben zwei negative Schnelltests nötig. Zur Maskenpflicht schreibt der Veranstalter auf der Webseite: "Die Besucher werden gebeten, dafür zu sorgen, dass außerhalb der Veranstaltung eine Maske getragen wird. Innerhalb des offiziell ausgewiesenen Geländes (...) ist das Tragen von Masken nicht erforderlich. Sie können jedoch getragen werden."
Im Vereinigten Königreich haben 85,7 Prozent bereits ihre erste Impfdosis erhalten und 63,4 Prozent sind nach offiziellen Daten bereits doppelt geimpft. Nach der Ausbreitung der Delta-Variante liegt die Sieben-Tage-Inzidenz im UK aktuell bei 239, am 20. Mai lag sie bei 15,6. Das sogenannte "Events Research Programme" der britischen Regierung ist ein gigantischer Feldversuch inmitten steigender Infektions-Zahlen, "Menschen in die Lage zu versetzen, eine Reihe von Veranstaltungen sicher zu besuchen". Das Programm bezieht sich nicht nur auf Sport-Events, sondern vielmehr auch auf den Kulturbereich.
Quelle: ntv.de, sue mit dpa