Finnland düpiert Kroatien Krachender EM-K.o. für Topfavorit Serbien
12.09.2022, 13:56 Uhr
Ein starker Nikola Jokic alleine reicht eben nicht.
(Foto: REUTERS)
Die Serben gelten mit ihrem tiefen und varibalen Kader als Topfavorit bei der Basketall-EM - doch nun ist im Achtelfinale gegen Italien völlig überraschend Schluss. Einen historischen Erfolg feiern dagegen die Finnen dank ihres überragenden NBA-Stars Lauri Markkanen.
Topfavorit Serbien um NBA-Superstar Nikola Jokic ist bei der Basketball-Europameisterschaft in Berlin völlig überraschend im Achtelfinale ausgeschieden. Der EM-Zweite von 2017 musste sich trotz 32 Punkten und 13 Rebounds von Center Jokic Italien mit 86:94 (51:45) geschlagen geben. In der Vorrunde hatte Serbien noch fünf souveräne Siege aneinandergereiht und damit seinen Status als größter Goldanwärter untermauert. Ein ganz schwaches Schlussviertel ließ nun den Titeltraum zerplatzen.
Italiens Cheftrainer Gianmarco Pozzecco musste im dritten Viertel nach seinem zweiten technischen Foul den Innenraum verlassen und ging unter Tränen in die Kabine, dann drehte seine Mannschaft auf - vor allem Marco Spissu (22 Punkte), dem im Spiel sechs Dreier gelangen. Italien spielt nun gegen Frankreich. Die von Legende Svetislav Pesic trainierten Serben galten als tief und variabel besetzt. Dazu kam das große Plus Jokic, der in der vergangenen Saison zum wertvollsten Spieler der NBA gewählt wurde. Doch in der zweiten Halbzeit wollte gegen die Italiener, die ihre Vorrundengruppe als Vierter abgeschlossen hatten, überhaupt nichts mehr klappen. Neben Spissu half vor allem der Ex-Bamberger Nicolo Melli (21) maßgeblich beim Sieg des Außenseiters.
Mega-Show von Markkanen
Zuvor hatte Finnland angeführt vom überragenden Lauri Markkanen erstmals seit 55 Jahren wieder das EM-Viertelfinale erreicht. Der NBA-Profi von den Cleveland Cavaliers erzielte beim überraschenden 94:86 der Finnen im Achtelfinale gegen Kroatien 43 Punkte für sein Team. Bester Werfer der Kroaten war am Bojan Bogdanovic (23 Punkte). Noch nie zuvor hatte eine Finne in einem Länderspiel mehr Punkte erzielt. Markkanen und Co. bekommen es nun am Dienstag (17.15 Uhr) mit Spanien zu tun.
Den Sprung ins Viertelfinale verpasst hat dagegen die Ukraine. Die Ukrainer mussten sich im Achtelfinale Polen mit 86:94 geschlagen geben. Nach dem etwas besseren Start für das polnische Team antwortete die Ukraine, kam mit mehreren Dreiern heran und ging mit einer knappen Halbzeitführung in die Kabine. Nach der Pause blieb es eng. Beim Weltranglisten-13. waren Point Guard A.J. Slaughter (24 Punkte) und Small Forward Mateusz Ponitka (22) die überragenden Akteure. Bei der Ukraine kam von den NBA-Profis Swjatoslaw Mychajljuk (12) und Alex Len (9) insgesamt zu wenig. Die Polen treffen jetzt am Mittwoch (20.30 Uhr) auf Titelverteidiger Slowenien mit NBA-Star Luka Doncic.
Das letzte Ticket holte der zweimalige Titelgewinner Griechenland mit NBA-Gigant Giannis Antetokounmpo durch ein schwer erkämpftes 94:88 (41:45) gegen Tschechien und trifft auf Deutschland. Dem Superstar gelang mit 27 Punkten und 10 Rebounds ein Double-Double. Antetokounmpo von den Milwaukee Bucks sei "einer der besten Spieler der Welt", sagte DBB-Kapitän Dennis Schröder mit Blick auf das Duell. "Die Voraussetzungen, die er hat, von seinem Körper, von seiner Größe, von seinem Stil, das ist das, was ihn auszeichnet. Wenn du was erreichen willst in so einem Turnier, dann musst du natürlich gegen die Besten gewinnen", so Schröder: "Im Endeffekt wird das eine geile Challenge sein. Wir nehmen das mit Stolz an."
Quelle: ntv.de, tno/dpa