"Ein sehr toughes Spiel" Basketballer zeigen sich gegen Kanada in WM-Form
09.08.2023, 22:45 Uhr
Dennis Schröder (r) setzt sich gegen Kanadas Kelly Olynyk (l) und Kanadas Dwight Powell (M) durch.
(Foto: picture alliance/dpa)
Vor der anstehenden Weltmeisterschaft präsentieren sich die deutschen Basketballer in guter Verfassung. Gegen Mitfavorit Kanada setzt sich das Team um NBA-Profi Dennis Schröder mit 86:81 durch. Bundestrainer Herbert sieht aber noch Lernbedarf.
Die deutschen Basketballer haben den nächsten Härtetest auf dem Weg zur Weltmeisterschaft in Asien bestanden. Durch ein 86:81 (50:34) gegen WM-Mitfavorit Kanada gewann die Mannschaft um NBA-Star Dennis Schröder am Abend in Berlin auch das zweite Spiel der Vorbereitung. Franz Wagner (18 Punkte) und Daniel Theis (17) erzielten vor 12.387 Zuschauern in der ausverkauften Arena am Ostbahnhof die meisten Punkte in einer intensiven Begegnung. Zuvor hatte es am Samstag ein 87:68 gegen Schweden in Bonn gegeben. Im vergangenen Jahr hatte sich die DBB-Auswahl in der Hauptstadt sensationell EM-Bronze gesichert.
"Es war ein sehr, sehr toughes Spiel. Wichtig ist, dass wir einen Schritt nach vorne gemacht haben", sagte Topscorer Franz Wagner bei MagentaSport. Bundestrainer Gordon Herbert ärgerte sich über eine kurze Schwächephase nach der Pause: "Wir hatten das Momentum und haben es in drei Minuten verloren. Wir werden daraus lernen."
Bei der Rückkehr nach Berlin überraschten die Gastgeber Kanada nun mit harter Verteidigung und führten nach dem ersten Viertel überraschend klar 27:14. Die Brüder Moritz und Franz Wagner vom NBA-Klub Orlando Magic zeigten sich beim Auftritt in ihrer Geburtsstadt besonders motiviert. Die ehemaligen Profis von Alba Berlin bereiteten den Kanadiern offensiv wie defensiv durch ihre kompromisslose Spielweise einige Probleme.
Auf der Gegenseite konnte Starspieler Shai Gilgeous-Alexander von den Oklahoma City Thunder zunächst nicht glänzen und blieb gegen die gute Verteidigung von DBB-Kapitän Dennis Schröder bis zur Mitte des zweiten Viertels ohne Punkte. Mit sieben Spielern aus der NBA traten die Nordamerikaner in Deutschland an, in Jamal Murray von Meister Denver Nuggets fehlte der derzeit beste aber. Womöglich wird Murray aber mit der Mannschaft zur WM fahren, bei der Kanada wie Deutschland am liebsten eine Medaille mitnehmen will.
Trainer kassiert technisches Foul
Auch Bundestrainer Herbert trainierte die Auswahl seines Heimatlandes Kanada 2018 bereits, ehe er drei Jahre später als deutscher Chefcoach übernahm. Von der Seitenlinie kassierte der 64-Jährige kurz vor Ende der ersten Halbzeit ein technisches Foul, weil er sich über einen heftigen Block des Kanadiers Dillon Brooks beschwerte, der Franz Wagner ohne Rücksicht auf eine Verletzung am Korberfolg hinderte.
Die Deutschen gingen zwar mit einem großen Vorsprung in die Halbzeit, doch nach dem Seitenwechsel drehten die Gäste auf und kamen bis auf drei Zähler heran (50:47). Kapitän Schröder von den Toronto Raptors übernahm dann Verantwortung und brachte mit sicher verwandelten Würfen das Publikum zum Jubeln. Trotzdem blieb es vor dem Schlussviertel (66:58) knapp, eine Minute vor Schluss gelang Kanada der Ausgleich (79:79). Für die Entscheidung sorgte Franz Wagner mit einem erfolgreichen Dreipunktwurf.
Bis zum WM-Beginn am 25. August im japanischen Okinawa bestreitet das deutsche Team noch vier weitere Testspiele. Gegner sind dabei auch Titelkandidat USA und Griechenland. Am Samstag wird beim Supercup in Hamburg zunächst gegen China gespielt, danach könnte es erneut gegen Kanada gehen. Der Kader muss vor dem Turnier in Asien noch von 14 auf zwölf Spieler reduziert werden.
Quelle: ntv.de, jpe/dpa/rts