Zu wenig Zeit für Holger Rune Boris Becker wirft Trainerjob nach vier Monaten hin
06.02.2024, 18:52 Uhr
Boris Becker war nur wenige Monate als Trainer von Holger Rune aktiv.
(Foto: picture alliance / abaca)
Das war ein kurzes Intermezzo. Nach nur vier Monaten beendet Boris Becker die Zusammenarbeit mit Holger Rune. Bei den Australian Open in Melbourne muss Becker im vergangenen Monat das frühe Aus seines damaligen Schützlings am TV erleben.
Boris Becker hat nach nicht einmal vier Monaten die Zusammenarbeit mit dem dänischen Tennis-Jungstar Holger Rune wieder beendet. Ihm sei klar geworden, dass er dem 20-Jährigen als Trainer "viel mehr zur Verfügung stehen müsste, als ich kann. Aufgrund beruflicher und privater Verpflichtungen kann ich Holger nicht das geben, was er braucht", schrieb Becker bei X.
Rune war zuletzt bei den Australian Open schon in der zweiten Runde gescheitert - ohne die direkte Unterstützung von Becker. Der frühere Wimbledonsieger war stattdessen von Deutschland aus für den übertragenden TV-Sender Eurosport als Experte und Co-Kommentator im Einsatz. Er habe aber jeden Tag mit Rune kommuniziert, sagte er später. In Melbourne wurde Rune vom langjährigen Roger-Federer-Coach Severin Lüthi betreut, von dem sich der Däne inzwischen aber bereits wieder getrennt hat.
Größte Erfolge mit Djokovic
Becker war im Oktober nach knapp sieben Jahren in das Trainergeschäft zurückgekehrt. "Ich wünsche Holger nur das Allerbeste und werde immer sein größter Fan sein. Ich habe diese gemeinsame Reise wirklich genossen", so Becker weiter. Rune hatte zu Beginn von Beckers Wirken Rang sechs der Weltrangliste belegt, aktuell ist er die Nummer sieben.
Zu Beginn der Zusammenarbeit mit dem Dänen hatte sich Becker nahezu euphorisch gezeigt. Rune, hatte Becker gesagt, sei für ihn "ein Rohdiamant, der Schliff braucht". Auch die emotionalen Ausbrüche des 20-Jährigen hatten es ihm angetan. "Das ist erlaubt. Der Trainer und das Team bilden da eine Oase, in der der Spieler das rauslassen muss - wenn er sich danach entschuldigt, wieder konzentriert arbeitet. Ich habe das damals genauso gemacht als Profi", sagte Becker damals.
Als Coach des Grand-Slam-Rekordchampions Novak Djokovic hatte Becker zwischen 2013 und 2016 zahlreiche Erfolge gefeiert und den Serben zurück an die Spitze des ATP-Rankings geführt. Danach war er für den Deutschen Tennis Bund tätig.
Quelle: ntv.de, sue/dpa/sid