Extrem knappes Finish Coleman gewinnt WM-Showdown der Sprintstars
02.03.2024, 09:03 Uhr
Christian Coleman hat die Nase vorn.
(Foto: IMAGO/Inpho Photography)
Stunden nach dem überraschenden Silber für die deutsche Kugelstoßerin Yemisi Ogunleye gehört die große Bühne bei der Hallen-WM der internationalen Elite. Vor allem die US-Stars liefern die große Show. Eine deutsche Hochspringerin schnuppert an einer Medaille.
US-Sprintstar Christian Coleman hat das mit Spannung erwartete Duell mit Noah Lyles bei der Hallen-WM in Glasgow für sich entschieden und die Goldmedaille gewonnen. Der 27 Jahre alte Weltrekordler war am Freitagabend im Finale über 60 Meter in 6,41 Sekunden am schnellsten, sein Landsmann Lyles kam mit drei Hundertstelsekunden Rückstand als Zweiter ins Ziel.
Coleman fehlten nur sieben Hundertstel zu seiner im Februar 2018 aufgestellten Bestmarke (6,34). Schon im Halbfinale hatte er sich gegen Lyles, der bei der Freiluft-WM in Budapest drei Goldmedaillen holte, durchgesetzt. Dritter wurde Ackeem Blake aus Jamaika mit 0,05 Sekunden Rückstand. Als einziger Starter des Deutschen Leichtathletik-Verbands (DLV) war Aleksandar Askovic, der im Vorfeld mit muskulären Problemen zu kämpfen hatte, im Halbfinale ausgeschieden. Dort belegte er nach 6,66 Sekunden insgesamt den 18. Platz.
Im Hochsprung entthronte Nicola Olyslagers die ukrainische Titelverteidigerin Jaroslawa Mahutschich. Der Australierin gelang im dritten Versuch ein Sprung über 1,99 Meter. Die Olympia-Dritte Mahutschich, die in Budapest und zuvor in der Halle in Belgrad den Titel geholt hatte, scheiterte dagegen an derselben Höhe. Christina Honsel belegte mit 1,95 Meter den vierten Platz. "Ich habe mit der Medaille geliebäugelt, ich hatte mir schon gedacht, dass mit 1,97 Metern Bronze drin ist", sagte sie. "Jetzt habe ich die 1,95 Meter bestätigt, aber ich hatte mir 1,97 Meter vorgenommen - das ist die Olympia-Norm, die hätte ich hier gerne abgehakt, auch wenn es für die Olympia-Qualifikation im World Ranking für mich sehr gut aussieht."
Kugelstoß-Weltrekordler Ryan Crouser holte seinen ersten Hallen-Titel. Nach dem zweiten Platz vor zwei Jahren in Belgrad gelang dem US-Amerikaner ein Stoß auf 22,77 Meter. Deutsche Athleten waren nicht am Start. Am Nachmittag hatte die deutsche Kugelstoßerin Yemisi Ogunleye überraschend Silber geholt und den ersten Titel für den DLV bei weltweiten Winter-Meisterschaften seit 18 Jahren nur knapp verpasst. Die 25 Jahre alte Mannheimerin steigerte bereits im ersten Versuch ihre persönliche Bestleistung um 62 Zentimeter auf 20,19 Meter, die Kanadierin Sarah Mitton stieß als Siegerin drei Zentimeter weiter.
Quelle: ntv.de, tno/dpa/sid