Portugal und Mexiko feiern Confed Cup: Gastgeber Russland scheitert
24.06.2017, 18:55 Uhr
Raus: Fedor Smolow und seine Russen beim Confed Cup in ihrer Heimat.
(Foto: REUTERS)
Die Confed-Cup-Party im eigenen Land ist für Russland unerwartet früh beendet. Im Gruppenfinale gegen Mexiko leitet ein bizarrer Torwartfehler den Vorrunden-K.o. der Gastgeber ein. Souverän weiter sind Portugals Fußball-Europameister um Cristiano Ronaldo.
Für Gastgeber Russland ist die WM-Generalprobe beendet, Portugal und Mexiko kämpfen beim Confed Cup um den Einzug ins Endspiel. Die Russen unterlagen Mexiko im letzten Vorrundenspiel 1:2 (1:1) und verpassten als Dritter (3 Punkte) der Gruppe A den Halbfinaleinzug. Den Gruppensieg vor den Mexikanern (7) sicherte sich der punktgleiche Europameister Portugal durch ein 4:0 (2:0) gegen die bereits ausgeschiedenen Neuseeländer (0).
Für die Portugiesen, die in St. Petersburg ohne den verletzten BVB-Profi Raphael Guerreiro (Fußprellung) auskommen mussten, trafen Superstar Cristiano Ronaldo (33.) per Foulelfmeter, Bernardo Silva (37.), André Silva (80.) und Nani (90.+1).
Russland ging in Kasan durch Alexander Samedow (25.) in Führung. Nestor Araujo (30.) und Hirving Lozano (52.) drehten die Partie aber zugunsten von "El Tri" mit Leverkusens Javier "Chicharito" Hernandez in der Startelf. Die zunehmend frustrierten Gastgeber mussten ab der 68. Minute nach Gelb-Rot gegen Jury Schirkow in Unterzahl agieren.
Kampfgeist, aber keine Kreativität
Trotz zahlreicher leerer Plätze sorgten die russischen Fans für eine brodelnde Atmosphäre. Schon 40 Minuten vor Anpfiff schallten die "Rossija"-Rufe durch die Kasan Arena, mit einer Choreo erinnerten die Anhänger an vergangene Zeiten: "Wir sind stolz auf (die) Großen", stand auf dem Banner über die komplette Gegengerade. Und die neue Generation stand ihren Vorbildern in der Anfangsphase in nichts nach.
Deutlich offensiver als noch gegen Portugal (0:1) agierte das Team, vor allem der frühere Chelsea-Profi Juri Schirkow sorgte über die linke Seite immer wieder für Gefahr. Nach sechs Minuten gab es erstmals wütende Proteste der Heimfans: Schirkow kam nach Kontakt mit Hector Moreno zu Fall, hakte sich aber zu sehr ein, damit Schiedsrichter Fahad al-Mirdasi klar hätte auf Elfmeter entscheiden können.
Dem russischen Team waren Kampfgeist und Willen anzumerken. Als Fedor Smolow im Strafraum nach einem Kontakt mit Araujo zu Boden ging, kam der vieldiskutierte Videobeweis zum Einsatz (18.). Doch die Assistenten entschieden sich wie Schiedsrichter Fahad Al-Mirdasi (Saudi-Arabien) gegen einen Elfmeter.
Wenig später hatten die heimischen Fans unter den 41.585 Zuschauern aber Grund zum Jubeln. Mit einem Linksschuss in die lange Ecke brachte Spartak Moskaus Samedow sein Team in Führung. Doch die hatte wegen der unaufmerksamen russischen Defensive nicht lange Bestand - fünf Minuten später glich Rechtsverteidiger Araujo per Kopf aus. Beim 2:1 per Kopfball-Bogenlampe profitierte Lozano nach einem weiten Ball vom miserablen Timing des russischen Keepers Igor Akinfejew. Der traf mit dem Fuß nur den Brustkorb seines Gegenspielers statt des Balls, der ins Tor segelte.
Ronaldo öffnet die Torschleuse
Vor 56.290 Zuschauern in St. Petersburg dauerte es eine halbe Stunde, ehe Portugal seiner Favoritenrolle gerecht wurde. Nachdem Danilo im Strafraum von gleich zwei Gegenspielern zu Fall gebracht worden war, verwandelte Kapitän Ronaldo den fälligen Strafstoß eiskalt. Durch den zweiten Treffer nur vier Minuten später war der Widerstand des Ozeanienmeisters gebrochen.
Weltmeister Deutschland, mit vier Zählern Tabellenzweiter der Gruppe B hinter den punktgleichen Chilenen, spielt am Sonntag (17 Uhr/ZDF) um den Einzug ins Halbfinale. Letzter Vorrundengegner der Auswahl von Bundestrainer Joachim Löw in Sotschi ist Afrikameister Kamerun.
Quelle: ntv.de, cwo/sid/dpa