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Spieler-Kritik an Organisatoren Corona-Fall bei US Open sorgt für Wirbel

Hat zum Glück keine Symptome: Benoît Paire.

Hat zum Glück keine Symptome: Benoît Paire.

(Foto: dpa)

Die US Open sind ohne Zuschauer gestartet. Eine "merkwürdige" Atmosphäre, findet Jan-Lennard Struff. Mindestens fragwürdig erscheint der Umgang mit der Bedrohung durch das Coronavirus. Der vom Tennis-Turnier ausgeschlossene Benoît Paire sowie Adrian Mannarino kritisieren den Veranstalter.

Am Eröffnungstag der US Open haben vier deutsche Tennisprofis die zweite Runde erreicht. Beim ersten Grand-Slam-Turnier nach der Corona-Zwangspause gewannen Jan-Lennard Struff, Alexander Zverev, Angelique Kerber und Anna-Lena Friedsam ihre Auftaktmatches. Ausgeschieden sind dagegen Tamara Korpatsch, Tatjana Maria, Dominik Koepfer und Peter Gojowczyk. Für erheblichen Wirbel sorgte der positive Corona-Test des Franzosen Benoît Paire, der aus dem Turnier ausgeschlossen wurde.

Nachdem er in der vergangenen Woche bei der von Cincinnati nach New York verlegten Masters-Veranstaltung erstmals bei einem der Turniere unterhalb der Grand Slams das Viertelfinale erreicht hatte und dort erst am späteren Sieger Novak Djokovic gescheitert war, kam Struff nun an gleicher Stelle zu einem souveränen Sieg. Der 30-Jährige gewann gegen den Spanier Pedro Martinez 6:0, 7:5, 6:4. "Es ist ein bisschen merkwürdig, die Anlage ist tot, leer", sagte der Weltranglisten-29. über die Atmosphäre im Flushing Meadows Corona Park, in dem keine Zuschauer zugelassen sind. Auf dem Platz jedoch habe es sich "gar nicht so anders angefühlt, weil alle immer gewinnen wollen und sich pushen", sagte Struff, der am Mittwoch auf den US-Amerikaner Michael Mmoh trifft.

"Fake Bubble"

Zverev hatte sich zuvor gegen Kevin Anderson aus Südafrika mit 7:6 (7:2), 5:7, 6:3, 7:5 durchgesetzt und seinen ersten Sieg nach der Corona-Pause erreicht. Von den Turnierfavoriten erreichten der Weltranglisten-Erste Djokovic und der an Nummer vier gesetzte Grieche Stefanos Tsitsipas ohne Satzverlust die nächste Runde. Djokovic schlug Damir Dzumhur aus Bosnien-Herzegowina in knapp zwei Stunden mit 6:1, 6:4, 6:1. Der 33 Jahre alte Serbe kam damit zu seinem 24. Sieg nacheinander und ist in diesem Jahr noch ohne Niederlage. Er trifft nun am Mittwoch auf den Briten Kyle Edmund. Tsitsipas ließ Albert Ramos aus Spanien beim 6:2, 6:1, 6:1 keine Chance. Bei den Damen gewannen die an Nummer eins gesetzte Tschechin Karolina Pliskova und die frühere Turniersiegerin Naomi Osaka aus Japan ihre Partien.

Gar nicht erst antreten durfte Paire, der vor Turnierbeginn positiv auf Covid-19 getestet wurde. "Mir geht es gut im Moment und ich habe keine Symptome", schrieb der 31-Jährige in den sozialen Netzwerken. Der Weltranglisten-23. äußerte jedoch Kritik an den Organisatoren. "Ich zögere noch, ob ich erzählen soll, was wirklich in dieser "Fake Bubble" passiert", schrieb Paire bei Instagram. Dessen Landsmann Adrian Mannarino sagte nach seinem Erstrundensieg, dass das System mehr einem überwachten Sicherheitstrakt als einer Blase gleiche. Mehrere Profis, die mit Paire engeren Kontakt hatten, müssen sich in eine Art Isolation in der Isolation begeben, dürfen aber weiterhin am Turnier teilnehmen. "Der Fall ist ein Warnschuss für uns alle, dass man sich nie zu hundert Prozent sicher sein kann", sagte Kerbers Ex-Coach Dieter Kindlmann der "Süddeutschen Zeitung".

Zverev übte Kritik am Umgang mit dem Corona-Fall. Bei Eurosport sagte er: "Die US Open haben nicht den besten Job gemacht, uns zu informieren. Wir haben die ganze Situation mit Benoît Paire über die Medien erfahren, wie alle anderen auch." Und weiter: "Ich finde, in so einer Situation müsste uns Spielern zuerst Bescheid gegeben werden", sagte der Hamburger: "Wir haben ja den Benoît die ganze Zeit gesehen. Wir müssen als Spieler auch wissen, wer mit wem zusammen war."

Quelle: ntv.de, ara/dpa

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