Weinhold und Co. geht die Luft aus DHB-Team holt Remis gegen Dänen
20.01.2015, 21:02 Uhr
Das deutsche Team um Kreisläufer Patrick Wiencek lieferte sich einen packenden Fight mit Dänemark.
(Foto: picture alliance / dpa)
Die deutschen Handballer erkämpfen sich bei der Weltmeisterschaft in Katar gegen Dänemark ein verdientes Unentschieden. Da bei ist noch mehr drin. Und trotz einer teilweise überragenden Leistung haben sie den Einzug in die K.o.-Runde noch nicht geschafft.
Der nächste Krimi in Katar blieb für die deutschen Handballer ohne das große Happy End. Die Mannschaft von Trainer Dagur Sigurdsson trotzte in Doha Vizeweltmeister Dänemark nach einer bärenstarken Leistung zwar überraschend mit 30:30 (16:16), verpasste aber den vorzeitigen Einzug ins WM-Achtelfinale. Dabei verspielte die Auswahl des Deutschen Handballbundes eine Drei-Tore-Führung in den letzten neun Minuten. Der Weltmeister von 2007 hat mit 5:1 Punkten sein WM-Minimalziel als Tabellenführer der Gruppe D aber weiterhin ganz dicht vor Augen. Am Donnerstag gegen Argentinien genügt ein Unentschieden, um das Achtelfinale zu erreichen.
Freitag, 16. Januar | ||
Russland | - Saudi-Arabien | 27:17 |
Polen | - ![]() | 26:29 |
Dänemark | - Argentinien | 24:24 |
Sonntag, 18. Januar | ||
Argentinien | - Polen | 23:24 |
![]() | - Russland | 27:26 |
Saudi-Arabien | - Dänemark | 18:38 |
Dienstag, 20. Januar | ||
Polen | - Russland | 26:25 |
Argentinien | - Saudi-Arabien | 32:20 |
Dänemark | - ![]() | 30:30 |
Donnerstag, 22. Januar | ||
Polen | - Saudi-Arabien | 32:13 |
![]() | - Argentinien | 28:23 |
Russland | - Dänemark | 27:31 |
Samstag, 24. Januar | ||
Saudi-Arabien | - ![]() | 19:36 |
Russland | - Argentinien | 27:30 |
Dänemark | - Polen | 31:27 |
1. | ![]() | 5 | 150:124 | 9 |
2. | Dänemark* | 5 | 154:127 | 8 |
3. | Polen* | 5 | 135:121 | 6 |
4. | Argentinien* | 5 | 132:123 | 5 |
5. | Russland | 5 | 133:131 | 2 |
6. | Saudi-Arabien | 5 | 87:165 | 0 |
* im WM-Achtelfinale |
Bester Werfer der Auswahl des Deutschen Handballbundes, die nur dank einer Wildcard des Weltverbandes IHF an der WM teilnehmen darf, war Steffen Weinhold mit acht Toren. "Wir hätten aber auch gerne gewonnen, ein Sieg war möglich", sagte der Rückraumspieler vom THW Kiel, der als bester Akteur des Spiels geehrt wurde. DHB-Präsident Bauer gratulierte derweil Weinhold und der Mannschaft zu einem "sensationellen Spiel".
"Der Kader und die Erfahrung sprechen für Dänemark", hatte Kapitän Uwe Gensheimer vor der Partie in der Lusail Multipurpose Hall erklärt. Daher hatte sich Sigurdsson für das Duell mit seinem Lehrmeister Gudmundur Gudmundsson eine besondere taktische Maßnahme einfallen lassen. Der Isländer ließ die deutsche Abwehr sehr offensiv in einer 4:2- oder 5:1-Formation agieren, Patrick Groetzki deckte dabei den ehemaligen Welthandballer Mikkel Hansen zunächst kurz.
Rückraumspieler mit mehr Power
Diese Maßnahmen fruchteten in der Anfangsphase, als die DHB-Auswahl den EM-Zweiten zu Fehlern provozierte und Groetzki einen Tempogegenstoß zur 3:1-Führung abschloss (5.). In der Folge fanden die mit acht Bundesliga-Legionären angetretenen Dänen in der deutschen Abwehr aber auch immer wieder Lücken. Hansen schaffte es dabei öfters, sich Groetzkis Sonderbewachung zu entziehen. Der WM-Fünfte fand vor seinerseits im eigenen Angriffsspiel angetrieben von Spielmacher Martin Strobel immer wieder gute Lösungen, die Anspiele auf die Kreisläufer Patrick Wiencek oder Hendrik Pekeler stellten die dänische Deckung immer wieder vor Probleme. Zudem strahlte der deutsche Rückraum im ersten Durchgang deutlich mehr Torgefahr aus als zuletzt gegen Russland.
So entwickelte sich vor 3500 Zuschauern eine ausgeglichene Begegnung, keiner Mannschaft gelang es in den ersten 30 Minuten, sich abzusetzen. "Hut ab vor der Leistung unserer Mannschaft. Sie hat bislang auf Augenhöhe mit dem Vizeweltmeister gespielt und die Dänen vor große Probleme gestellt", sagte Bauer in der Halbzeitpause. Nach dem Wechsel brachte Sigurdsson im Tor den Berliner Silvio Heinevetter für Carsten Lichtlein.
Der Routinier aus Gummersbach hatte im ersten Durchgang 24 Prozent der auf seinen Kasten abgefeuerten Würfe pariert - ein mäßiger Wert. Der Torhüter-Tausch machte sich zunächst bezahlt, Heinevetter lief heiß und hielt fünf der ersten zehn Bälle. Das deutsche Angriffsspiel war zudem weiterhin druckvoll, selbst in eigener Unterzahl wurden klare Chancen kreiert. Gensheimer sorgte für die erste Drei-Tore-Führung (24:21/45.).
Doch Dänemark blieb dran, agierte besonders in Überzahl effektiv, während die DHB-Auswahl von leichten Toren im Tempogegenstoß profitierte. Der bärenstarke Kieler Weinhold traf zum 27:24 (51.), doch die Dänen glichen zum 28:28 (55.) aus. Lichtlein kam wieder für den nachlassenden Heinevetter, aber die letzten 90 Sekunden agierte das deutsche Team in Unterzahl. Doch es reichte für einen Punkt.
Quelle: ntv.de, Christoph Stukenbrock, sid