Schwimmstar will anderen helfen Depressionen quälen Phelps noch immer
18.08.2018, 15:21 Uhr
Michael Phelps gewann in seiner Karriere 23 Goldmedaillen.
(Foto: imago/Eibner)
Michael Phelps geht als Rekord-Olympiasieger in die Geschichte ein. Doch das ist keine Garantie für ein sorgenloses Leben - der Amerikaner leidet unter Depressionen. Halt findet er bei seiner Frau und die Kraft, anderen Betroffenen zu helfen.
US-Schwimmer Michael Phelps will Menschen mit Depressionen helfen. Der Rekord-Olympiasieger, der selbst an Depressionen leidet, sagte dem Fernsehsender CNN, es sei "wichtiger" ein Leben zu retten, als eine "Goldmedaille zu gewinnen". Der Schwimmer wird selbst immer noch von der Krankheit gequält: Vor "zwei, drei Wochen" habe er eine "sehr schaurige Depression" durchgemacht, sagte Phelps. "Das wird in meinem Leben immer wieder vorkommen."
Phelps hatte bei Olympischen Spielen zwischen 2000 und 2016 insgesamt 23 Goldmedaillen gewonnen, verfiel aber nach den Wettkämpfen regelmäßig in schwere Depressionen. Zum Beispiel verließ er 2012 nach den Spielen von London tagelang nicht sein Zimmer.
Phelps sagte in dem Interview, er habe im Schwimmbecken einige außergewöhnliche Vorstellungen abgeliefert, aber draußen schwer kämpfen müssen. "Einen Teil meines Leben hätten ich am liebsten nicht kennen gelernt." Am Anfang seiner Erkrankung habe er keinen Therapeuten aufsuchen wollen. "Aber nachdem ich es einmal gemacht habe, fühlte ich mich besser und gesünder. Ich habe so viel über mich gelernt, was ich vorher nicht wusste."
Seine Frau und seine Therapeuten seien ihm eine große Hilfe. Seine Frau, die Schauspielerin Nicole Johnson, sei "alles für mich", sagte der Vater von zwei Kindern. "Sie ist mein Fels, sie hilft mir im Alltag. Ohne sie könnte ich nicht leben." Sie habe ihm geholfen, seine jüngsten Depressionen zu überstehen.
2014 hatte Phelps erstmals öffentlich über seine Erkrankung gesprochen. Im selben Jahr war er vom US-Verband wegen einer Alkoholfahrt für ein halbes Jahr gesperrt worden. Nach den Olympischen Spielen 2016 in Rio de Janeiro hatte er seine Karriere beendet. Ein Comeback bei den Spielen 2020 in Tokio strebe er nicht an, sagte er in dem Interview.
Quelle: ntv.de, ara/AFP/dpa/sid