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"Einer der schlimmsten Stürze" Der zerstörerische Wahnsinn des Marc Marquez

Für das Rennen in Indonesien erhielt Marc Marquez ein Startverbot.

Für das Rennen in Indonesien erhielt Marc Marquez ein Startverbot.

(Foto: REUTERS)

Die Sturzserie des Spaniers Marc Marquez ist um ein schmerzhaftes Kapitel reicher. Vor dem Großen Preis von Indonesien fliegt der MotoGP-Superstar derart heftig ab, dass ein Start unmöglich ist. Der frühere Dominator schafft es nicht mehr, das Risiko zu dosieren.

Eingangs der Kurve stellte sich die Honda quer, Marc Marquez verlor sofort die Kontrolle, wurde von der Maschine geschleudert und landete nach einem Überschlag in der Luft hart auf dem Asphalt. Eine Gehirnerschütterung wurde nach dem nächsten schweren Abflug festgestellt, der MotoGP-Superstar erhielt beim Großen Preis von Indonesien Startverbot, die schwarze Serie will kein Ende nehmen.

Wieder hat es Marquez heftig erwischt, wieder ist der Spanier am Boden. Der frühere Dominator schafft es nicht mehr, das Risiko zu dosieren. Am Freitag war er schon im Training gestürzt, am Samstag im Qualifying gleich zweimal, am Renntag unterlief ihm im Warm-up ein sogenannter "Highsider". Marquez konnte die Unfallstelle zwar eigenständig verlassen, dann ging es aber im Helikopter in die Klinik.

"Es war ein wirklich heftiger Sturz, vielleicht einer der schlimmsten, die ich je hatte", sagte Marquez. Er habe aber "keine ernsthaften Probleme" gehabt. "Marc geht es gut", meinte Angel Charte, Medical Director der MotoGP. Der Rennfahrer habe sich "mehreren radiologischen Tests unterzogen, die negativ waren. Weil ein solcher Befund eine Beobachtung zwischen 12 und 24 Stunden erfordert, haben der Fahrer, das Team und das medizinische Personal der MotoGP beschlossen, ihn für nicht startfähig zu erklären."

"Braucht jemanden, der ihn vor sich selbst schützt"

Wegen eines Oberarmbruchs und anschließender Komplikationen hatte Marquez vor seinem Comeback im Frühjahr 2021 eine neunmonatige Pause einlegen müssen. Ende der abgelaufenen Saison fehlte der 29-Jährige nach einem Trainingssturz mit einer Crossmaschine. Marquez litt unter Doppelsichtigkeit (Diplopie), zum zweiten Mal, und musste am Sehnerv operiert werden. Zuletzt war der "Sturzkönig" wieder völlig fit, jetzt folgte der nächste Rückschlag.

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"Marc Marquez braucht manchmal jemanden, der ihn vor sich selbst schützt", schrieb der britische Pay-TV-Sender BT Sport passend bei Twitter. Es stellt sich wirklich die Frage, wie lange das noch gutgehen mag. Im Herbst hatte Marquez wegen seiner Augenprobleme bereits über ein Karriereende nachgedacht. Vielleicht kamen die Gedanken erneut, als seine Konkurrenten am neuem Mandalika Circuit auf der Insel Lombok während eines heftigen Wolkenbruchs auf den Start warteten. Eine Regen-Schamanin lief durch die Boxengasse, umstrich eine Schale und klopfte darauf - mit 75 Minuten Verspätung konnte der zweite Saisonlauf beginnen.

Miguel Oliveira (Portugal/KTM) gewann auf nasser Strecke vor Weltmeister Fabio Quartararo aus Frankreich (Yamaha) und dessen Landsmann Johann Zarco (Ducati). Ernüchternd lief der Tag für den einzigen Deutschen in der WM. Marcel Schrötter belegte bei seiner Premiere in Indonesien nach dem schwachen Qualifying (22.) den 16. Platz in der Moto2 und blieb ohne Punkte. "Ich bin natürlich sehr enttäuscht, denn solche Ergebnisse sind nicht akzeptabel", sagte Schrötter: "Wir sind lange genug dabei, und unser Ziel ist es, um das Podium zu kämpfen. Platz 16 ist nicht ausreichend." Die Situation sei "frustrierend". Somkiat Chantra feierte einen Start-Ziel-Sieg, der 23-Jährige gewann als erster Thailänder einen Motorrad-Grand-Prix.

Quelle: ntv.de, tno/sid

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