Weltcup-Reinfall in Val d'Isere Deutsche Slalom-Herren erleben Fiasko
11.12.2016, 14:46 Uhr
Nullinger: Felix Neureuther in Val d'Isere.
(Foto: AP)
Schlechtestes Team-Ergebnis seit fast fünf Jahren, so lautet das deutsche Fazit des Weltcup-Slaloms in Val d'Isère. Routinier Felix Neureuther will im zweiten Durchgang zuviel und steht am Ende mit leeren Händen da. Einen Lichtblick gibt es aber auch.
Felix Neureuther fuhr im Schneepflug und mit hängendem Kopf neben der berüchtigten "Bellevarde"-Piste ab. Das Aus im Finale beim Weltcup-Slalom von Val d'Isère hatte dem besten deutschen Ski-Rennläufer sichtbar zugesetzt. Nachdem er beim Riesenslalom am Vortag das "Stockerl" als Vierter noch knapp verpasst hatte, wollte Neureuther unbedingt nach oben - doch er scheiterte kläglich und war das Sinnbild eines weitgehend verkorksten Wochenendes für den Deutschen Skiverband.
"Eingefädelt, vorbei!", lautete Neureuthers knappes Fazit, das er mit versteinerter Miene geradezu aus sich herauspresste. "Wie soll ich mit einem Ausscheider zufrieden sein?!", fügte er genervt an. Ja wie? Der Siebte des ersten Laufs hatte sich das Aus bei einem Doppeltor nach rund 17 Fahrsekunden selbst zuzuschreiben. Nur Linus Strasser, der 16. wurde, war "echt happy".
So schlecht wie seit 2012 nicht mehr
Dennoch: Eine schlechtere deutsche Slalom-Bilanz hatte es zuletzt im Januar 2012 in Schladming gegeben, als kein DSV-Athlet gepunktet hatte. Dominik Stehle verpasste als 35. des ersten Laufs das Finale. Stefan Luitz schied nach seinem fünften Rang im Riesenslalom tags zuvor aus. Der Sieg ging an den Norweger Henrik Kristoffersen vor Marcel Hirscher aus Österreich (+0,75 Sekunden) und dem Russen Alexander Choroschilow (+1,92).
Neureuther war den ersten Durchgang zu verhalten angegangen und auf dem zwischenzeitlichen siebten Platz gelandet. Im Finale wollte der deutsche Weltcup-Rekordsieger dann attackieren. Bei der ersten Vertikale fädelte er aber ein.
Strasser hatte mit der hohen Startnummer 44 im ersten Durchgang als 13. überzeugt und fiel im Finale zurück. So verpasste der Münchner die Top 15 und die halbe WM-Nominierungsnorm, konnte sich aber zumindest über das beste Resultat seit knapp zwei Jahren freuen. "Mit dem ersten Lauf war ich absolut happy", berichtete Strasser im ZDF. "Den zweiten muss ich besser machen. Aber natürlich spielt auch mit, dass ich Punkte brauche und dann nicht voll ans Limit gehe."
Quelle: ntv.de, cwo/dpa/sid