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Traumstart in die EM Deutsche Volleyballer überraschen Italien

Freude pur: Die deutschen Volleyballer bejubeln ihren Auftaktsieg.

Freude pur: Die deutschen Volleyballer bejubeln ihren Auftaktsieg.

(Foto: dpa)

Die deutschen Volleyballer feiern einen Auftakt nach Maß in die Europameisterschaft. Im ersten Spiel in Polen bezwingen sie mit viel Herz und Leidenschaft den Mitfavoriten aus Italien und nehmen damit direkt Kurs auf das Viertelfinale. Nun geht's gegen Tschechien.

In einem packenden Marathon-Match haben die deutschen Volleyballer bei der EM in Polen für eine Riesenüberraschung gesorgt und gegen Mitfavorit Italien einen erfolgreichen Auftakt gefeiert. Dank der bisher stärksten Leistung unter ihrem neuen Nationalcoach Andrea Giani rang die Mannschaft um Star-Diagonalangreifer Georg Grozer in Stettin den Olympia-Zweiten von Rio de Janeiro mit 3:2 (25:22, 21:25, 19:25, 25:19, 15:8) nieder und hat damit als möglicher Erster in Gruppe B beste Aussichten auf den direkten Einzug ins Viertelfinale. Die Zweit- und Drittplatzierten müssen den Umweg über die Achtelfinals nehmen.

Die Mannschaft zeigte ihre bisher beste Leiste unter ihrem neuen Trainer Andrea Giani.

Die Mannschaft zeigte ihre bisher beste Leiste unter ihrem neuen Trainer Andrea Giani.

(Foto: dpa)

"Wir haben ein Superspiel gemacht", resümierte Grozer, dem 18 Punkte gelangen, nach dem Ausrufezeichen. "Wir haben gewonnen, weil wir daran geglaubt haben und Feuer hatten." Als Überraschung wollte Kapitän Lukas Kampa den Coup aber nicht bewerten. "Wir sind das Spiel angegangen, um zu gewinnen", sagte Kampa. Vielleicht habe die Favoritenrolle leicht bei Italien gelegen, aber das deutsche Team habe die ganze Zeit an sich geglaubt. Die deutschen Volleyballer wollen nun am Sonntag (20.30 Uhr) gegen Tschechien den vorentscheidenden Schritt in Richtung K.o.-Runde machen.

Offensive mit Herz

Vor 3420 Zuschauern lieferten sich die Deutschen mit dem sechsmaligen EM-Champion ein Duell auf Augenhöhe und verdienten sich mit ganz viel Herz den verblüffenden Startsieg. Giani bot gegen den Weltranglistenvierten dieselbe Startformation wie bei der erfolgreichen Generalprobe gegen Belgien auf. Kapitän Kampa, Grozer, Denis Kaliberda, Christian Fromm, Tobias Krick und Julian Zenger rechtfertigten das Vertrauen ihres Trainers, der mit 474 Länderspielen Italiens Rekordmann und im Volleyball als Legende gilt.

Hochkonzentriert und ohne ernsthafte Durchhänger traten die Deutschen auf. Sie zeigten einen deutlichen Entwicklungssprung, nachdem Giani als Nachfolger von Vital Heynen einen Stilwechsel ausgerufen hat: aggressiver, offensiver und im Aufschlag mit viel mehr Risiko.

Die Italiener pflegen eine ähnliche Spielauffassung. Ohne ihre beiden Starangreifer Osmany Juantorena und Ivan Zaytsev sind sie jedoch noch lange nicht so gefestigt wie bei ihrem Olympia-Silber in Rio. Grozer & Co., die bei der letzten EM 2015 nur Achte geworden waren, nutzten die Nachlässigkeiten. Selbst bei fast schon verlorenen Bällen sprinteten sie außerhalb des Feldes und warfen sich in die Bande.

Youngster erzwingt Entscheidungssatz

Erst Ende des zweiten Abschnitts bekam der deutsche Block um den erst 18-jährigen Krick mit der italienischen Offensivwucht mehr Probleme. Die Italiener kamen aus der Abwehrbewegung zu mehr Punkten als ihre Kontrahenten. Grozer, der seine leicht lädierte rechte Schmetterhand kühlen ließ, munterte seine Mitspieler trotz des Satzverlusts auf.

Die Italiener waren spätestens jetzt hellwach und stellten sich in der Block-Abwehr cleverer als Gianis Team an. Den Deutschen fehlte es dann am Druck beim Aufschlag, sie ließen sich aber keineswegs hängen. Youngster Krick erzwang mit einem Block den Entscheidungsdurchgang. Und auch da behielten Grozer & Co. die Nerven.

Quelle: ntv.de, chr/dpa

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