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Ski-WM in Colorado Deutschland scheitert im Team-Wettbewerb

Das lief nicht so gut: Felix Neureuther ist die Enttäuschung anzusehen.

Das lief nicht so gut: Felix Neureuther ist die Enttäuschung anzusehen.

(Foto: picture alliance / dpa)

Der Schnee der Rocky Mountains bringt der Mannschaft des Deutschen Skiverbands anscheinend kein Glück: Völlig überraschend fliegen Neureuther, Strasser, Rebensburg und Hronek schon in der ersten Runde aus dem Rennen. Und Österreich holt Gold.

Aus der Traum: Das Team des Deutschen Skiverbands ist im Mannschafts-Wettbewerb der Ski-WM unerwarteterweise weit vor den Medaillenrängen gescheitert. Gegen Kanada stand es nach den vier Duellen im Team-Wettbewerb 2:2 nach Punkten.

Das deutsche Team mit Felix Neureuther, Linus Strasser, Viktoria Rebensburg und Veronique Hronek waren unter dem Strich aber um 0,05 Sekunden langsamer. "Man tritt hier natürlich schon an, um sich dementsprechend zu präsentieren und Gas zu geben", sagte Neureuther, der sein Duell ebenso wie Rebensburg gewann. "Die Enttäuschung ist schon groß."

Schauplatz der deutschen Niederlage: Das "Golden Peak Stadium" in Vail im US-Bundesstaat Colorado.

Schauplatz der deutschen Niederlage: Das "Golden Peak Stadium" in Vail im US-Bundesstaat Colorado.

(Foto: picture alliance / dpa)

Hronek verlor ihr Duell nach einem Fahrfehler kurz vor dem Ziel und schien danach Schmerzen im Knie zu haben. Wie der Deutsche Skiverband Stunden nach dem Rennen mitteilte, musste die 23-Jährige mit Schmerzen im linken Knie ins Krankenhaus gebracht werden. In dem Gelenk hatte Hronek 2013 bereits einen Innen- und Kreuzbandriss.

Hroneks Teamkollege Strasser war 0,01 Sekunden langsamer als Phil Brown. Rebensburg profitierte von einem Sturz von Candace Crawford. Neureuther gewann mit 0,23 Sekunden Vorsprung auf Trevor Philp und glich aus zum 2:2. In der Addition der Zeiten des schnellsten Herren und der schnellsten Dame war Kanada dann allerdings um knappe fünf Hundertstel Sekunden schneller.

"Wir haben uns viel vorgenommen. Das ist schade. Es ist ziemlich knapp gewesen", sagte Rebensburg. Die Kanadier, trafen im Viertelfinale auf Italien. Die weiteren Begegnungen waren Titelverteidiger Österreich gegen Norwegen, Frankreich gegen die Schweiz und Gastgeber USA gegen den Mitfavoriten aus Schweden.

Nach dem frühen Ausscheiden der Deutschen gewann schließlich das Team aus Österreich den Mannschafts-Wettbewerb der alpinen Ski-WM: Der Topfavorit setzte sich in Vail im Finale mit 3:1 gegen das Überraschungsquartett aus Kanada durch. Eva-Maria Brem, Marcel Hirscher, Michaela Kirchgasser und Christoph Nösig wiederholten damit den Erfolg des Teams Austria aus dem Jahr 2013.

Dicht an dicht die Piste hinab: Hier im Bild wedeln Wendy Holdener (r.) aus der Schweiz und Leona Popovic (l) aus Koratien dem Ziel entgegen.

Dicht an dicht die Piste hinab: Hier im Bild wedeln Wendy Holdener (r.) aus der Schweiz und Leona Popovic (l) aus Koratien dem Ziel entgegen.

(Foto: picture alliance / dpa)

Bronze ging an Schweden, das die Schweiz im kleinen Finale schlug. Bei der Ski-WM galten die Deutschen eigentlich neben Österreich als klar favorisiertes Team. 2005 und 2013 hatte Deutschland im Team-Wettbewerb noch Gold und Bronze gewonnen, diesmal kam bereits im Achtelfinale gegen Kanada das völlig überraschende Aus. Als Ersatzfahrer gehörten zudem Philipp Schmid aus Oberstaufen und Lena Dürr aus Germering dazu.

"Das ist schon bitter"

"Wenn man an den Start geht, will man um Medaillen fahren. Das ist schon enttäuschend", sagte Neureuther geknickt. "Das ist ärgerlich, wir haben uns so viel vorgenommen", fügte Viktoria Rebensburg mit finsterer Miene hinzu.

"Das ist schon bitter", meinte der Münchner Linus Strasser, der den am Rücken verletzten Fritz Dopfer ersetzt hatte. Für Rebensburg setzte sich damit ihre Negativserie bei Weltmeisterschaften fort. Bei ihrer fünften WM-Teilnahme wartet die 25-Jährige immer noch auf eine Medaille, nachdem es zuvor schon in Abfahrt und Super-G nicht geklappt hatte. Beim Riesenslalom am Donnerstag hat Rebensburg ihre letzte Chance auf Edelmetall in Vail/Beaver Creek.

Noch bestehen Chancen

Neureuther gilt beim Riesenslalom am Freitag und vor allem bei Slalom am Sonntag zum Favoritenkreis. Für diese Rennen wäre ein erfolgreicher Start "gut gewesen. Aber ich habe mich beim Fahren gut gefühlt. Die Form passt. Nun werde ich mich auf Riesenslalom und Slalom konzentrieren."

Bis dahin soll auch Dopfer fit sein. Der 27-Jährige wurde wegen seiner Rückenprobleme am Montag aus dem Aufgebot für den Team-Wettbewerb gestrichen. Man wollte kein Risiko eingehen, sagte DSV-Alpindirektor Wolfgang Maier. Er denke aber, dass Dopfer bis Freitag fit sei. Dopfer war am Dienstag einige Trainingsläufe gefahren. Am Montag hatte er gesagt, dass man "von Tag zu Tag schauen" müsse. Die Tendenz gehe jedoch "in die richtige Richtung".

Quelle: ntv.de, mmo/sid/dpa

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