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Dopingvorwürfe gegen Footballikone Doku will Mannings "dunkle Seite" enthüllen

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Die Dokumentation legt Peyton Manning ein dunkles Geheimnis nahe.

(Foto: imago/UPI Photo)

Sein Name ist untrennbar mit American Football verbunden: Peyton Manning. Doch der Superstar der Denver Broncos soll ein dunkles Geheimnis haben. In einer Dokumentation werden Dopingvorwürfe gegen ihn erhoben. Seine Erklärung dazu ist wenig plausibel.

Eine Doping-Dokumentation mit Star-Quarterback Peyton Manning als unfreiwilligem Hauptdarsteller sorgt in den USA für Aufregung. Dem 39-Jährigen, einer der Sport-Ikonen des Landes, wird in der Sendung "Die dunkle Seite" des Fernsehsenders Al-Jazeera vorgeworfen, sich 2011 über eine Anti-Aging-Klinik Wachstumshormone beschafft zu haben. Betroffen sein sollen neben Manning aber auch weitere Spieler aus dem American Football und Baseball. Der Superstar hat die Vorwürfe vehement zurückgewiesen und behält sich rechtliche Schritte vor.

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Peyton Manning gehört zu den teuersten Spielern der Liga. Bewahrheiten sich die Anschuldigungen, wäre es ein Skandal.

(Foto: AP)

2011 hatte der damals in Diensten der Indianapolis Colts stehende Manning aufgrund einer Verletzung an der Halswirbelsäule die gesamte NFL-Saison verpasst und Hilfe beim Guyer Institut, das Alterungsprozesse bekämpft, gesucht. Der Hauptbelastungszeuge Charlie Sly, ein ehemaliger Guyer-Angestellter, erklärte vor versteckter Kamera, das Institut habe Manning "die ganze Zeit" über auf dem Postweg mit Wachstumshormonen versorgt, immer adressiert an Mannings Frau Ashley.

Manning selbst, Super-Bowl-Gewinner 2007 und fünfmal wertvollster Spieler der NFL, bestreitet die Vorwürfe. "Das ist kompletter Müll. Das ist nie passiert", ließ der Star der Denver Broncos über seinen Verein mitteilen. Auch in einem Interview mit dem Fernsehsender ESPN betonte Manning, niemals leistungsfördernde Mittel genommen zu haben. Die medizinische Behandlung seiner Frau sei "ihre Sache" und habe mit ihm nichts zu tun: "Ich habe nichts genommen, was zu meine Frau geschickt wurde."

Anti-Doping-Agentur kann nicht eingreifen

Gerätselt wird aber auch über die Rolle des Hauptbelastungszeugen Sly. Noch vor der Ausstrahlung der 49-minütigen Dokumentation widerrief Sly seine Aussagen und bezeichnete sie später in einer Stellungnahme bei ESPN als "falsch und unkorrekt". Er habe den "Lockvogel" Liam Collins, einen ehemaligen britischen 400-Meter-Hürdenläufer, der vorgab, sich für die Olympischen Spiele 2016 in Rio qualifizieren zu wollen, lediglich "getestet".

Das Guyer-Institut erklärte zudem, Sly sei 2013 und nicht 2011 bei ihnen beschäftigt gewesen. Dass er Patient des Guyer-Instituts war, gab Manning zu. Die Frage, warum er als NFL-Profi nach einer Operation Hilfe in einer Anti-Aging-Klinik suchte, ist aber ebenso noch offen.

Sollten die Vorwürfe stimmen und Manning die Mittel genommen haben, wäre der US-Sport wieder mal in seinen Grundfesten erschüttert. Manning stünde dann in einer Reihe mit den gefallenen US-Sporthelden Lance Armstrong oder Marion Jones, die sich nach der Jahrtausendwende über das Nahrungsergänzungsmittel-Unternehmen Balco mit Doping-Substanzen versorgte.

Dabei gilt Manning eigentlich als Saubermann, als Traum aller Schwiegermütter. Jahrelang war der in New Orleans geborene Athlet der am besten bezahlte Spieler der NFL. Bereits sein Vater Archie war Quarterback in der Liga, sein jüngerer Bruder Eli gewann zweimal den Super Bowl, ebenfalls als Quarterback. Die NFL kündigte nach der Ausstrahlung an, die Angelegenheit zu untersuchen. Die Welt-Anti-Doping-Agentur Wada zeigte sich besorgt und forderte Aufklärung. In der NFL sind Wachstumshormongaben seit 2011 verboten, allerdings wird erst seit dem Vorjahr auch auf diese Stoffe kontrolliert. Da jedoch weder die NFL noch die Major League Baseball (MLB) den Welt-Anti-Doping-Code unterschrieben haben, ist die Wada in diesem Fall nicht zuständig.

Quelle: ntv.de, Dominik Kortus, sid

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