Paris rast zum Rekordsieg Dreßen bleibt trotz Knieschmerz in der Spur
27.12.2019, 14:38 Uhr
Thomas Dreßen ist nach seiner langen Verletzungspause erfolgreich ins Renngeschehen zurückgekehrt.
(Foto: dpa)
Erneut reicht es für einen Top-Ten-Platz für Thomas Dreßen. Nach dem Abfahrtsrennen in Bormio ist der 26-Jährige "brutal zufrieden". Schließlich mischt Dreßen in den Skirennen trotz anhaltender Knieschmerzen, die noch von seinem Kreuzbandriss stammen, vorne mit.
Thomas Dreßen war "brutal zufrieden". Grinsend stand der 26-Jährige im Zielraum von Bormio und berichtete am Fuße der anspruchsvollen Piste "Stelvio" von seinen Erfahrungen der letzten Tage. "Genial" sei es, dass es mit dem wieder mal zwickenden rechten Knie und einem etwas missglückten Training am Vortag zu Platz neun gereicht habe: "Es hat heute super gepasst, echt cool."
Für die Siegerzeit des überragenden Dominik Paris reichte es allerdings nicht. Mit einem abenteuerlichen Ritt ins Tal bei schwierigen Sichtverhältnissen distanzierte der amtierende Super-G-Weltmeister den zweitplatzierten Schweizer Beat Feuz um 39 Hundertstelsekunden. Dritter wurde weitere drei Hundertstel dahinter der Österreicher Matthias Mayer, Olympiasieger 2014 in der Abfahrt und 2018 im Super-G.
Dreßen lag 1,52 Sekunden hinter Paris, zweitbester Deutscher war auf Platz 23 der vor der Saison zum Deutschen Skiverband (DSV) gewechselte Österreicher Romed Baumann. Josef Ferstl, im Training Fünfter, brachte es am Freitag nicht optimal zusammen und wurde 24. "Ich wollte es heute noch besser machen und sehr cool fahren", sagte Ferstl, "aber dann ist es nach hinten losgegangen. Ich habe zu lange die Ideallinie gesucht, das muss ein Warnschuss für mich sein."
Das Knie "ist angeschwollen"
Dreßen genoss derweil das Gefühl, seine bislang bemerkenswerte Comeback-Saison mit einer erneuten Top-Ten-Platzierung fortgesetzt zu haben. Sieg in der ersten Abfahrt in Lake Louise, Platz 19 in Beaver Creek und nun Neunter im nachgeholten Rennen von Gröden auf der um 240 Meter verkürzten "Stelvio". Am Samstag steht schon die nächste Herausforderung auf dem Programm, wenn es bei regulärer Streckenlänge in die Abfahrt von Bormio geht.
Dabei ist Dreßens rechtes Knie, in dem im November 2018 bei einem Sturz in Beaver Creek das vordere Kreuzband gerissen war, alles andere als problemfrei. Im Training in der vergangenen Woche in Gröden war das Gelenk wieder angeschwollen, fast jeden Abend steht Dreßen deshalb beim Physiotherapeuten auf der Matte. "Passt schon, es kann immer besser sein", hatte er lapidar gesagt: "Es gibt halt Tage, an denen das Knie einfach mal anschwillt, und jetzt ist es eben angeschwollen."
Probleme dieser Art hat Dominik Paris derzeit nicht, er gewann zum dritten Mal in Folge und zum insgesamt vierten Mal die Abfahrt in Bormio und ist damit Rekordsieger auf der "Stelvio". Im Disziplin-Weltcup ist Paris Zweiter hinter Feuz, im Gesamtweltcup ebenfalls Zweiter hinter dem Norweger Henrik Kristoffersen. Bester Deutscher in beiden Wertungen ist Dreßen als Dritter in der Abfahrt und Achter im Gesamtweltcup.
Quelle: ntv.de, Angela Bern, sid